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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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Insektenäugige rechtfertigen sich auch nicht dafür, wenn sie Drachen töten!«
    Fooly kam weiter heran, schnob eine Feuerwolke vor sich her.
    Ullich versuchte auszuweichen, aber wohin? Es gab keine Möglichkeit mehr, zu entkommen!
    Hinter ihm war die verschlossene und verriegelte Tür, die er nicht aufbekam. Und vor ihm war der wütende Drache!
    Das Ungeheuer näherte sich ihm. Spie immer wieder Feuer. Der Rauch, der zwischen den Flammenorgien aus den Nüstern des Monstrums quoll, raubte Ullich den Atem.
    Er hustete, krümmte sich, bekam kaum noch Luft. Und noch näher kam der Drache, immer näher, die krallenbewehrten Klauen gierig vorgestreckt, um sein Opfer zu zerfetzen. Das Maul mit den mörderisch spitzen Zähnen klaffte auf.
    »Nicht«, keuchte Ullich. »Tu es nicht! Bitte! Glaube mir, ich kann dir helfen, aus Zamorras Sklaverei zu entkommen! Wenn wir zusammen…«
    Der Drache antwortete nicht.
    Ullich begriff, dass es vorbei war, dass er keine Chance mehr hatte. Das Schwert Gorgran - schwing es, erschlage den Drachen damit! Mit dem Zauberschwert, das durch Stein schneidet!
    Aber Gorgran war verloren.
    Gorgran, das er jahrelang immer mit sich geführt hatte, versiegelte jetzt zusammen mit den beiden anderen Zauberschwertern - Zamorras Gwaiyur und das lange verschollene Salonar - das Tor und die Brücke, um die Namenlosen Alten daran zu hindern, in die Welt der Menschen vorzudringen. [3]
    Das Schwert, unerreichbar für alle Zeiten, an seinem neuen Aufenthaltsort in einem unterirdischen Tempel in der Wüste Libyens mit Beton zugegossen, so dass niemand mehr es auch nur durch Zufall entfernen konnte.
    Das Schwert, das einen Drachen erschlagen konnte.
    Unerreichbar. Und ohne Waffe, ohne Fluchtmöglichkeit, war Ullich verloren.
    Er hatte nie geglaubt, einmal so sterben zu müssen.
    Aber es gab keine Rettung! Ein letztes Mal spie der Drache Feuer und…
    Michael Ullich starb.
    ***
    Murat Taoln starrte auf den schwarzen Monitor, als könne er ihn allein durch seinen Willen dazu zwingen, ein Bild zu zeigen.
    »Wieso dauert das so lange?«, fragte er.
    Der Kommunikationstechniker, der rechts von ihm an seiner Station saß, hob die Schultern. »Die Computer berechnen noch die Ausrichtung. Wenn wir Pech haben, ist der Winkel so ungünstig, dass wir überhaupt kein Bild bekommen.«
    Der Kommandant des Rebellen-Raumschiffs Fackel der Freiheit trommelte nervös mit den Fingern auf der Lehne seines Sitzes. Er machte dem Techniker, einem Theta namens Thsun Leyfor, keinen Vorwurf. Ganz im Gegenteil, denn Leyfor hatte nach dem Ausfall sämtlicher Kommunikationssysteme den Einfall gehabt, irdische Spionage-Satelliten anzupeilen und zu übernehmen.
    Auf diese Weise hatten sie zumindest Zamorras Weg nach Florida und seine Entführung verfolgen können, bevor das Bild zusammenbrach. Leyfor war zwar sofort auf einen anderen Satelliten ausgewichen, aber die Ausrichtung war eine langwierige Angelegenheit. [4]
    Im Gegensatz zu Murat achteten die anderen Besatzungsmitglieder kaum auf den dunklen Bildschirm. Sie waren zu sehr mit den Reparaturen des Schiffes beschäftigt, sorgten sich eher um die beschädigten Waffen- und Sensorensysteme als um das Schicksal zweier Menschen, die sie nur wenige Minuten gesehen hatten.
    Die Disziplin, mit der sie arbeiteten, war bemerkenswert, vor allem, wenn man bedachte, dass ihre Ränge nicht mehr als eine Erinnerung waren. Die Ewigen, die in der Fackel der Freiheit lebten, hatten der Dynastie längst den Rücken gekehrt, waren zu Rebellen gegen einen ERHABENEN geworden, der sein eigenes Volk wie Sklaven behandelte. An manchen Tagen glaubte selbst Murat, dass sie einen aussichtslosen Kampf führten.
    Er warf einen Blick auf die Trümmerstücke, die man an einer Wand der Brücke aufgestapelt hatte. Das geschmolzene und verbogene Metall zeugte von der Schlacht, die sie gemeinsam durchgestanden hatten. Die Fackel der Freiheit hatte die Doppelgänger von Professor Zamorra und Nicole Duval nach Baton Rouge bringen wollen, war jedoch über dem Atlantik in einen Kampf mit einem Jagdboot der Dynastie verwickelt worden.
    Murat hatte die Doppelgänger von Bord geschickt und sich dem vielfach überlegenen Kriegsschiff gestellt -und es vernichtet. Die Energiereserven des Rebellenschiffs hatten gerade noch gereicht, um es auf eine Position außerhalb der irdischen Umlaufbahn zu bringen. Dann waren die meisten Systeme zusammengebrochen. Blind, taub und lahm trieb die Fackel der Freiheit seitdem durch das All. Selbst

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