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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können nichts tun. Durch die Spritze wird sich ihr Kreislauf stabilisieren, hoffe ich. Aber das ist auch alles.«
    »Dann müssen wir sie hier liegenlassen?« fragte Lizzy.
    »Auf jeden Fall. Nur nicht transportieren. Erst, wenn ich wieder nach ihr geschaut und meine Zustimmung gegeben habe. Vorher tust du bitte nichts.«
    »Ist gut.«
    Ich wusste, dass die alte Frau etwas gesehen hatte. Sie war unsere einzige Zeugin. Sie hatte den Mann oder die Person erkannt, die den Handschuh trug. Sie konnte ihn uns beschreiben. Wir mussten deshalb unbedingt mit ihr reden.
    Darüber sprach ich mit dem Arzt, der mir zwar zuhörte, ansonsten aber die Schultern hob. »Ich weiß nicht, was Sie meinen. Hier ist unsere Kraft an Grenzen gestoßen. Es ist möglich, dass das gespritzte Mittel gut anschlägt, dann kann es sein, dass sie irgendwann in den nächsten Stunden zu sich kommt. Aber versprechen kann ich das nicht. Wieso eigentlich? Was wollen Sie von ihr?«
    »Mit ihr reden.«
    »Und worüber?«
    »Sie hat etwas gesehen, das sehr wichtig für uns alle ist«, erklärte ich.
    Der Doc nickte. »Hängt wohl mit den Pestkranken zusammen. Oder irre ich mich da?«
    »Nein.«
    Der Tierarzt schob seine Brille zurück. »Ich habe gemerkt, dass hier einiges nicht mehr stimmt. Es ist vorbei mit der Ruhe, auf die wir so stolz gewesen waren. Andere Mächte haben es übernommen, in Farthham Schicksal zu spielen.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte ich.
    »Vergangenheit, eine schreckliche Vergangenheit. Ich hätte die Krankheit melden müssen, aber ich habe es nicht getan, weil sie keinen normalen Ursprung hat. Sie ist auf eine andere Art und Weise, gekommen. Kein direkter Virus, jemand hat sie gebracht. Irgendein Wesen…«, er verengte die Augen, als er nachdachte. »Jemand, der so schlimm ist, dass wir es nicht begreifen können. Dazu reicht unser Verstand einfach nicht aus. Hier ist etwas geschehen, das man nicht fassen kann.« Er blickte Suko und mich an. »Sie sind fremd hier, Sie kennen den Ort nicht. Ich weiß auch nicht, weshalb Sie gekommen sind, kann mir aber vorstellen, dass es mit diesen Dingen zusammenhängt – oder?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Wie wollen Sie das stoppen?«
    »Durch die Zeugenaussage der Greta Morgan. Es ist für uns eine Tatsache, dass sie den Verursacher dieser Pest gesehen hat. Sie ist ihm über den Weg gelaufen, sie…«
    »Wann?«
    »Vorhin. Bevor sie die Treppe hinab fiel, denn das tat sie auch nicht freiwillig. Sie wurde wahrscheinlich gestoßen, aber so genau wissen wir das nicht.«
    Der Tierarzt blickte auf den reglosen Körper. »Eine zweite Spritze kann ich ihr nicht geben«, sagte er. »Das ist einfach zu viel. Hoffen Sie darauf, dass sie irgendwann wieder zu sich kommt. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Danke, Doc.«
    Er hatte schon seine Tasche genommen und sah aus, als wollte er uns verlassen, aber da war noch etwas, das ihm auf dem Herzen brannte. »Mir ist da etwas aufgefallen, als ich zu Ihnen kam.«
    »Und was?«
    »Moment, immer der Reihe nach. Ich kam mit dem Fahrrad und fuhr durch einen fast toten Ort, über dem ein bedrückendes Schweigen lag. Menschen waren außer mir wohl kaum unterwegs, und ich betone dabei das Wort Menschen. Aber ich habe trotzdem etwas gesehen. Nicht nur einmal, sondern gleich dreimal. Beim ersten Anblick hielt ich es für eine Halluzination, dann nicht mehr, und ich wusste Bescheid, dass sich jemand in Farthham aufhielt, der einfach nicht hierher gehörte.«
    »Genauer bitte«, forderte Suko.
    »Mache ich gern. Er sah zwar aus wie ein Mensch, saß auf einem Pferd und war ganz in Schwarz gekleidet. Er ritt sehr langsam, er bewegte seinen Kopf, als wollte er etwas suchen, und mir lief es kalt den Rücken hinab…«
    Der Tierarzt brauchte nicht mehr weiter zu reden. Plötzlich wussten wir Bescheid. Suko nickte mir zu, ich ihm. Beide hatten wir eine Gänsehaut bekommen.
    »Die Horror-Reiter«, flüsterte ich.
    »Was sagen Sie da?«
    »Schon gut, Doc, schon gut.« Ich wischte über meine Stirn. »Wo haben Sie den Reiter gesehen?«
    »Es war am. Ortsrand, aber er bewegte sich in den Ort hinein, war dabei ziemlich leise und…«
    »Haben Sie nur einen gesehen?« unterbrach Suko ihn.
    Der Arzt zwinkerte. »Ja, weshalb fragen Sie? Hätte ich noch mehr Reiter sehen sollen?«
    »Es wäre zumindest möglich gewesen, denn uns sind diese Reiter bekannt.«
    »Wer sind sie denn?«
    Suko winkte ab. »Es wäre müßig, es Ihnen erklären zu wollen. Freunde sind es nicht.«
    »Das hatte

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