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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon mal deinen Eichenpflock. Du wirst ihn sicherlich brauchen können.«
    »Der liegt immer bereit, Freunde.«
    Und das genau glaubten wir ihm aufs Wort!
    ***
    Sie hatte es geschafft, sie war in Rumänien, und sie befand sich bereits auf dem Weg zu ihrem Ziel.
    Immer wieder dachte sie an den Vampir, den sie nie zuvor gesehen hatte, der dennoch eine sehr große Rolle spielte, denn während des langen Schlafs hatte sie des öfteren seine Gedanken empfangen, die sich um eine große Herrschaft der Blutsauger drehten, und Mallmann wollte der Anführer sein.
    Wenn er das schaffte, war sie gegen ihn ein Nichts. Er würde sie auslachen oder sie einfach zerquetschen, wie auch immer. Sie wußte auch nicht genau, wo sich der Blutsauger aufhielt, denn Assunga unternahm die Reise nach Rumänien aus einem anderen Grund.
    Sie hatte sich vorgenommen, nicht als einfache Hexe dem Blutsauger irgendwann gegenüberzutreten. Sie wollte kommen und ihm etwas zeigen, das ihr eine ungeheure Macht gab, und ihm dann vorschlagen, diese Machtfülle mit ihm zu teilen.
    Dazu mußte es ihr allerdings gelingen, an einen bestimmten Gegenstand heranzukommen, was wiederum nicht einfach war. Allerdings hoffte sie, daß es diesen Gegenstand noch gab, um den sich zahlreiche Legenden und Mythen rankten. Wenn es ihr gelang, ihn zu finden, dann hatte sie gewonnen, dann konnte sie jubeln, dann spielten Grenzen, Zeiten und Welten überhaupt keine Rolle mehr.
    Dann konnte sie jeden beliebigen Punkt erreichen, den sie nur wollte.
    Assunga steigerte sich immer mehr in diesen Gedanken hinein, und des öfteren huschte ein Lächeln über ihre Lippen.
    Sie sah anders aus als in London.
    Vor allen Dingen hatte sie ihre Kleidung gewechselt. Wer sie jetzt in ihrem alten verschlissenen Mantel sah, wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß sich unter dem Stoff eine junge Frau verbarg, deren Körper eine jugendliche Haut und Straffheit zeigte. Zudem war es ihr noch gelungen, eine alte Perücke aufzutreiben. Ein graues, strähniges Etwas verbarg die mahagonifarbenen Haare, die an gewissen Stellen wie Messing schimmerten und an anderen wiederum die Schwärze einer Holzkohle zeigten. Ausgetretene Schuhe verdeckten ihre Füße, und unter dem Mantel trug sie eine sehr weitgeschnittene Hose.
    Als zusätzlichen Gag hatte sie sich noch einen Hut besorgt. Der braune Stoff war abgewetzt und sah an manchen Stellen aus wie altes Leder, aber er besaß eine Krempe, die sie in ihr Gesicht ziehen konnte, damit nicht viel von ihr zu sehen war.
    Geld hatte sie sich auf ihre Art und Weise besorgt und dabei zwei Leichen hinterlassen. An sie verschwendete sie keine Gedanken.
    Statt dessen schaute sie durch das Zugfenster, auf dessen Scheibe sich ein Teil der Landschaft abmalte, die draußen vorbeizog.
    Dichte Wälder waren zu sehen, hier und da ein einsam stehendes Haus oder Gehöft. Mal ein Bach, eine Brücke, doch immer wieder die mächtigen, bewaldeten Berge der Karpaten, die sich manchmal so hoch gegen den blauen Himmel reckten, als wollten sie Löcher in die herrliche Farbe hineinstanzen.
    Es war eine ganz andere Welt, die ihre Düsternis nicht verloren hatte, obwohl die Sonne schien.
    Assunga hatte sich für einen Zug entschieden, der von Kronstadt aus gefahren war. Er würde in Plakac halten, und genau auf diesen Ort kam es ihr an.
    Von dort aus mußte sie sich bis zu dem Punkt durchschlagen, wo sie hoffte, den Gegenstand finden zu können. Wenn die alten Geschichten stimmten, dann mußte er noch dort sein.
    Und dieses Gefühl, nicht mehr allzu weit von ihm entfernt zu sein, ließ sie innerlich vibrieren. Ihr anderes Leben, die lange Zeit in der Tiefe des Grabes, das Verwesen, genau dies alles hatte sie abgehakt.
    Es lag zurück, es war für Assunga nicht mehr existent.
    Und wenn sich ihr jemand in den Weg stellen würde, mußte dieser Jemand mit seinem Leben bezahlen.
    Bisher hatte man sie in Ruhe gelassen, aber das sollte sich ändern, und es begann damit, daß sie draußen auf dem Gang die harten Tritte horte, wie sie eigentlich nur von Stiefeln hinterlassen werden konnten. Stiefel trugen Soldaten, die Miliz oder auch Polizisten.
    Kontrolliert wurde leider noch immer.
    Dem Klang der Schritte nach zu urteilen, waren es mindestens zwei Männer, die den Zug absuchten, und sie verhielten sich wie die Herren, denn Assunga hörte an den heftigen Geräuschen, daß sie besonders brutal die Abteiltüren aufrissen.
    Assunga wußte auch, daß der Zug kaum besetzt war. Wer fuhr schon in diese

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