0701 - Duell der Amulette

Titel: 0701 - Duell der Amulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern

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Augenblick dachte, sie seien mit dem Jagdboot zusammengeprallt. Der Boden wurde ihm unter den Füßen weggerissen. Er stürzte, rutschte über die Metallplatten und sah die spitzen Metallstangen einer aufgebogenen Wandverkleidung auf sich zurasen.
    Jetzt waren die Metallspitzen direkt vor ihm. Auf dem glatten Boden fand er keinen Halt.
    Zamorra hob schützend die Arme und -Ein Ruck ging durch seinen Körper, riss ihn zurück.
    Er ließ die Arme sinken. Keine zehn Zentimeter vor ihm ragten die Metallstangen aus der Wand. Weit entfernt hörte er die aufgeregten Stimmen der Ewigen, während er langsam wieder zu Atem kam.
    »Schutzschirme vorn dreißig Prozent!«
    »Ausweichen!«
    »Da sind sie. Vorsicht!«
    Zamorra wollte sich auf den Rücken drehen, aber etwas hielt ihn fest. Er drehte den Kopf und entdeckte ein Kabel, das sich in seiner Jacke verfangen und ihm damit das Leben gerettet hatte.
    Er zog die Jacke aus und kam auf die Beine. Außer Nicole schien niemand bemerkt zu haben, was passiert war. Sie sah ihn erleichtert an, wollte etwas sagen, aber ein erneuter Schlag lenkte sie ab.
    Funken sprühten aus den Konsolen, kleine Flammen züngelten zwischen den Kabeln hervor. Innerhalb von Sekunden füllte sich die Brücke mit beißendem Qualm.
    Zamorra warf seine Jacken auf die Flammen, versuchte sie zu ersticken. Seine Augen brannten. Er hörte Nicole husten.
    Die Ewigen in ihren Schutzanzügen bemerkten den Rauch kaum.
    »Vordere Schutzschirme auf null. Hintere bei zweiundzwanzig Prozent«, schrie der Epsilon. »Wir müssen hier weg.«
    »Noch nicht«, gab Murat zurück. »Wir… Feuer!«
    Zamorra sah auf. Ein dunkler Schemen schob sich aus dem Nebel. Blaue Strahlen schossen auf ihn zu, verästelten sich hundertfach und schlugen in ihn ein. Lautlose Explosionen trieben den Wasserdampf auseinander und gaben für einen Moment den Blick auf das Jagdboot frei.
    »Abdrehen und Schutz suchen. Alle Energie auf die Waffen!«
    Murat schien alles auf eine Karte zu setzen, denn ohne Schutzschirme war er dem Gegenbeschuss des Jagdboots schutzlos ausgeliefert. Dafür steigerte er aber die Durchschlagskraft seiner. Bordkanonen.
    Der Beta drehte sich zu Zamorra um. Sein Gesicht war blass und angespannt.
    »Wir sind kurz vor der amerikanischen Küste. Können Sie eine Hornisse fliegen?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann verlassen Sie das Schiff. In diesem Kampf können Sie ohnehin nichts ausrichten.«
    Der Dämonenjäger wusste, dass Murat Recht hatte. Bei dieser Schlacht waren er und Nicole nur Zuschauer. Er sah seine Gefährtin an, die zustimmend nickte. Auch ihr war klar, dass ihre Anwesenheit in der Fackel der Freiheit niemandem half.
    »Viel Glück«, sagte Zamorra zu Murat. »Wie werden wir Sie finden, wenn das alles vorbei ist?«
    Der Beta lächelte. »Wir werden Sie finden.«
    Dann wandte sich seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm zu.
    Lodev löste seinen Gurt und stand auf. Er griff in eine Tasche seines Schutzanzugs.
    »Den können Sie vielleicht gebrauchen«, sagte er und reichte Zamorra einen Dhyarra-Kristall. »Es ist nur ein Kristall dritter Ordnung, aber wir wussten nicht, was Sie beherrschen können. Eigentlich wollten wir Ihnen den erst geben, wenn es gegen den ERHABENEN geht, aber die Dinge entwickeln sich vielleicht nicht so, wie wir hoffen.«
    Zamorra steckte den Kristall in seine lädierte Jacke und nickte dem Ewigen dankbar zu.
    »Ich bin sicher, dass wir uns Wiedersehen«, entgegnete er. »Ihr Kommandant wirkt nicht wie jemand, der seine Leute einfach hinübergehen lässt.«
    Der Epsilon antwortete nicht, aber die beiden Menschen spürten seine resignierenden Blicke im Rücken, bis die Tür zur Kommandobrücke sich hinter ihnen schloss.
    ***
    Mostaches Hände zitterten so sehr, dass Charles ihm vorsichtshalber die ganze Schnapsflasche reichte, anstatt in ein Glas einzuschenken.
    Die Männer des Dorfes hatten sich in der zertrümmerten Kneipe eingefunden, um über die Ereignisse des Tages zu sprechen. Ein paar mitgebrachte Stühle und Tische, die ein paar von ihnen in den Kellern und Dachböden ihrer Häuser gefunden hatten, ließen den Raum beinahe wieder normal aussehen.
    »Ich versteh das nicht«, sagte der Wirt zum wiederholten Mal. »Die beiden sahen genauso aus wie der Professor und seine Partnerin. Nur ihre Kleidung war anders.«
    Er nahm einen Schluck aus der Flasche und setzte sich in einen Campingstuhl. »Es würde mich nicht wundern, wenn er es irgendwie geschafft hätte, einen Doppelgänger von sich