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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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geben.
    »Wie stark wird Bador eigentlich bewacht? Wir müssen ja an ihn herankommen können, damit Nicole und ich mit unseren Dhyarra-Kristallen…«
    Kea schob schmollend die Unterlippe vor. Es gefiel ihr gar nicht, schon wieder den Namen ihrer Rivalin zu hören.
    »Wenn Nicole nun nicht zurückkäme - würdest du dann auf Zaa bleiben wollen, Zamorra? Bei mir?«
    Jetzt platzte Zamorra endgültig der Kragen.
    »Du hast uns gebeten, dir zu helfen, Kea! Ohne dich wäre Nicole immer noch auf Château Montagne! Sie riskiert ihr Leben, um eure Rebellion zu unterstützen. Wie kannst du nur auf ihren Tod hoffen?«
    Trotz des flackernden Feuerscheins konnte Zamorra sehen, wie tiefe Schamesröte das Gesicht der Kämpferin überzog.
    »Du- du hast Recht, Zamorra. Ich bin ein mieses Stück Kombutu-Echsen-Exkrement. Aber ich kann nichts dafür. Ich habe noch nie so einen Mann wie dich kennen gelernt…«
    Kein Wunder, dachte Zamorra ironisch, ich komme ja auch aus einer anderen Welt!
    »Jedenfalls sollten wir uns auf Bador konzentrieren«, sagte er. »Nicole und ich werden seine Vulkanmagie löschen und dann in unsere Welt…«
    Er verstummte. Kea verharrte ebenfalls lauschend.
    Die Geräusche waren nur sehr leise. Trotzdem konnte man sie nicht überhören. Es klang nach schleichenden Stiefeltritten auf dem Fels draußen. Die Stiefel von vielen Männern.
    Keas Schwerter lagen in der Nähe des Eingangs. Sie und Zamorra verständigten sich ohne Worte. Jeder von ihnen griff sich lautlos eine Waffe.
    Doch es war zu spät.
    Ein Bündel mit einem entsetzlich stinkenden Kraut wurde in die Höhle geschleudert. Jemand hatte die Pflanzen angezündet. Sie glommen im Halbdunkel. Der beißende Rauch, den sie verbreiteten, ließ Zamorra und Kea augenblicklich das Bewusstsein verlieren.
    ***
    Nachdem Nicole Zyla ausgeknockt hatte, übernahm eine andere Ausbilderin namens Taqua die Gruppe.
    Natürlich hatte Taqua mitbekommen, was mit ihrer Kollegin geschehen war. Daher behandelte sie Nicole mit äußerster Vorsicht. Außerdem schien Taqua keine Abneigung gegen die Französin zu hegen.
    »Der gerade Fauststoß zum Kinn«, sagte Taqua, »sieht sehr einfach aus. Trotzdem muss er sorgfältig ausgeführt werden, um Wirkung zu erzielen. - Bildet Paare und übt den Fauststoß miteinander!«
    Schnell fanden sich die Mädchen zusammen, damit keine von ihnen mit Nicole trainieren musste. Nur eine war nicht schnell genug.
    Sie war klein und dunkelhaarig. In ihrem Blick flackerte die Furcht.
    »Dann wollen wir mal«, schmunzelte Nicole. »Ich beiße nicht, in Ordnung?«
    Die Dunkelhaarige nickte. Erst, als Nicole ihre Faust ein paar Mal vor deren Kinn abgestoppt hatte, fasste sie etwas Vertrauen.
    »Ich habe noch nie gehört, dass eine Ausbilderin niedergeschlagen wurde«, sagte das Mädchen. Nun schwang Bewunderung in ihrer Stimme mit.
    »Einmal ist es immer das erste Mal«, meinte Nicole schulterzuckend. Die Faust des Mädchens verharrte kurz vor ihrem Kinn in der Luft, »du musst mehr aus dem Ellenbogen heraus schlagen, äh…«
    »Ich heiße Guya. - Nic-Oll, kommst du wirklich aus dem Nordland?«
    Nicole blieb äußerlich ruhig, obwohl sich ihr Pulsschlag beschleunigte.
    »Sicher. Wieso?«
    »Weil ich glaubte, eine Freundin von mir würde mit mir zusammen als Faustkämpferin bei Hofe beginnen. Sie stammt ebenfalls aus dem Norden. Vielleicht kennst du sie. Ihr Name ist…«
    Die Dämonenjägerin hatte das ungute Gefühl, dass sie kurz vor der Enttarnung stand. Wenn diese Guya nun nach Einzelheiten über das Leben im Norden fragen würde…
    Bevor sie den Gedanken zu Ende führen konnte, kam ein Mann in einer kostbaren Robe auf sie zu. Er war in Begleitung zweier Panzergardisten.
    »Du bist Nic-Oll?«, redete er die Französin an.
    »Ja.«
    Nicole spannte ihre Muskeln, die durch das Training bereits vorgewärmt waren. Sie war bereit, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Da lächelte der Mann in der Robe.
    »Die Schwarze Sonne, unser geliebter Masdo, möchte dich sehen. Danke den Göttern für die große Ehre, die dir zuteil, wird.«
    Zamorra blinzelte in das Licht der aufgehenden Sonnen. Die Kopfschmerzen wüteten wie Thors Hammer in seinem Schädel.
    Der Dämonenjäger lag auf einem weichen Bett aus einem moosähnlichen Gewächs. Im Freien. Automatisch tasteten seine Hände nach Merlins Stern. Erleichtert stellte er fest, dass man ihm weder das Amulett noch seinen Dhyarra-Kristall abgenommen hatte. Auch war er nicht gefesselt.
    Was hatte das

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