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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich eingestehen, dass diese Atmosphäre ihnen sehr entgegenkam. So etwas liebten sie.
    Die Einsamkeit, die Schatten und das Gefühl, in die Angst hineinreiten zu können.
    »Ich werde noch in dieser Nacht meine Sachen packen!« versprach Carter Eastland..
    »Und Beth?«
    »Die nehme ich mit.« Er gab eine entrüstet klingende Antwort.
    »Was denken Sie denn?«
    »Sorry,« sagte ich. »Die Frage rutschte mir nur so heraus. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück.«
    »Ich mir auch«, sagte er lächelnd. »Ich werde mit ihr nach London gehen. Da haben wir alle Chancen. Trotz meiner siebenundzwanzig Jahre bin ich eigentlich im Geschäft als Schnüffler.«
    »Und was erschnüffeln Sie?« fragte Suko.
    Er winkte ab. »Keine großen Fälle. Meistens Ehesachen. Wenn man nicht viele Ansprüche stellt, ernährt das schon seinen Mann. Ich lebe auch von Empfehlungen meiner Kunden. Es hat sich eben herumgesprochen, dass man mir trauen kann.«
    Wir ließen ihn erzählen. Nur so konnte sein Ego wieder gestärkt werden. Hin und wieder tastete er über sein Gesicht, suchte nach den Wunden, fand sie auch und stellte bei jedem Versuch fest, dass sie nicht mehr nässten, sondern eingetrocknet waren.
    Wir gönnten es ihm, und wir gönnten ihm auch die Fahrt nach London, aber Suko machte ihn trotzdem darauf aufmerksam, dass es gefährlich war, den Ort während der Nacht zu verlassen. Weil in der Nähe möglicherweise Feinde lauerten.
    »Was denn?«.
    »Ich denke an die Reiter.«
    Er hob die Schultern. »Bisher sind sie für mich nur ein Phantom. Hoffentlich bleiben sie das auch.«
    »Für uns nicht«, sagte Suko. »Wir haben oft genug mit ihnen zu tun gehabt, auch wenn es in der letzten Zeit ruhig um sie geworden ist. Dann aber schlagen sie umso härter zu.«
    Wir näherten uns dem Ziel.
    Vor dem Pub brannte Licht. Zwei alte Kutscherlaternen ließen ihren Schein über das Schild mit der Aufschrift »Highlander« fließen und rissen auch das obere Drittel der Eingangstür aus der Dunkelheit.
    In unmittelbarer Nähe war alles ruhig. Niemand zeigte sich, nur die Dunkelheit lastete schwer über dem Ort. Weiter entfernt sahen die Berge aus wie ein stolzes, düsteres Gemälde, das für die Ewigkeit geschaffen worden war.
    Carter traute sich auch wieder unter Menschen. Er hatte es eilig, auf die Tür zuzustreben. Wir betraten Sekunden nach ihm den Gastraum und gerieten in eine Szene, die wie erstarrt wirkte, denn außer Carter bewegte sich niemand.
    Er ging langsam bis auf die Theke zu, hinter der die Morgans standen und ihn misstrauisch entgegenschauten.
    Okay, er war noch immer gezeichnet, aber da musste er durch, und das wusste er.
    Ich hatte mit schnellem Blick erfasst, dass sich nur fünf Gäste hier aufhielten. Sie hatten ihre Plätze an den Tischen eingenommen, die Theke war leer.
    Craig Morgen kannte ich bereits. Seine Frau sah ich zum ersten mal. Ich wusste nur, dass sie Lizzy hieß. Sie hatte schwarze Haare mit grauen Strähnen. Der helle Pullover war beinahe so lang wie ein Kittel. Dazu trug sie eine dunkle Hose. An ihrem rechten Arm klimperten zahlreiche Reifen aus buntbemaltem Holz. Ihr Gesicht war irgendwie nichts sagend. Diese Frau konnte mir auf der Straße dreimal kurz hintereinander begegnen, ohne dass sie mir großartig aufgefallen wäre.
    Beide Morgans schienen Carter Eastland nicht sonderlich zu mögen, das war ihren Gesichtern anzusehen. Er aber gab sich locker.
    Himmel, was musste ihn das für eine Überwindung kosten!
    »Okay, Leute, hier bin ich wieder.«
    Craig Morgan sprach: »Na und?« sagte er. »Es interessiert uns eigentlich nicht.«
    »Wieso?«
    Morgan schaute direkt in sein Gesicht, dann holte er tief Luft. »Ich weiß überhaupt nicht, weshalb ich Sie hier dulde und Sie als Pestkranken nicht hinauswerfe?«
    Das war ein hartes Stück. Carter hatte schwer daran zu knacken.
    »Verdammt«, sagte er, wobei er die Hände zu Fäusten ballte und sie wieder öffnete. »Ich mag zwar nicht so aussehen, aber ich bin nicht mehr infiziert, sondern geheilt.«
    Jetzt meldete sich Lizzy Morgan. »Verdammt, das sehen wir. Ja, das sehen wir sehr deutlich. Schämen Sie sich nicht, uns diese Lügen aufzutischen? Soll ich Ihnen einen Spiegel holen?«
    »Das brauchen Sie nicht, Mrs. Morgan. Wie Sie sehen, bin ich nicht allein gekommen. Sie können meine beiden Freunde danach fragen, ob ich gelogen habe.«
    Die Frau reckte ihr Kinn vor, als wollte sie es über die Theke hinwegstoßen. »Ihre Freunde gehen uns nichts an. Sie

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