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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stillzulegen und in den Korridoren Fußball zu spielen?"
    „Fußball?" fragte Perry Rhodan. Er wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
    Im nächsten Moment sprach sein Interkom an. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, den Rhodan nicht kannte.
    „Chef, ich bin der neue Koordinator der Bordverpflegungssysteme", sagte er mit gehetzter Stimme.
    „Wahrscheinlich kenne ich mich mit den Bräuchen an Bord der SOL noch nicht aus, aber es erscheint mir dennoch ungewöhnlich, daß die Versorgungsautomaten der Teilschiffe allein während des letzten Linearmanövers um rund drei Tonnen Süßigkeiten erleichtert wurden. Können Sie mich darüber aufklären, was hier vorgeht?"
    „Sind Sie auf Carrent-Fort an Bord gekommen?" fragte Rhodan.
    „Und wie heißen Sie?"
    „Ich heiße Elmer Country", antwortete der Mann, „und ich bin auf der Erde an Bord gekommen."
    „Aha!" meinte Perry Rhodan. „Dann finden Sie sich damit ab, daß wir seit Carrent-Fort eine nicht eingeplante Ladung von Windelnässern und Naschmäulern an Bord haben, Mr. Country.
    Ich muß mich auch erst mit diesem Gedanken vertraut machen, aber uns allen bleibt nichts anderes übrig, als uns so schnell wie möglich mit den Tatsachen abzufinden. Vorläufig aber sperren Sie die Versorgung mit Süßigkeiten, bis wir eine Möglichkeit der Rationierung gefunden haben. Sie wollen sicher auch nicht, daß die lieben Kleinen schlechte Zähne bekommen."
    „Nein, natürlich nicht, Chef", antwortete Elmer Country. Seinem Gesicht war jedoch deutlich anzumerken, daß er die neue Lage in ihrer Tragweite noch nicht überschaute.
    Plötzlich stieß Country einen halberstickten Schrei aus, dann sagte er hastig: „Chef, ich glaube, ich leide unter Halluzinationen. Eben sind fünf Kinder mit drei Hunden in mein Koordinationszentrum gekommen. Sie fragen, wo man hier Knochen für Hunde tasten kann und spielen an den Schaltpulten herum. Wie soll ich mich verhalten?"
    „Wie ein Vater", antwortete Rhodan. „Bringen Sie die Bälger erst einmal durch ein Machtwort zur Passivität, dann erklären Sie ihnen, was sie dürfen und was nicht Rhodan, Ende!"
    „Country, Ende - wirklich am Ende, Chef", jammerte Country und schaltete ab.
    Perry Rhodan machte ein ernstes Gesicht.
    „Ich denke, wir regeln zuerst die Fragen, die sich mit dem Auftauchen der Kinder ergeben - und zwar so, daß unsere lebenswichtigen Arbeiten nicht behindert werden. Dann sehen wir weiter. Auf keinen Fall dürfen wir ein Chaos an Bord zulassen."
     
    *
     
    Es dauerte Stunden, bis das Kinderproblem an Bord einigermaßen zufriedenstellend gelöst war. Aber es wurde gelöst.
    Da rund ein Drittel des Kolonisten-Nachwuchses bereits Jugendliche beziehungsweise junge Männer und Frauen waren, die noch keine Kosmonautenausbildung besaßen wurden diese Personen unter der Aufsicht einiger erfahrener Männer und Frauen, die auf Carrent-Fort Lehrer geworden waren, als Personal provisorischer Kindertagesstätten eingesetzt.
    Außerdem wurde den Eltern Gelegenheit genug gegeben, sich in ihren Freiwachen um ihre eigenen Sprößlinge zu kümmern.
    Zahlreiche Sektionen des Schiffes mußten aus Sicherheitsgründen zu Sperrzonen für Kinder erklärt werden.
    Ein Teil der Kampfroboter wurde mit Hilfe von SENECA zweckentfremdet und zur Bewachung der Sperrzonen eingesetzt.
    Ihre Waffen wurden desaktiviert, und sie wurden so programmiert, daß sie mit Kindern äußerst behutsam umgingen, sie aber dennoch am Betreten der Sperrzonen hinderten.
    Dadurch war gewährleistet, daß der normale Bordbetrieb nicht gestört wurde, und daß es auch bei Kampfhandlungen nicht zu internen Zwischenfällen kommen konnte.
    Als Perry Rhodan nach den zahlreichen Konferenzen in die Hauptzentrale der SZ-l zurückkehrte, verspürte er zu seiner eigenen Verwunderung eine große seelische Ausgeglichenheit und Gelöstheit, wie er sie seit langem nicht mehr kannte.
    Er wandte sich an Deighton und meinte: „Mir scheint, wir haben durch die Kinder sehr viel gewonnen, Gal. Die SOL ist durch sie aus einem reinen Forschungs- und Kampfinstrument zu einer echten Raumstadt geworden, in der es keine Sterilität mehr gibt, wie sie auf früheren Großraumschiffen herrschte."
    Galbraith Deighton lächelte und erwiderte: „Ja, Perry, endlich pulsiert richtiges Leben durch ein Großraumschiff. Es ist eine völlig andere Atmosphäre an Bord als früher, und ich selbst fühle mich viel jünger."
    Rhodan drohte ihm scherzhaft mit dem Zeigefinger.
    Aber

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