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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessieren uns auch nicht. Wir möchten Sie deshalb in aller Form bitten, die Gaststätte zu verlassen. Wir werden Ihnen sogar Ihren Koffer aus dem Zimmer holen, damit Sie verschwinden können. Aber ich sage Ihnen eines: ohne unsere Tochter, die ist für Sie gestorben. Gehen Sie wieder zurück nach London, verdammt! Sie haben genug Unheil nach Farthham gebracht. Und so wie ich denken viele Menschen.«
    Carter war unter den hart gesprochenen Worten der Frau bleich geworden und zusammengezuckt. Ich glaubte Lizzy Morgan sogar, dass die meisten Menschen hier so dachten, aber ich konnte Carter Eastland nicht im Regen stehen lassen.
    Nach drei Schritten stand ich neben ihm, schaute die Frau an und sagte: »Sie machen einen Fehler, Mrs. Morgan, einen verdammten Fehler. Suchen Sie die Schuld nicht bei ihm…«
    »Das gleiche gilt auch für Sie!« sagte ihr Mann und meinte mich damit. »Wir wollen Sie hier auch nicht sehen. Nehmen Sie den Chinesen und packen Sie!«
    Da Suko sich angesprochen fühlte, gab er auch eine Antwort. »Ach so ist das. Sie wollen zwei Scotland-Yard-Beamte aus Ihrem Lokal werfen. Finde ich ungewöhnlich…«
    Craig Morgan bekam einen roten Kopf und fing an zu stottern.
    »Wie… Wieso Scotland Yard?«
    Ich knallte meinen Ausweis auf die Theke. Die Wirtsleute zuckten zurück, als hätten sie Angst davor. Sie versuchten es mit einem Lächeln, aber es wurde nur eine Grimasse.
    »Nun?«
    »Wenn das so ist.«
    »Genauso ist es«, sagte ich. »Und was Ihnen Mr. Eastland erzählt hat, entspricht der Wahrheit. Seine Geschwüre sind so gut wie geheilt. Sie brauchen in ihm nicht mehr den Pestkranken zu sehen. Wenn doch, kommt das einer Unterstellung oder Beleidigung gleich. Haben wir uns verstanden?«
    Sie nickten synchron.
    »So«, sprach ich weiter. »da nun alle Unstimmigkeiten aus dem Weg geräumt sind, hätte ich gern von ihnen gewusst, wo wir Greta Morgan und Beth finden können.«
    »Also hier waren sie nicht«, sagte Lizzy.
    »Wo?«
    Der Wirt drehte sich um und blickte zur Decke. »Meine Mutter wollte bei Beth bleiben, glaube ich. Mr. Eastland weiß ja, wo sich ihr Zimmer befindet.«
    »Danke sehr, warum nicht gleich, so?«
    Sie schauten zu Boden und schwiegen. Carter Eastland aber atmete auf. Ein Siegerlächeln huschte über sein Gesicht, als er mir zuflüsterte: »Danke, Mr. Sinclair.«
    »Das geht schon in Ordnung.«
    »Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg.« Carter war wieder ein anderer Mensch geworden. Er steckte voller Energie. Die Wirtsleute bedachte er mit keinem Blick. Sie fühlten sich sowieso unwohl in ihrer Haut. Im eigenen Lokal wirkten sie wie Fremde.
    Wir gingen an der Theke vorbei auf eine Tür zu. Sie war der Durchgang zu einem Flur, der gleichzeitig den Anbau mit dem Originalgebäude verband. Sie quietschte in den Angeln, als ich sie hinter mir zufallen ließ.
    Carter Eastland war stehen geblieben, hatte über etwas nachgedacht und drehte sich zu mir um. »Es ist so, Mr. Sinclair, wir…«
    Da hörten wir den Schrei!
    Nicht laut, aber deutlich zu vernehmen. Und wir wussten auch, dass er über uns aufgeklungen war. Unter anderem befand sich dort das Zimmer der Beth Morgan.
    »Mein Gott; das war sie!« In Carters Augen flackerte Panik.
    Ich stieß ihn an. Er stolperte auf eine schmale Treppe zu, die nur unzureichend beleuchtet wurde. Deshalb sahen wir die leblose Gestalt auch erst im letzten Augenblick und wären beinahe noch über sie gestolpert.
    »Das ist Greta!« keuchte Carter. »Sie sieht aus, als wäre sie tot!«
    Besonders lähmte der letzte Satz unsere Bewegungen. Eine eiskalte Hand griff nach meinem Magen. Ich wollte die Lampe hervorholen, aber Suko war mir bereits zuvorgekommen.
    Er leuchtete die Frau an.
    Wir sahen das Blut am Kopf, auch auf den letzten Stufenkanten, aber nicht den glasigen Blick einer Toten. Sie atmete noch, sie lebte, uns fiel ein Stein vom Herzen.
    »Und jetzt?« schrie Carter.
    »Bleiben Sie hier!«
    »Aber…«
    Gemeinsam stürmten wir die Treppe hoch. Suko hatte die Spitze übernommen, der Lampenstrahl hüpfte wie ein Ball von Stufe zu Stufe und hinterließ dort zuckende Flecken.
    Wir sahen sofort, welche Tür zum Zimmer der Beth Morgan gehörte. Sie stand nämlich offen.
    Mit schussbereiten Waffen jagten wir in den Raum, spürten schon beim Sprung über die Schwelle den Durchzug, der wie ein Atemzug über unsere Gesichter streifte.
    Der Grund war einfach.
    Nicht nur die Tür stand offen, auch das Fenster.
    Und wir wussten, welchen Weg der Entführer

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