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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer, die sich in dem kleinen Konferenzraum trafen: Exec-1 bis Exec-4, Rhodan, Staatsmarschall Bull, Michael Rhodan alias Roi Danton und Galbraith Deighton.
    Rhodan kam ohne Umschweife zur Sache.
    „Galbraith - dein Edikt war notwendig, ist das richtig?"
    Die Jahre der tödlichen Gefahr hatten die letzten Barrieren endlich niedergerissen: die Männer des Top-Teams nannten sich ohne Ausnahme bei den Vornamen und gebrauchten die vertrauliche Anrede.
    Deighton, ein schlanker, hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren, dessen Alterungsprozeß an der Schwelle der vierzig durch einen Zellaktivator angehalten worden war, nickte ernsthaft und antwortete, ohne Rhodan dabei anzusehen: „Es ist unbedingt notwendig, Perry. Es ist allerdings möglich, daß es zu spät kommt."
    „Wir alle kennen die statistischen Daten", pflichtete Reginald Bull ihm bei. „Was es auch immer sein mag, das da auf uns zukommt, es läßt sich mit konventionellen Mitteln nicht mehr aufhalten!"
    „Gibt es neue Erkenntnisse darüber, worum es sich eigentlich handelt?" fragte Rhodan.
    „Ich stehe in ständiger Verbindung mit dem Waringer-Team", erläuterte Deighton. „Aber Waringer weigert sich, irgendeine Aussage zu machen. Er behauptet, seine Leute verfolgten wenigstens zweihundert verschiedene Spuren, und in diesem Stadium der Ermittlungen seien alle zweihundert etwa gleichwertig."
    „Du sprachst in deinem Erlaß von einer Erhöhung des Strafmaßes", erinnerte sich Rhodan. „Spezifisch woran wurde dabei gedacht?"
    „Zwangsarbeit für die geringsten Vergehen, nicht unter einem Jahr, und sofortige Recharakterisierung für alles, was über das Niveau der Trivialdelikte hinausgeht."
    „Hat jemand ermittelt, wie viel Mehrarbeit dadurch auf die Justiz und die Organe des Strafvollzugs zukommt?"
    „Wir gehörten geprügelt, wenn wir es nicht getan hätten", antwortete Deighton mit dumpfer Stimme. „Die Justiz ist nicht allzu sehr betroffen. Glücklicherweise handelt es sich bei der Mehrzahl der Vergehen um solche, die in juristischen Rechenzentren abgehandelt werden können. Der Strafvollzug allerdings wird ganz erheblich belastet."
    „Wenn der Anstieg der Trivialkriminalität nicht gebremst werden kann, wie lange dauert es dann, bis die Kapazität des Strafvollzugs erschöpft ist?"
    Galbraith Deighton zuckte, beinahe hilflos, mit den Schultern.
    „Drei, vier Monate... je nach dem."
    „Und dann?"
    „Dann kommt der Augenblick", sagte Deighton mit dem Ausdruck der Bitterkeit auf dem Gesicht, „indem wir großmaßstäbliche Hypophrenese in Erwägung ziehen müssen."
    „Aber auch das hilft uns nicht weiter!" wandte Rhodan ein.
    „Denn es müssen Heime für die Hypophrenen eingerichtet werden, und wenn die Hälfte der Menschheit in diesen unseligen Wahn verfällt und als Strafe Hypophrenese zugemessen bekommt, dann leben über zehn Millionen Kretins hinter Energiezäunen neben zehn Milliarden Normalen. Ist das ein erstrebenswerter Zustand?"
    Betroffenheit malte sich auf den Gesichtern der andern, als das Stichwort Hypophrenese fiel. Die Methode hatte die Todesstrafe ersetzt und wurde nur gegen solche Verbrecher angewandt, bei denen nach einstimmiger Ansicht aller Experten die Möglichkeit einer Rückgliederung in die Gemeinschaft der Menschen nicht mehr gegeben wäre.
    „Nein, das ist kein erstrebenswerter Zustand", bekannte Deighton. „Aber noch gibt es Hoffnung, daß es nicht soweit kommen wird. Noch können wir ..."
    „Und wenn es doch soweit kommt?" unterbrach ihn Rhodan in hartem Ton.
    Galbraith Deighton sah ihm fest in die Augen.
    „Es gibt Gedanken, die sind so fürchterlich", erklärte er mit fester Stimme, „daß der Verstand sich weigert, sie zu Ende zu denken."
    „Gut! Dann will ich dir sagen, was getan werden muß."
    Rhodans Stimme hatte einen metallenen Klang. „Die Straffälligen werden einer gemilderten Hypophrenese unterzogen, und jeder Verurteilte wird nach Goshmos-Castle exiliert."
    Perplex starrten die drei den Mann an, der einen solchen Vorschlag zu unterbreiten gewagt hatte. Goshmos-Castle, das war der Wüstenplanet, der die Sonne Medaillon auf einer engeren Bahn als die Erde umkreiste. Auf Goshmos-Castle hatte einst Zeus gelebt, die abtrünnige Königin des Insektenvolkes der Ploohns, die durch die Machenschaften der Jaymadahr Conzentryn, der rechtmäßigen Herrscherin der Ploohns, den Tod gefunden hatte.
    „Die Mucierer werden sich freuen!" bemerkte Roi Danton sarkastisch.
    Die Mucierer waren die Eingeborenen von

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