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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gemäuer zu betreten.
    Es war nicht die Burg des Vlad Dracula, aber es gehörte zu den Stätten, das der schreckliche Blutgraf des öfteren besucht hatte.
    Das Andenken, das sie zu finden hoffte, war längst in Vergessenheit geraten. Nur sehr wenig Eingeweihte waren informiert. Assunga zählte dazu, und sie war sehr glücklich darüber.
    Draculas Erbe.
    Sein Mantel!
    Um ihn allein ging es ihr. Es war sein Mantel, dem man Zauberkräfte nachsagte. Der Umhang des Vlad Dracula oder einer der Umhänge, die er besessen hatte.
    Viel war darüber geredet worden. Man hatte nur flüsternd davon gesprochen, man fürchtete sich davor, und es gab nur wenige Personen, die den Mut gefunden hatten, nach dem Mantel zu suchen.
    Wer Bescheid wußte, der konnte das Ziel erreichen, aber er wußte nicht, ob er auch würdig war.
    Das entschieden die Wölfe.
    Stunden vergingen. Zeit spielte überhaupt keine Rolle. Assunga sah nur ihr Ziel, das sie mit aller Macht erreichen mußte. Und wenn sie das erste Knurren der Wächter hörte, würde sie zufrieden sein.
    Manchmal erreichte sie Lichtungen. Diese Flecken sahen aus, als hätte die Hand eines Riesen in den Wald gegriffen und ein paar Dutzend Bäume herausgerissen.
    Noch immer schien die Sonne. Sie zauberte helle Inseln auf die Lichtungen, aber sie war bereits gewandert und auch tiefer gesunken. Ihre Strahlen fielen schräg zwischen die Bäume und gaben dem dunklen Wald ein verzaubertes Aussehen.
    Diese Berge hatten eine Geschichte vorzuweisen. Man konnte das Gefühl haben, daß sich in ihrem Gestein die alten Legenden, Märchen und Mythen verbargen.
    Da hatte jeder Baum seine Geschichte, jeder Fels war getränkt mit Legenden um Vampirblut und grauenvollem Leid.
    Unermeßliche Schrecken hatte die Herrschaft des Vlad Dracula gebracht, und Jahrhunderte später erinnerte man sich an diese Zeit nur mit einem gewissen Schauder.
    Geschichten wurden erzählt. In ihnen lebte das Grauen auf, und in zahlreichen Ländern Europas hatten sich Reisegesellschaften dem Trend angepaßt, indem sie Gruselfahrten an die Plätze des Schreckens anboten, wo einst Vlad Dracula gewütet hatte. Über das alles konnten Eingeweihte wie Assunga nur die Nase rümpfen. An die wahren Plätze kamen die Reisegruppen nicht heran. Die blieben ihnen verborgen, denn sie waren ausschließlich den Einheimischen bekannt.
    Und Gestalten wie der Hexe…
    Sie ging weiter und hatte inzwischen eine Region erreicht, die man als einsam und menschenleer bezeichnen konnte. Hierher verirrte sich kaum jemand, und hier waren auch keine Spuren von Wanderern oder Touristen zu sehen.
    Auch griff hier keine menschliche Hand regulierend ein. Was der Sturm gefällt hatte, blieb liegen, und so war die Hexe oft genug gezwungen, über Hindernisse hinwegzuklettern oder großes Astwerk zu umgehen, das ein Weiterkommen versperrte.
    In dieser Düsternis konnte das Grauen gedeihen. Es war feucht hier oben. Manchmal klebte das Laub auf dem Boden, und kleine Rinnsale liefen von der Höhe herab nach unten.
    Tiere hatte sie keine mehr gesehen. Sie hörte auch keine Vogelstimme, für Assunga ein Zeichen, daß sie sich ihrem Ziel bereits sehr stark genähert hatte.
    Der Weg führte nicht so steil hoch. Sie konnte ihn jetzt bequemer gehen und erreichte irgendwann eine trotzdem steile Böschung, die rechts von ihr hochragte.
    Wind und Wetter hatte diese Böschung getrotzt, aber Wind und Wetter hatten auch ihre Spuren hinterlassen.
    Durch starke Regenfälle und von oben herabfließende Wassermassen waren Teile der Böschung abgerissen worden, und zwar so tief und mächtig, daß Teile der gewaltigen Baumwurzeln aus der Böschung hervorschauten. Sie wirkten wie mächtige, krumme oder auch gestreckte Arme, die sich regelrecht ineinander verbissen hatten, als wollten sie sich nie mehr loslassen.
    Assunga sah auch etwas anderes.
    Aus der Böschung ragten Steine hervor. Breite, mächtige Platten oder Kanten, die wie Stufen oder kleine Plattformen wirkten, über die jemand hochsteigen konnte.
    Assunga war stehengeblieben.
    Sehr genau schaute sie sich die Felsstücke an, sie dachte darüber nach, ließ ihre Blicke an der steilen Böschung hochgleiten, ohne etwas Besonderes erkennen zu können, weil sie an ihrer Oberseite überhing und ihr deshalb die Sicht nahm. Sie mußte dieses Dach erst überwinden, um zu sehen, was sich oberhalb des Hanges verbarg.
    Die Hexe schritt an ihm entlang. Unter ihr raschelte das alte Laub.
    Manchmal war es auch so glatt und glitschig wie die

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