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070 - Neues vom Hexer

070 - Neues vom Hexer

Titel: 070 - Neues vom Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Detektive in ein Hotel geschickt und die Mosser-Gesellschaft verhaften lassen.«
    »Dieser Oberkellner mit dem schwarzen Haar hat unsere Räume durchsucht. Das bedeutet nichts Gutes. Wir wollen Welks heute abend das Fell über die Ohren ziehen und dann machen, daß wir fortkommen, falls er etwas anzeigen sollte…«
    »Der wird nichts anzeigen«, erwiderte Hollander, der große Menschenkenntnis besaß. »Wie ich ihn beurteile, gibt er überhaupt nicht zu, daß ein anderer ihn ‘reingelegt hat. Er wird wahrscheinlich ein zweites Mal spielen wollen, aber ich bin durchaus dafür, daß wir ihn rupfen, sobald wir können. Heute abend wollen wir einen großen Zug machen.«
    Mr. Sam Welks ging nicht unvorbereitet in das Zimmer seines Gastgebers. Hollander hatte das Spiel vorgeschlagen, aber Mr. Pilking schien wenig Lust dazu zu haben. Er hatte schon unten an der Bar erklärt, daß er nicht gern um Geld spiele. Man wisse nie genau, ob die Leute, die beim Spiel verlören, sich den Verlust auch wirklich leisten könnten.
    Sam Welks hatten diese Andeutungen in Harnisch gebracht, und er protestierte heftig dagegen, als sie vor dem Essen einen Cocktail tranken.
    »Ich muß sagen, daß es mir ganz gleich ist, ob andere Leute verlieren oder nicht. Wenn sie es sich nicht leisten können, dann sollen sie eben die Finger von den Karten lassen. Dieser Oberkellner hatte doch tatsächlich die Frechheit, mir den Rat zu geben, daß ich nicht mit Fremden spielen solle. Ich habe ihm natürlich gesagt, daß er sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern solle. So eine Unverschämtheit ist mir wirklich noch nicht vorgekommen – wenn jemand beim Kartenspiel von mir gewinnt, nun, dann wünsche ich ihm viel Glück. Aber ich sage Ihnen, mich legt man nicht herein. Ich bin mit den gerissensten Leuten in London zusammengekommen, und die haben sich alle an mir die Zähne ausgebissen.« Er lachte selbstzufrieden. »Wissen Sie, wenn ein Mann so weit gereist ist wie ich, dann muß ein anderer schon sehr tüchtig sein, um ihn zu fangen. Einmal war ich in Margate .«
    Sie ließen ihn ruhig reden.
    Das Abendessen in dem kleinen Salon war ein Erfolg. Grab war von Haus aus ein Feinschmecker und hatte das Menü mit größter Sorgfalt zusammengestellt.
    Mr. Welks trug einen Sportanzug mit auffälligem Muster und als weiteren Verstoß gegen die guten Sitten ein dunkelrotes Seidenhemd mit weichem Kragen.
    »Sie müssen mich nun einmal nehmen, wie ich bin. Andere Leute haben das auch tun müssen. Ich nehme keine Rücksicht und erwarte sie auch nicht von anderen. In meinem Haus in Leytonstone herrscht volle Freiheit in bezug auf Etikette. Ich frage keinen, wer sein Vater war und so weiter. Wenn ich gewollt hätte, wäre ich längst geadelt, aber darum kümmere ich mich nicht. Aus Titeln mache ich mir schon gar nichts.«
    Als die Kellner nach dem Essen einen mit grünem Stoff bezogenen Spieltisch ins Zimmer schoben, protestierte Mr. Pilking wieder.
    »Ich spiele wirklich nicht gern um Geld. Obwohl ich Sie beide sehr gut kenne, bin ich doch mit Mr. Welks erst sehr kurze Zeit bekannt, und ich habe es mir eigentlich zur Regel gemacht, nicht mit Fremden zu spielen.«
    Er deklamierte diese Phrasen hundertmal im Jahr und hatte auch jedesmal den gewünschten Erfolg bei seinem Opfer.
    »Hören Sie einmal zu«, entgegnete Welks heftig. »Wenn mein Geld Ihnen nicht gut genug ist, brauchen wir ja nicht zu spielen. Ich kenne Sie doch auch nicht! Und mein Geld ist doch wohl so gut wie jedes andere. Geld hat immer seinen Wert – hier ist meins.«
    Er steckte die Hand in die Tasche und zog ein Paket Schweizer und englischer Banknoten heraus.
    »Die Schweizer sind Tausender, und diese guten alten englischen Scheine sind Hundertpfundnoten. Nun zeigen Sie einmal Ihr Geld.«
    Mr. Pilking konnte meisterhaft schauspielern. Nur zögernd brachte er es zum Vorschein. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    In der ersten Viertelstunde hatte Mr. Welks Glück. Mit diesem Trick arbeiteten die drei stets, wenn sie jemand übers Ohr hauen wollten. Morane legte unauffällig ein neues Spiel Karten auf den Tisch, während Welks sein Geld zählte und die kleinen Scheine von den großen sonderte.
    »Heben Sie ab«, sagte er und schob ihm die Karten zu.
    »Verteilen Sie«, entgegnete Mr. Welks.
    Irgend etwas stimmte nicht mit den Karten. Welks sollte vier Königinnen in der Hand haben und der Doktor vier Könige. Morane hatte allerdings die vorher bestimmten Karten. Das Bieten begann.
    Hollander

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