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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich zwei menschliche Bluthunde. Sinclair und Suko. Ich weiß genau, wie gefährlich sie sind. Ihr aber habt sie unterschätzt.«
    »Aber Assunga lebt!«
    »Das ist richtig. Nur wissen meine Gegner ebenfalls Bescheid. Sie werden sie jagen wollen, und das will ich nicht. Es ist nicht zu ändern, doch du hättest vorsichtiger sein müssen, viel vorsichtiger sogar. Da du es nicht getan hast, wirst du dafür büßen und sehr langsam in den Bereich des Todes hineingleiten. Die magische Säure, die deine Hand überschwemmte, war erst der Beginn. Es wird weitergehen, ich werde mir andere Dinge ausdenken, und ich werde dafür sorgen, daß du vor die Hunde gehst, Kyle. Die Regeln und Gesetze bei uns sind hart, das hast du gewußt. Für Verräter sind sie noch härter und für Versager ebenso. Du bist ein Versager, Kyle, du bist nicht mehr der Hammer der Hexe. Zudem wird sie ihren Weg allein gehen. Richte dich auf einen langsamen qualvollen Tod ein. Es kann sein, daß ich die Schattenkirche wieder aufbauen werden, wenn ich die entsprechenden Menschen finde, die sich mir bedingungslos ergeben. Zunächst einmal existiert sie nicht mehr.«
    Kyle hatte jedes Wort verstanden. Er hielt den Kopf gesenkt und starrte das schwarzgelbe Muster der Fliesen an. In seinem Hals hatte sich etwas zusammengedrückt, die Angst war in ihm hochgepeitscht wie eine mächtige Woge.
    Wieder spürte er den Schmerz, der seine Hand durchzuckte und den Weg bis zum Ellbogen fand.
    Er schaffte es trotzdem über Liliths Worte nachzudenken, und auf einmal fühlte er sich so schrecklich einsam und verlassen. Für ihn war in den vergangenen Sekunden eine Welt zusammengebrochen.
    Es gab den Umkreis einfach nicht mehr, in dem er sich so lässig, locker und sorglos bewegt hatte.
    Alles war anders.
    Alles war schrecklich. Die Leere ließ kaum einen Gedanken zu, aber das Gefühl des Verlassenseins brach sich trotzdem Bahn, denn Tränen stiegen in seine Augen.
    Er mußte einfach weinen, Kyle brauchte eine Reaktion, er konnte nicht sitzenbleiben und abwarten, ob es sich Lilith möglicherweise noch anders überlegte.
    Vielleicht sollte er etwas tun…
    Der Gedanke drängte sich ihm auf, und zwar so stark, daß er sich selbst erschrak.
    Etwas tun?
    »Gegen sie?« flüsterte er, zuckte zusammen, schaute sich hastig um -und atmete auf, als er entdeckte, daß die Spiegelfläche wieder normal aussah, denn das Gesicht hatte sich zurückgezogen.
    Wie konnte ein Mensch gegen sie ankommen? Wie konnte er gegen Lilith bestehen?
    Es war schon maßlos, sich mit diesem Gedanken zu beschäftigen, der ihm trotzdem nicht aus dem Kopf ging, obwohl er auf seine Hand schaute, wo der helle Verband allmählich eine rostrote Farbe bekommen hatte.
    Die würgende Angst war wie eine Schlinge, die sich um seinen Hals gelegt hatte und das Atmen erschwerte. Er dachte daran, daß Lilith es wieder versuchte, daß sie möglicherweise ihren zweiten Angriff startete, bis er einsah, daß es einzig und allein an ihm selbst lag. Er hatte sich in diesen Zustand hineingesteigert.
    Aufgeben oder kämpfen?
    Kyle wußte es nicht. Er gehörte zwar zu den ersten Dienern und Mitgliedern der Schattenkirche, er hatte auch Blicke in andere Welten werfen können, aber er schaffte es einfach nicht, die Kraft aufzubringen, um sich den magischen Problemen zu stellen.
    Lilith war zu stark.
    Der schwergewichtige Mann stand auf. Er schwankte bei den ersten Schritten. Ihm gelang ein Blick nach links, wo der Spiegel hing.
    Darin zeichnete sich seine Gestalt ab, die auf ihn wirkte wie ein Fremder. Kyle erkannte sich selbst kaum wieder.
    War er ein Mensch – war er ein Monster?
    Er strich mit der linken Hand sein Haar zurück. Die rechte brannte noch immer, als würden kleine Flammenzungen über die verunstaltete Haut hinwegstreichen.
    So hatte ihr erster Rachepart ausgesehen, der noch nicht lebensbedrohend gewesen war.
    Wie würde die zweite Attacke aussehen?
    Er dachte an sein Gesicht, das sich im Spiegel abzeichnete. Würde es das nächste Ziel des Angriffs sein, daß er umherlief wie ein Monstrum?
    Kyle mußte mit allem rechnen, denn er glaubte Lilith jedes Wort.
    Sie würde keine Rücksicht nehmen, sie war brutal, es galt einzig und allein nur ihr Gesetz.
    Und er fühlte sich wie ein Wurm, der aus der regennassen Erde gekrochen war und über sich den bereits geöffneten Schnabel des Vogels entdeckte, der zuzuschnappen bereit war.
    Noch war es nicht soweit. Jede Minute, die verstrich, konnte zu einer Veränderung seiner

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