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0701 - Duell der Amulette

0701 - Duell der Amulette

Titel: 0701 - Duell der Amulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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verraten.«
    Er setzte sich auf einen Stuhl. »Aus dem gleichen Grund werde ich Ihnen auch nicht zuviel über die Organisation sagen, die ich vertrete. Nur eins kann ich Ihnen versichern: Unser erklärtes Ziel ist die Vernichtung des ERHABENEN.«
    Zamorra hatte plötzlich eine dumpfe Ahnung, um wen es sich dabei handelte. »Kennen Sie seine Identität?« .
    Murat nickte. »Er ist ein Halbmensch, der sich Ted Ewigk nennt.«
    Nicole seufzte. »Ich hatte es befürchtet.«
    »Ist er in Ihrer Welt nicht der ERHABENE?«, fragte Lodev.
    »Nicht mehr. Er trug den Titel nur für kurze Zeit. Er war ein Reformer. Das hätte ihn beinahe das Leben gekostet.«
    Die beiden Ewigen sahen sich überrascht an.
    »Sie leben in einer merkwürdigen Welt«, sagte Murat. »Unser ERHABENER ist das Gegenteil von dem Mann, den Sie beschreiben. Er ist ein machtbesessener Tyrann, der seine Gegner gnadenlos verfolgt. Das muss eine Ende haben, und deshalb sind Sie hier.«
    Zamorra hätte beinahe laut gelacht. »Sie wollen, dass wir uns gegen den ERHABENEN stellen? Ich glaube, Sie überschätzen uns ein wenig.«
    Der Beta schüttelte den Kopf und zeigte auf das Amulett. »Diese Waffe kann man nicht überschätzen.«
    Einen Moment herrschte Schweigen. Zamorra hätte den Ewigen sagen können, dass das Amulett seit dem Duell gegen seinen Doppelgänger nicht mehr reagierte, aber das tat er nicht. Sie machten zwar keinen feindseligen Eindruck, doch die Situation schlug vielleicht sehr schnell um, wenn sie erkannten, dass sie von ihm keine Hilfe zu erwarten hatten.
    »Sie wissen doch, dass das Amulett keine Waffe gegen Dhyarra-Kristalle ist«, sagte er stattdessen. »Die beiden Magiearten sind zu unterschiedlich.«
    »Dem anderen Zamorra ist es schon gelungen, Dhyarra-Magie mit dem Amulett zu verbinden«, entgegnete Murat. »Das werden Sie doch wohl auch können.«
    Zamorra ließ sich nicht auf die Herausforderung ein. Er hatte das tatsächlich ebenfalls schon geschafft, aber es war ein ungeheuer schwieriger magischer Vorgang, der enorme Kraft kostete und beim kleinsten Fehler zu einer Katastrophe führte.
    »Was bieten Sie uns für unsere Hilfe?«, wechselte er das Thema.
    »Unsere Unterstützung im Kampf gegen Zamorra. Einen direkten Angriff gegen das Château können wir zwar nicht riskieren, aber wir werden alles tun, was in unserer Macht steht.«
    Der Dämonenjäger sah Nicole an, die mit verschränkten Armen neben ihm stand. Er wusste, dass sie mit seiner Entscheidung nicht einverstanden war. Trotzdem glaubte er das Richtige zu tun.
    »Bringen Sie uns nach Louisiana«, sagte er.
    Der Beta lächelte - bis ein Schlag das Schiff erschütterte.
    ***
    Nicole wartete darauf, dass der Sturm vorüberzog.
    Seit fast dreißig Minuten tobte Zamorra wie ein Wahnsinniger. Die Einrichtung in Mostaches Kneipe hatte er bereits zertrümmert, Pascals Gesicht wurde von einem rasch anschwellenden, blauen Auge verunziert, und die Leibwächter waren seinem Zorn wohl nur entgangen, weil sie besser bewaffnet waren als er selbst.
    Erleichtert bemerkte Nicole, dass er sich langsam beruhigte.
    Er strich sich das schweißnasse Haar aus der Stirn und setzte sich auf die Theke. Stühle gab es nicht mehr.
    »Was«, sagte er heiser, »würde ich tun, wenn ich er wäre?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich muss das anders angehen. Was würde ich tun, wenn ich er wäre und mir dieses ständige Cheri-Gelaber anhören müsste? Cheri, bist du in Ordnung? Cheri, pass auf, Cheri, ich liebe dich… - diese Frau kann einen in den Wahnsinn treiben!«
    »Wenn du so wärst«, sagte er zu Nicole, »hätte ich dich längst erschossen.«
    Sie lächelte vorsichtshalber, war sich nicht sicher, ob das ein Kompliment gewesen war.
    »Vielleicht sollten wir uns fragen, weshalb die Dynastie eingegriffen hat«, versuchte sie die Diskussion in konstruktivere Bahnen zu lenken.
    Zamorra winkte ab. »Das waren diese verdammten Rebellen. Ich habe gesehen, dass die Hornissen keine Kennung hatten. Aber mich würde interessieren, woher sie wussten, wo wir zu finden waren.«
    Er warf den Leibwächtern einen wütenden Blick zu, die daraufhin kollektiv die Köpfe senkten. Sie ahnten wohl, dass ihnen schwierige Zeiten bevorstanden.
    »Die Rebellen«, sagte Nicole nachdenklich. »Sie hoffen wohl, dass ihnen die Doppelgänger gegen den Ewigen helfen. Aber was bieten sie im Gegenzug?«
    »Die Frage ist, ob sie ahnen, dass…«
    Zamorra unterbrach sich. Er hätte sagen wollen: ob sie ahnen, dass das Amulett nicht

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