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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Männer die heilige Insel«, sagte Parthos.
    »Warum?« fragte ich. »Sie wissen doch, daß das gefährlich ist.«
    »Der goldene Dolch übt auf manche eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Er befindet sich in der Höhle, in die wir müssen. In ihm sind magische Kräfte…«
    »Wäre das nichts für dich, Cinto?« fragte Mr. Silver. »Ein magischer Dolch an Stelle des Höllenschwerts.«
    »Ich könnte so eine Waffe gut gebrauchen«, gab der Prä-Welt-Ritter zurück.
    »Dann werden wir sie uns holen«, sagte Mr. Silver.
    »Das hat bisher noch keiner geschafft«, warf Parthos ein.
    »Zum Glück nicht«, entgegnete der Ex-Dämon. »Sonst wäre der goldene Dolch jetzt ja nicht mehr da.«
    Wir bahnten uns unseren Weg. Obwohl wir miteinander redeten, vergaßen wir keinen Augenblick, unsere Umgebung scharf und aufmerksam zu beobachten.
    Yamma gab sich noch friedlich. Er attackierte uns nicht. Vielleicht wollte er uns zunächst einmal in Sicherheit wiegen, unsere Aufmerksamkeit schwächen.
    Außer dem Ungeheuer in seinem Bauch schien Yamma kein Leben auf seiner Insel zu dulden. Anderswo begegnete man einer Vielfalt an Getier. Schlangen, Käfer, Vögel…
    Hier sah ich nicht einmal eine Ameise.
    »Da!« sagte Mr. Silver unvermittelt. »Die Höhle!«
    »Und über ihr Yamma«, bemerkte Cinto.
    Wir schauten alle zu dem häßlichen Gesicht hoch. Abstoßend sah das graue, kantige Antlitz mit seinen Erhebungen aus. Yammas Augen waren geschlossen.
    »So ein Glück«, sagte Mr. Silver. »Er schläft.«
    Doch Parthos schüttelte wissend den Kopf. »Er täuscht uns, spielt nur den Schlafenden. Es ist nicht seine Zeit.«
    »Hauptsache, er verhält sich während unseres kurzen Inselaufenthalts ruhig«, brummte der Ex-Dämon.
    Abermals schüttelte der Zauberer den Kopf. »Das wird er nicht tun. Er wartet lediglich den günstigsten Zeitpunkt ab, um uns mit einem vernichtenden Schlag zu überraschen.«
    Der Ex-Dämon blickte noch einmal zu der steinernen Fratze hoch. Obwohl das Gesicht des lebenden Felsens sehr groß war, rechnete sich mein Freund gegen Yamma Chancen aus, das sah ich ihm an.
    Wir betraten die Höhle, blieben dicht beisammen. Wir entdeckten Skelette, und bleiche Totenschädel grinsten uns an.
    Krieger, die es nicht geschafft hatten.
    Uns mußte es jedoch gelingen, hier lebend wieder rauszukommen. Wir mußten für Roxane am Leben bleiben.
    Bei jedem Schritt klapperte Cintos Rüstung leise. Dennoch war das Geräusch in der Höhle gut zu hören, weil der Schall sich nur in zwei Richtungen fortpflanzen konnte.
    Der Vernichter bemühte sich, so leise wie möglich zu sein. Es wäre nicht nötig gewesen. Mit Sicherheit war unsere Ankunft nicht unbemerkt geblieben.
    Cinto umklammerte mit beiden Händen seine Lanze. Ich hielt das Schwert in der Rechten und den Colt Diamondback in der Linken. Parthos wartete mit dem Schwert in der Hand auf den Angriff, und Mr. Silver brannte darauf, das Ungeheuer, das in dieser düsteren Höhle lebte, mit dem Höllenschwert attackieren zu können.
    Knochen lagen auf dem Boden. Wir stiegen über sie hinweg. Schreckliche Szenen mußten sich hier abgespielt haben.
    Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Immer wieder warf ich auch einen raschen Blick zurück, denn die Attacke konnte auch aus dieser Richtung kommen.
    Mr. Silver blieb stehen. Er wies auf einen graubraunen, sockelartigen Felsen, in ihm steckte der magische Dolch.
    Eine eigenartige Aura umgab die Waffe. Ich brauchte sie nur anzusehen und spürte schon die Kraft, die sich in ihr befand. Bestimmt wäre sie dem Prä-Welt-Ritter sehr nützlich gewesen.
    Der Griff war mit Edelsteinen besetzt, in denen ein seltsames Feuer zu leuchten schien. Mir fiel auf, wie Cinto die goldene Waffe anstarrte. Der Vernichter war überwältigt.
    »Verdammt!« knurrte Mr. Silver.
    Ich trat einen Schritt vor.
    »Das Kristallherz ist nicht hier!« stellte der Ex-Dämon wütend fest. »Sastra sagte, er hätte es auf diesen Stein gelegt.«
    »Vielleicht hat er gelogen«, vermutete ich.
    »Er hat die Verstecke des Kopfs und des Körpers preisgegeben. Warum sollte er danach nicht mehr die Wahrheit gesagt haben?«
    »Um zu verhindern, daß Bilco wieder komplett wird.«
    »Vergiß nicht, ich habe ihn mit dem Höllenschwert gezwungen. Er konnte nur die Wahrheit sagen. Jemand muß das Kristallherz fortgenommen haben.«
    Ich warf Parthos einen raschen Blick zu. Der Zauberer sackte regelrecht in sich zusammen. Es war ja auch wirklich verteufelt. So viele Gefahren

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