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0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vermutlich um unser Überleben! Hier ist eine Menge anders, sie haben feindlich auf uns reagiert, wir müssen weg hier! Um alles andere können wir uns später noch kümmern!«
    Er schüttelte den Kopf. Draußen waren die Nächte noch verdammt kalt, und er wollte nicht ungeschützt hinaus. Auch Nicole wurde von dem bisschen Leder, das sie trug, kaum vor der Kälte bewahrt. Gut, durch das Wasser der Quelle des Lebens konnten sie sich beide keine Erkaltung oder gar Lungenentzündung mehr einfangen; dieses Wasser, das ihnen ungeheure Vitalität und extreme Langlebigkeit, vielleicht sogar Unsterblichkeit verlieh - sofern man sie nicht durch Gewaltanwendung tötete -, sorgte für ständige beschleunigte Regeneration. Aber die Kälte würde ihnen beiden dennoch zu schaffen machen. Die ließ sich von dem Wasser nicht beseitigen…
    »Er wird von oben kommen«, vermutete Zamorra. »Aus dem Arbeitszimmer. Wir müssen ihn unten umgehen.«
    Er hastete schon die Treppe abwärts - und drehte sofort wieder um, als er Schritte hörte. »Weg hier!«, zischte er leise. »Zur Hölle, er kommt von unten!«
    Sie hetzten über den Gang in Richtung Eckturm. Dort befand sich auch Zamorras Arbeitszimmer, nur eine Etage tiefer. Nicole sicherte nach hinten, und sie schafften es wohl gerade noch, im Turm um die Gangbiegung zu verschwinden, ehe die Schritte das Obergeschoss erreichten.
    Das Treppenhaus im Haupttrakt befand sich wie in den Seitenflügeln annähernd in der Mitte. Bis dorthin mussten sie also. Eine Etage tiefer… hoffentlich war dort niemand unterwegs!
    »Besorg du was zum Anziehen für uns - ich versuche den Safe zu plündern und die EDV zu sabotieren!«
    »Dafür bleibt keine Zeit!«, warnte Nicole. »Komm endlich! Wenn wir schon Zeit verlieren müssen, dann nur für Kleidung!«
    Einen Moment lang erwachte sein Misstrauen wieder: wollte sie ihn verleiten, ihr waffenlos zu folgen?
    Aber sie dachte nur logisch. Wenn sie ihn in eine Falle locken wollte, hätte sie ihn gleich in der Zelle lassen können. Und jeden Moment musste ihr Verschwinden aus den Zellen bemerkt werden. Dann war die Hölle los!
    Der Doppelgänger brauchte nur die technischen Einrichtungen des Châteaus zu nutzen und konnte blitzschnell herausfinden, wo sie beide sich befanden. Denn diese Technik, stellte Zamorra im bewohnten Teil des Châteaus fest, war mit der eigenen identisch…
    Nicole hetzte bereits zu den Schlafräumen. Dort waren sie überrumpelt worden. Tür auf, Schränke auf. »Schnell! Mitnehmen! Anziehen kannst du dich, wenn wir in Sicherheit sind!« Sie selbst spurtete zu ihrem Ankleidezimmer hinüber, kam Augenblicke später mit einem Mantel zurück. Zamorra raffte ein paar Sachen zusammen - Hemd, Hose, Socken, Schuhe, Jacke. In dem Moment, als er das Zimmer verlassen wollte, glomm die Diode der Visofonkamera auf; sie war von irgendwo eingeschaltet worden. Jemand überprüfte gerade dieses Zimmer!
    Und vermutlich gleich auch alle anderen Räume!
    Zamorra duckte sich und stürmte nach draußen. »Weg hier! Sie suchen uns schon!«
    Nicole hatte Recht gehabt. Sie hätten keine Sekunde mehr verlieren dürfen. Vielleicht war es sogar schon zu spät.
    Die Treppe hinunter, Nicole voran! Sie hielt die Pistole schussbereit und war gewillt, sofort auf alles zu feuern, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Kein Risiko eingehen!
    Die Eingangshalle mit den Ritterrüstungen, die Glastür…
    Draußen empfing die Abendkälte sie wie ein Faustschlag.
    Im gepflasterten Hof, in dessen Mitte der durchaus wasserführende Ziehbrunnen stand, parkte ein schwarzer Schatten, ein Sportwagen, den weder Zamorra noch Nicole je hier gesehen hatten. »Wer ist denn hier zu Besuch?«, stieß er hervor. Während sie beide zum ehemaligen Stall rannten, der heute als Garage für die Fahrzeuge von Zamorra, Nicole und Lady Patricia diente, sah er die Endziffern 42. Der Wagen war im hiesigen Departement zugelassen.
    Nicole riss die Stallgaragentür auf.
    »Merde!«, keuchte sie, als das Licht automatisch eingeschaltet wurde. »Wo zur Hölle ist mein Cadillac?«
    Ihr heißgeliebter Oldtimer, ein weißer Cadillac Eldorado Convertible Series 62, mit den größten Heckflossen aller Zeiten und mit dem 8,2-Liter-Motor auch einer der größten Spritvernichter. Der immer noch alltagstaugliche und vor Jahren nach einem Crash komplett restaurierte Wagen war ihr größtes Hobby, wurde gehegt und gepflegt und war nicht hier.
    »Und der BMW«, murmelte Zamorra, der als Leasingfahrzeug einem

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