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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freund angestrengt nachdachte. Einem aphilischen Menschen unterliefen keine impulsiven Bemerkungen mehr, wie sie früher typisch für Reginald Bull gewesen waren.
    Er wog völlig kühl und sachlich Vorteile und Nachteile gegeneinander ab.
    „Vielleicht willst du wirklich zurückschießen, Perry", meinte Bull schließlich. „Aber es wäre zwecklos für dich. Die SOL kann sich eine gewisse Zeit gegen meine Flotte halten, dann wird sie im konzentrischen Feuer vernichtet. Es wäre unlogisch von dir, ein solches Risiko einzugehen."
    „Und es wäre unlogisch von dir, wegen vielleicht einer zusätzlichen halben Stunde drei oder vier deiner Schiffe dem Untergang preiszugeben", entgegnete Rhodan.
    „Die Gesamtflotte der Erde wird dadurch nicht merklich geschwächt", gab Bull zurück. „Folglich kann ich drei oder vier Schiffe entbehren."
    Perry Rhodan erschauderte innerlich vor der Kälte, die in den Worten seines alten Freundes zum Ausdruck kam. Reginald Bull verschwendete keinen Gedanken daran, daß mit drei oder vier Schiffen mindestens einige tausend Menschen untergehen würde.
    Es hätte keinen Sinn gehabt, mit einem solchen Argument zu operieren, deshalb sagte Rhodan: „Aber der Finanzausschuß wird dir große Schwierigkeiten bereiten, wenn du den Gegenwert von vielen Milliarden Solar verschwendest, nur um nicht eine halbe Stunde länger warten zu müssen. Vielleicht zwingt man dich sogar zum Rücktritt."
    Das saß.
    Reginald Bulls betroffenes Gesicht verriet es.
    „Oder du wirst erschossen", fuhr Rhodan fort, um das Eisen zu schmieden, solange es heiß war. „Du wärest nicht der erste Mann, der einfach hingerichtet würde, weil man seine Handlungen als irrational einstufte und ihn dadurch als unfähig hinstellte. Sicher gibt es ein paar Leute, die nur zu gern deinen Posten einnehmen würden."
    „Ich bin mächtig genug, mich dagegen zu wehren", erklärte Reginald Bull. „Dennoch werde ich über deine Worte nachdenken, weil es mir widerstrebt, ein so teures Schiff wie die SOL zu zerstören. Ich lasse wieder von mir hören."
    „Danke, Bully!" sagte Rhodan erleichtert, doch das hörte Bull schon nicht mehr. Er hatte abgeschaltet.
    „Seien Sie froh, daß er Ihr ,Danke' nicht mehr gehört hat, Perry", meinte Deighton. „Er hätte sich gefragt, was er falsch gemacht hat."
    „Akzeptiert", erwiderte Rhodan. „Manchmal vergesse ich eben, daß Bully nicht mehr mein Freund ist, weil Aphiliker keiner Freundschaft mehr fähig sind. Jedenfalls haben wir einen Aufschub bekommen."
    „Hoffentlich ist der SZ-l nichts zugestoßen", sagte Deighton.
    „Sie müßte schon zurück sein, wenn alles glattgegangen wäre."
    „In diesem Raumsektor sind eine halbe Ewigkeit keine fremden Raumschiffe mehr aufgetaucht", sagte Rhodan. „Die SZ-l wird schon noch kommen."
    „Achtung, Ortung!" sagte in diesem Augenblick eine Stimme aus der Rundrufanlage. „Kugelförmiges Objekt, Durchmesser 2500 Meter, ist in drei Millionen Kilometern Entfernung aus dem Zwischenraum auf getaucht."
    „Anfunken!" befahl Perry Rhodan. Er wandte sich an Deighton.
    „Das kann nur die SZ-l sein, Gal." Er schaltete sich in die Rundrufanlage ein und befahl: „Alles vorbereiten auf Annäherungs- und Ankopplungsmanöver!
    Höchste Alarmbereitschaft für Gefechtsstationen. In diesem Stadium ist jeder eventuelle Angriff sofort mit schwersten Waffen zu stoppen."
    „SZ-l meldet sich über Hyperkom!" sagte eine Stimme. „Ich lege auf Zentrale-Hyperkom um, Chef!"
    Der Trivideokubus vor Rhodan wurde hell. Icho Tolot schien in dem Kubus zu stehen, nur wenige Schritte von Rhodan entfernt, obwohl er sich in einem Schiff befand, dessen Distanz von der SOL noch rund drei Millionen Kilometer betrug.
    „Auftrag ausgeführt, Rhodanos!" sagte der Haluter. „Alle an Bord genommen, einschließlich Windelnässer."
    „Mir ist nicht zum Scherzen zumute, Tolotos", erwiderte Perry Rhodan verärgert und erleichtert zugleich. „Ihr habt länger gebraucht als geplant. Beeilt euch, sonst greift Bull mit seiner Flotte an. Rhodan, Ende!"
    „Verstanden", sagte Tolot. „Tolot, Ende!"
    Der Trivideokubus wurde dunkel.
    Perry Rhodan beobachtete sowohl auf den Panoramaschirmen als auch auf den Kontrollschirmen der Tasterortung, wie sich die SOL und ihre Erste Zelle einander näherten. Das Manöver lief trotz der mangelhaften Besetzung der Steuerzentralen so reibungslos wie bei einer Simulation ab. Auf den entscheidenden Positionen saßen eben Könner, die ihr Handwerk verstanden und

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