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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meinung nach von einer schweren Bürde befreit, an der die Menschheit angeblich zuvor gelitten hatte.
    Nur die wenigen Immunen erkannten, daß die Menschheit einen schweren Verlust erlitten hatte. Was hatte das Leben noch für einen Sinn, wenn man nicht mehr in der Lage war, sich über etwas zu freuen - nicht einmal darüber, daß man lebte. Im Grunde genommen waren die Menschen zu seelenlosen Automaten mit organischen Gehirnen geworden.
    Sergio horchte auf, ohne seine Haltung zu verändern, als er hörte, daß zwei Männer miteinander flüsterten. Die beiden Männer mußten irgendwo weiter vorn, in Fahrtrichtung, sein.
    Dann brach das Flüstern ab, schwere Stiefel scharrten auf dem Bodenbelag. Die Schritte zweier Männer näherten sich.
    Allerdings verstummte das Schrittgeräusch des einen Mannes gleich wieder; der andere bewegte sich in Sergios Richtung.
    Sergio Percellar spannte unwillkürlich seine Muskeln. Er ahnte, daß irgendeine Entscheidung gefallen war oder gleich fallen würde, und Sergio war nicht gewillt, kampflos aufzugeben.
    Er war 1,89 Meter groß und wirkte dürr, beinahe ausgezehrt. In Wirklichkeit aber war er ein einziges Muskel- und Sehnenbündel.
    Seine Reflexe waren von der Härte des Lebens selbst geschliffen worden. Wenn es notwendig und logisch erschien, hätte Sergio Percellar getötet. Anders konnte ein Immuner inmitten von aphilischen Menschen gar nicht reagieren. Und Sylvia Demmister gehorchte ebenfalls den Gesetzen des Menschendschungels.
    Wenn man sie jetzt töten wollte, würden sie sich bis zum letzten Atemzug wehren. Es ging nicht einmal ausschließlich um das eigene Überleben. Sie beide waren das Lebende Buch der Liebe, und sie hatten die Pflicht, ihr Wissen zu bewahren und weiterzugeben, wenn die Zeit dafür gekommen War.
    Als ihm die Kapuze mit einem Ruck vom Kopf gerissen wurde, blickte Sergio aus schmalen Augen in das breite sommersprossige Gesicht eines ungefähr fünfzig Jahre alten Mannes.
    Beide musterten sie sich einige Sekunden lang, dann verzog sich das Gesicht des Mannes zu einem breiten Grinsen.
    „Hallo, Tiger!" sagte er mit nicht unangenehmer Stimme. „Ich weiß, daß du mir sofort an die Kehle fahren würdest, wenn ich deine Fesseln löste. Stimmt es?"Sergio Percellar musterte den anderen Mann mit unbewegtem Gesicht. Zwar deuteten das Grinsen und die Sprechweise seines Gegenübers darauf hin, daß es sich um einen Menschen handeln konnte, der zu Gefühlen fähig war, aber das konnte auch Verstellung sein.
    „Ach was!" sagte Sergio schließlich. „Du kannst mir die Fesseln unbesorgt abnehmen."
    Der andere Mann lachte.
    „So siehst du aus, Sergio Percellar. Ich weiß genau, was hinter deiner Stirn vorgeht. Du hast gelernt, erst zuzuschlagen oder zu schießen und dann Fragen zu stellen. Sonst würdest du heute nicht mehr leben. Und für deine Freundin gilt das gleiche."
    Er wandte den Kopf und blickte hinüber zu Sylvia Demmister, die von dem zweiten Mann ebenfalls von ihrer Kapuze befreit worden war und den Mann dabei in den Daumen gebissen hatte.
    Sergio lächelte innerlich.
    Tapferes Mädchen! dachte er dabei. Der Mann vor Sergio wurde wieder ernst. Er ging in die Hocke und sagte: „Ich heiße Jorge Berendsen, und mein Freund trägt den schönen Namen Zirkon Anna. Der Pilot unseres Gleiters heißt Melim Saleddin, und alle drei gehören wir zur Organisation Guter Nachbar."
    Sergio Percellar horchte auf.
    Die Organisation Guter Nachbar, kurz OGN genannt, war für ihn nicht völlig unbekannt. So nannte sich die größte Immunengruppe der Erde, die von Roi Danton, Rhodans Sohn, geführt wurde. Wenn ihre Entführer tatsächlich der OGN angehörten, dann handelte es sich um Freunde. Aber eben dafür fehlte der Beweis.
    Zirkon Anna schlenderte herbei und hockte sich neben Jorge Berendsen. Er lutschte an seinem blutenden Finger, dann meinte er: „Er glaubt dir kein Wort, Jorge. Es wäre auch unsinnig, etwas anderes zu erwarten. Am besten wird es sein, wir lassen sie gefesselt und werfen sie über dem Zielgebiet hinaus - mit Antigravs natürlich, denn wir wollen ihnen ja nicht schaden."
    „Das geht mir gegen den Strich, Zirkon", entgegnete Jorge Berendsen. „Es ist einfach würdelos, Menschen so zu behandeln."
    „Du vergißt, daß die beiden nicht nur eines der wenigen Liebespaare der Erde sind, sondern auch ein Killerpärchen", erklärte Zirkon Anna. „Der Chef hat uns eingeschärft, uns in acht zu nehmen. Die beiden sollen mindestens acht Menschen umgebracht

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