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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch hier ausbreitete.
    Kyle wohnte im zweiten Stock.
    Ich schritt die Stufen der Treppe hoch, und kein Mensch begegnete mir. An der Wohnungstür blieb ich stehen. Sie besaß einen Glaseinsatz, der wie ein Fenster wirken sollte, was Kyle wohl nicht mochte, denn er hatte von innen her schwarze Pappe gegen das Glas geklebt.
    Ich fand eine Klingel, kam aber nicht dazu, sie zu drücken, denn Kyle mußte mich bereits gehört haben.
    Hastig öffnete er die Tür.
    Er hatte sich im Prinzip nicht verändert und kam mir trotzdem anders vor.
    Noch immer war sein Haar so schwarz wie Teer und sein Gesicht gelblich. Aber diesmal hingen ihm die Strähnen bis in die Stirn, da zuckte der Mund mit den breiten Lippen, da flackerte sein Blick.
    Kein Zweifel, der Mann hatte Angst. Der große Kyle verging fast an seiner Furcht. So kannte ich ihn nicht. Er schaute zudem noch vorsichtig an mir vorbei, ob mir auch niemand gefolgt war, der ihm hätte gefährlich werden können. Um seine rechte Hand hatte er einen Verband gewickelt. Er hatte mir am Telefon davon berichtet, wie ihm die Wunde beigebracht worden war.
    »Kommen Sie rein, Sinclair, schnell.« Er gab den Weg frei. Seine Bewegungen waren hastig, sie paßten zu ihm, und ich betrat einen dunklen Flur, in dem nicht einmal ein Spiegel vorhanden war, dafür einige Garderobehaken.
    Kyle ging vor.
    Seine Schritte waren schleppend, den Kopf hatte er vorgeschoben, den Nacken eingezogen, und sein Rücken bildete in der oberen Hälfte eine Rundung.
    Kyle führte mich in seinen Wohnraum oder in das, was er für seinen Wohnraum hielt.
    Ich hätte es zwischen diesen vier Wänden keine zwei Stunden ausgehalten, obwohl das Zimmer ziemlich geräumig war und auch zwei Fenster besaß.
    Mich störte die Einrichtung.
    Die schwarzen Möbel, die dunklen Bilder an den Wänden. Fehlte nur noch, daß auch das Licht schwarz gewesen wäre. Jedenfalls war es nicht hell, was da aus zwei Strahlern strömte und sich in der Mitte traf, wo ein nicht sehr hoher, schwarz lackierter Tisch stand.
    An den Wänden, sah ich Bilder mit apokalyptischen Motiven. Da floß Blut, da wurde gekämpft, da brach die Hölle auf, und monströse Wesen kletterten aus irgendwelchen Schlünden an die Oberfläche, um über Menschen herzufallen.
    Es gab aber auch düstere Plakate, die auf die Schattenkirche hindeuteten. Sie alle zeigten ein auf den Kopf gestelltes Kreuz, unter dem fratzenhafte Gesichter schwammen, die vom schwarzen Hintergrund aufgesaugt wurden.
    »Sie können sich setzen, Sinclair.«
    »Okay.« Ich versank in einem breiten Sessel, der mit schwarzem Cord bezogen war.
    Auch Kyle nahm Platz. Wie ein fremdes Wesen bewegte er sich durch den grau wirkenden Lichtschein und drückte sich ebenfalls in einen Sessel hinein. Er schaute mich an.
    Für mich war er noch immer ein Feind, ein Gegner, der Assunga die Rückkehr ins Leben erlaubt hatte, deshalb konnte ich kaum Mitleid für ihn empfinden.
    »Reden Sie, Kyle!«
    »Da haben Sie sich gewundert, wie?«
    »Schon möglich.«
    Er lehnte sich zurück und strich mit seiner gesunden Hand durch sein Gesicht. »Verdammt, Sinclair, ich wußte mir keinen Rat mehr!«
    Die Hand glitt durch seine Haare. »Ich wußte mir wirklich keinen Rat mehr, denn sie hat mich auf ihre Todesliste gesetzt. Ich soll dahinsiechen, ich soll einen langsamen und qualvollen Tod sterben.«
    »Sie reden von Lilith?«
    »Richtig.«
    »Ihre Beschützerin?« Meine Stimme klang spöttisch. »Sie haben doch so große Stücke auf sie gehalten. Sie wären für sie gestorben, was alle Mitglieder der Schattenkirche getan haben.«
    »Das stimmt auch.«
    »Jetzt ist es anders? Wieso auf einmal?«
    Er beugte sich vor, weil er mich anstarren wollte. »Ja, Sinclair, es ist anders. Sie tragen daran die Schuld. Allein Sie. Haben Sie das verstanden?«
    »Klar. Nur nicht begriffen.«
    »Da Sie sich eingemischt haben, fühlte sich Lilith verraten. Und sie schob mir die Schuld an diesem Verrat zu. Deshalb hat sie das Todesurteil über mich gesprochen. Aber ich will nicht sterben, verdammt!« stieß er keuchend hervor. »Ich will leben, ich will das Leben auch weiterhin genießen, das müssen Sie begreifen. Ich habe nicht vor, jetzt schon in die Hölle zu fahren. Ich habe für sie alles getan, jetzt läßt sie mich im Stich, und sie quält mich. Aus dem Hahn floß Säure. Sie hat es geschafft, Wasser in Säure zu verwandeln, und sie hat mir erklärt, daß dies erst der Anfang ist. Ich traue ihr alles zu. Jede Gemeinheit, jede…«
    »Und

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