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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einsame Gegend, wo die Wälder noch düsterer waren und sich die Häuser der Orte wie ängstliche Schafe an die Berghänge duckten, als hätten sie Angst davor abzurutschen.
    Assunga schaute noch immer aus dem Fenster. Sie würde es auch tun, wenn die Abteiltür aufgerissen wurde. Die Gleise führten in eine Kurve, in die sie Einblick bekam, weil sie zur Fahrtrichtung saß.
    Die Schlange der Wagen neigte sich nach rechts. Assunga erkannte, daß die durch ein enges Tal fuhren und praktisch die linke Seite des Zuges an einem Berghang klebte.
    Auch an der rechten Seite stieg ein Hang hoch. An ihr klammerten sich Nadelbäume fest, als hätten sie ihre Finger tief in das Gestein hineingegraben.
    Und dann sah sie das Viadukt, über den der Zug rollte, um die andere Seite des Tals zu erreichen. Die Strecke stieg an, und wenn Assunga in die Tiefe schaute, sah sie einen silberfarbenen Streifen. Dort bahnte sich ein Wildwasserbach seinen Weg.
    In der Scheibe sah sie die Bewegung, als die Tür aufgerissen wurde. Sehr wuchtig, bestimmend, und so benahmen sich auch die beiden Uniformierten in ihrer grüngrauen Kleidung.
    Ob sie Soldaten waren oder zu einer Miliz gehörten, wußte Assunga nicht. Sie trugen Mützen, unter deren Rändern sich ihre Gesichter abzeichneten, als wären sie geschnitzt worden. Sie wirkten breit und kantig. Beide Männer besaßen dichte, schwarze Augenbrauen und starrten die Frau kalt an.
    Der Größere der beiden sprach auf sie ein.
    Assunga drehte den Kopf.
    Unter dem Rand des Hutes hinweg schaute sie in das Gesicht des Mannes, der ihres kaum sehen konnte, da die Krempe zusätzlich noch einen Schatten warf. Er redete schnell, bekam keine Antwort, und der Klang seiner Stimme wurde härter und ungeduldiger.
    Assunga schaute auf die beiden, die sich die Waffen über die Schultern gehängt hatten. Ihre Läufe blitzten so sauber, als wären sie verspiegelt, aber die Stiefel zeigten Schmutzränder.
    Sie hob nur die Schultern.
    Damit konnte sie den Sprecher nicht beeindrucken. Er ging einen Schritt zur Seite, und seine zupackende Hand bekam den Rand des Hutes zu fassen. Mit einem heftigen Ruck riß er ihn vom Kopf der Hexe weg, die zudem das Pech hatte, daß ihre Perücke nicht richtig saß und auch noch mitgerissen wurde.
    Die Männer erstarrten.
    Zuerst schauten sie auf die am Boden liegende Perücke, dann aber glitt ihr Blick über das rotschwarze Haar der Frau, das sie nur lose oben auf dem Kopf zusammengedreht hatte und das durch den heftigen Ruck wieder in seine ursprüngliche lange Form zurückgefallen war.
    Was die beiden jetzt dachten, war Assunga unklar, aber gute Gedanken waren es nicht, auch wenn über ihre Lippen ein Grinsen huschte, denn sie hatten erkannt, wie schön die Frau aussah, auch wenn der Mantel den größten Teil ihrer Gestalt verbarg.
    Wieder nickten sie sich zu.
    Dann trat der Größere noch näher. Er beugte sich vor. Eine Hand legte er auf Assungas linke Schulter, und seine Finger krallten sich in dem Stoff fest.
    Die Hexe sah, daß sie soeben über den Viadukt hinwegrollten. Sie konnte das Panorama nicht genießen, denn sie hatte nur Blicke für den Mann.
    Dessen breites Gesicht schwebte über ihr. Er flüsterte ihr etwas zu, und sie sagte, daß sie nichts verstehen konnte.
    »Spione!«
    Das Wort begriff sie.
    Assunga lächelte.
    Das machte den Kerl wütend. Plötzlich wurde sein Griff so hart, daß er sie in die Höhe reißen konnte. Assunga folgte ihm willig wie eine Puppe. Ein Stoß beförderte sie bis an die gegenüberliegende Sitzbank, wobei sie sich noch an der Rückfront den Kopf stieß.
    Bisher hatte sie sich friedlich verhalten, aber sie wußte auch, daß sie dies nicht mehr länger durchziehen konnte. Und sie war sich darüber im klaren, daß die Männer auch zu zweit nicht gegen sie ankommen konnten. Nicht gegen eine Hexe.
    Den Mantel hatte sie nicht zugeknöpft, was auch die beiden Männer gesehen hatten. Sie hörte noch das Lachen des Kleineren, dann spürte sie wieder die Pranken auf ihrem Körper.
    Der Kerl griff zu. Er wollte ihr den Mantel vom Körper wegzerren, aber Assunga war schneller.
    Sie drehte sich.
    Der Soldat taumelte zurück. Er hatte die andere Bewegung so schnell nicht ausgleichen können.
    Assunga aber stand vor dem Kleineren. Zweimal bewegte sie die Schultern, der Mantel rutschte herunter. Unter dem dünnen Stoff des roten Pullovers zeichneten sich deutlich die beiden Hügel ihrer Brüste ab, die nach dem Erwachen perfekt gewachsen waren.
    Beide

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