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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mädchen gehorchte. Die Seele des Teufels legte die Reihenfolge fest. Zuerst würde er über die Schlucht springen, dann sollte ihm Arma folgen, und zuletzt sollte Cuca herüberkommen.
    Arma war damit sehr einverstanden. Sie würde neben Atax sein, wenn Cuca in die Schlucht stürzte. Der Dämon ritt ein Stück zurück.
    Er schätzte den Anlauf gut ab. Auch Arma wollte von dieser Position losreiten. Sie funkelte Cuca mit ihren - noch - grünen Augen an.
    »Sei vorsichtig, Cuca. Wir wollen dich nicht verlieren. Es wäre sehr schade um dich. Wir können dich noch sehr gut gebrauchen.«
    »Halt den Mund, Arma, sonst vergesse ich mich«, zischte Cuca so, daß Atax es nicht hören konnte. Dann trieb sie ihren Rappen an und wendete das Tier neben der Seele des Teufels.
    Atax wartete, bis sich auch Arma bei ihm befand. »Seid ihr bereit?«
    »Ich bin es«, sagte Arma.
    »Dann los«, rief der Dämon und trieb das Pferd an. Das Tier griff mächtig aus. Obwohl es dem Abgrund näher kam, wurde es immer schneller.
    Es schien keine Angst vor der Schlucht zu haben. Vielleicht wußte es auch, daß es diese Entfernung sicher meistern konnte. Kraftvoll stieß sich das Tier ab.
    Einen Moment sah es von Armas Sicht aus so aus, als wäre das Pferd zu kurz gesprungen, aber dann kam es sicher mit allen vier Hufen drüben auf.
    Atax ließ es noch ein Stück laufen, riß es dann herum und winkte Arma zu. Kurz bevor die Zauberin losritt, durchzuckte sie ein schrecklicher Gedanke.
    Cuca konnte auf dieselbe Idee wie sie gekommen sein. Dann würde nicht die Hexe, sondern sie in der Schlucht landen. Sie überlegte blitzschnell, ob sie der Hexe den Vortritt lassen sollte, aber dann nahm sie das Risiko auf sich.
    »Hey! Hey! Hey!« rief sie und schlug mit den Zügeln auf das Tier ein.
    Das schwarze Pferd schoß los. Seine Hufe hämmerten über den harten Boden. Arma spürte, wie sich das Tier anstrengte, wie es von Anfang an alles gab.
    Der Abgrund kam sehr schnell näher. Gleich würde sich herausstellen, ob Cuca dieselbe Idee gehabt hatte. Absprung…
    Arma versuchte es dem Tier so leicht wie möglich zu machen. Sie beugte sich weit vor, bog sich über den Hals des Rappen und blickte in die düstere Tiefe.
    Das Tier sprang über das Gebrüll der Untiere, die dort unten hausten, überwand die Schlucht und kam noch besser auf als Atax' Pferd.
    Geschafft. Cuca hatte ihre einzige und letzte Chance nicht wahrgenommen. Mit einem triumphierenden Leuchten in den Augen ritt Arma auf den Dämon zu.
    Atax gab Cuca ein Zeichen, und Arma konzentrierte sich auf das Pferd der Hexe. Ihre allmählich wiedererwachende Zauberkraft mußte das Tier genau im richtigen Zeitpunkt treffen.
    Cuca ritt an. Sie wollte beweisen, daß sie besser war als Arma. Laut, mit schriller Stimme, schrie sie auf das Pferd ein, peitschte es mit Worten vorwärts, auf den Abgrund zu.
    Sie half sich mit Hexenworten, die den Rappen noch schneller und stärker machen sollten, und es hätte kein Problem gegeben, wenn Arma nicht eingegriffen hätte.
    Atax fiel es nicht auf. Immer stärker konzentrierte sich Arma, und als der Rappe der Hexe den Schluchtrand erreichte, setzte sie ihm einen magischen Stachel ins Fleisch.
    Das Tier sprang, zuckte im selben Moment zusammen, war irritiert und wieherte erschrocken. Dabei stieß sich das Pferd nur mangelhaft ab.
    Mehr brauchte Arma nicht zu tun. Alles andere würde nun von selbst passieren. Atax erkannte das Unglück im Ansatz. Er stemmte sich auf seinem Pferd hoch und wollte Cuca mit seiner dämonischen Kraft beistehen.
    Doch zu spät. Cuca stieß einen markerschütternden Schrei aus, während der Rappe in der Luft einen zu kurzen Bogen beschrieb. Ihr Schrei riß nicht ab.
    Es war Musik in Armas Ohren.
    Der Todesschrei einer Todfeindin…
    Pferd und Reiterin verschwanden aus ihrem Blickfeld. Gleich mußten sie gegen die Schluchtwand prallen.
    Da - schon vernahm sie das Geräusch, und dann verstummte Cucas langer Schrei. Vor ihrem geistigen Auge sah Arma die Hexe und ihr Pferd in den Abgrund stürzen.
    Hinunter zu den hungrigen Ungeheuern, die so wild und gefährlich waren, daß sie sogar über ihre Artgenossen herfielen. Als sie das gierige Gebrüll vernahm, das aus der Schlucht hochstieg, verzog sich ihr Gesicht zu einem zufriedenen Lächeln. Sie hatte erreicht, was sie wollte. Es war sehr leicht gewesen, sich dieser Feindin zu entledigen. Arma war stolz darauf, wie sie ihren Plan ausgeführt hatte.
    Atax ritt zur Schlucht und blickte hinunter. Arma

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