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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abwehrreaktionen Harun getötet haben mußte.
    Mein Körper erschlaffte.
    Ich merkte gerade noch, daß ein Gleiter neben mir hielt, und daß Medoroboter mich auf hoben.
    Dann versank alles um mich in nachtschwarze Finsternis.
     
    5.
     
    Als ich wieder zu mir kam, blickte ich in Ettomans besorgtes Gesicht.
    Meine erste Reaktion war der Griff nach dem getarnten Zellaktivator.
    Ich atmete auf, als ich das Schmuckstück ertastete. Nur das Gerät vom Geistwesen ES garantierte eine baldige Heilung.
    Allerdings hätte es mich nicht retten können, wenn Harun mir mit seinem Speer das Herz durchbohrt hätte. Es konnte nur seiner blinden Wut zuzuschreiben sein, daß er die rechte statt die linke Brustseite getroffen hatte.
    Als Ettoman merkte, daß ich zu mir gekommen war, lächelte er.
    „Meinen Glückwunsch, Kalteen!" sagte er. „Du hast einen guten Kampf geliefert, obwohl die Zwillinge mit unfairen Mitteln arbeiteten."
    „Hat man das amtlich festgestellt?" fragte ich leise.
    „Ja, mein Freund", antwortete der Springer. „Allerdings hat man sich wohl nur deshalb zu einer Untersuchung bequemt, weil ich einen Antrag gestellt hatte und weil die Zwillinge tot und damit ohnehin nicht mehr zu belangen sind."
    Vor meinem geistigen Auge bildeten sich die letzten Szenen des Kampfes ab. Es war ein Alptraum gewesen, und ich lebte wohl nur deshalb noch, weil ich sehr viel Glück und einen Zellaktivator hatte.
    „Bin ich von einem Arzt untersucht worden?" erkundigte ich mich.
    Ettoman nickte.
    „Von einem Ara. Er meinte, es sei ein Wunder, daß du noch lebst. Normalerweise würde das Gift, mit dem Orlandas Messer präpariert war, innerhalb weniger Sekunden zum Tode führen.
    Wahrscheinlich besitzt du eine natürliche Immunität gegen dieses Gift. Der Ara nannte es Xenotrapin."
    Ich erschrak noch nachträglich.
    Das Gift Xenotrapin war mir bekannt. Es wirkte tatsächlich innerhalb kurzer Zeit tödlich. Ganz bestimmt hätte der Ara-Mediziner Verdacht geschöpft, wenn es nicht tatsächlich schon vorgekommen wäre, daß Menschen dagegen eine Immunität erwarben. Ich kannte allein drei solche Fälle, in denen das geschehen war. Drei Menschen, die jahrelang in einem Labor der pharmazeutischen Industrie mit einem Wirkstoff umgegangen waren, der eine beinahe gleiche chemische Zusammensetzung hatte wie Xenotrapin, aber nur in hohen Dosen giftig wirkte, hatten eine Immunität erworben.
    Die Einwirkung des Stoffes, sein Name war mir nicht genannt worden, hatte das Immunsystem ihres Organismus dazu stimuliert, Antikörper gegen diesen Stoff in Massen zu produzieren. Und seltsamerweise wirkten diese Antikörper auch gegen Xenotrapin.
    „Ja, so etwas soll es geben", erwiderte ich schwach. „Wie beurteilt der Ara meinen Zustand?"
    „Er sagte, der rechte Lungenflügel sei glatt durchtrennt worden", antwortete der Springer. „Es sei aber nur zu geringen Blutungen gekommen. Blutgerinnsel hätte es überhaupt nicht gegeben. Er bezeichnete dich als Musterbeispiel eines übernormal regenerationsfähigen Organismus und meinte, in zwei Wochen könntest du entlassen werden."
    Ich versuchte ein Grinsen.
    „Er hat sich geirrt, Ettoman. Ich werde noch heute nach Hause gehen."
    Ettoman blickte mich erschrocken an.
    „Das ist unmöglich, Kalteen!" erwiderte er. „Es könnte zu Komplikationen kommen. Du mußt mindestens eine Woche fest liegen."
    „Nein!" entgegnete ich entschieden.
    Ich hatte einen guten Grund dafür, schnellstens aus dem Arena-Hospital zu kommen. Wie ich die Ara-Mediziner kannte, würde mein Arzt eine Menge Versuche mit mir anstellen. Nicht, weil er Verdacht geschöpft hatte, wohl aber, weil ich in seinen Augen eine ideale Fundgrube für neue medizinische und biochemische Erkenntnisse darstellen mußte.
    Es wäre so gut wie unausbleiblich, daß er im Verlauf der Versuche und Untersuchungen herausfinden mußte, daß mein schneller Heilungsprozeß nicht mit rechten Dingen zuging.
    Außerdem war es denkbar, daß er meine Gesichtsfolie entdeckte.
    Befand ich mich aber erst einmal wieder im Jassich-Viertel, würde der Ara es für unter seiner Würde halten, mich aufzusuchen. Mein Wohnbezirk war schließlich ein reines Sklavenviertel.
    Bevor Ettoman noch etwas sagen konnte, wurde die Tür meines Krankenzimmers aufgestoßen. Der Überschwere Lagot Vermallon stapfte herein.
    Mein Herr grinste breit und blieb neben meinem Pneumobett stehen.
    „Du warst gut, Sklave!" dröhnte seine Stimme durch das Zimmer. Unbeschreiblich gut sogar. Du hast

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