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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten früher eine Widerstandsorganisation gegen die Überschweren aufgezogen. Sie benutzten die Organisation allerdings nur, um sich persönlich zu bereichern und andere Menschen töten zu können. Als man sie ergriff, bot ihnen Leticron an, ihnen die Freiheit zu geben, wenn sie Ethyr Kamamtschuk, den Chef der gefürchteten Asteroiden-Partisanen, aufspürten und töteten."
    „Und sie schafften es?" fragte ich gespannt.
    „Sie schafften es, indem sie sich in die Partisanenarmee einschlichen", erklärte der Kamashite. „Was damals alles geschehen ist, weiß ich nicht genau. Fest steht, daß sie Kamamtschuk töteten und seine Leiche Leticron als Beweis präsentierten. Von da an waren sie frei. Allerdings mußten sie eine andere Staatsbürgerschaft annehmen. Sie wählten die Arkons, weil sie am leichtesten zu erhalten war."
    Ich schloß die Augen vor dem Abgrund der Verworfenheit, der mir hier offenbart wurde. Wenn ich das alles vorher gewußt hätte, dann hätte ich keine Skrupel gehabt, Orlanda zu töten. Zwei Mörder und Verräter an der Menschheit, wie es sie selten gegeben hatte.
    „Was wurde aus den Asteroiden-Partisanen?" erkundigte sich der Springer.
    Mynra Buccuon blickte ihn scheinbar schläfrig an.
    „Keine Ahnung, Rotbart", antwortete er. „Vielleicht gibt es noch ein paar von ihnen im Asteroidengürtel. Hin und wieder habe ich gehört, daß einzelne Raumschiffe der Überschweren in der Nähe der Asteroiden spurlos verschwanden."
    Ich hatte auf gehorcht.
    Das war endlich wieder einmal eine Neuigkeit, die auch Atlan interessieren würde. Ich war sicher, daß der Kamashite mehr wußte, als er zugab. So schwer der Tod Kamamtschuks für die Partisanenarmee gewesen sein mußte, es hatte sich sicher ein fähiger Nachfolger gefunden.
    Vielleicht hatten die Asteroiden-Partisanen einige Zeit stillgehalten, während sie ihre Organisation heimlich reorganisierten. Der Asteroidengürtel war das ideale Operationsfeld für Partisanen, die über Raumschiffe verfügten.
    Erstens konnten die Überschweren niemals jeden einzelnen Asteroiden untersuchen, und zweitens wurden große Verluste an Menschen und Material vermieden, wenn auf zahlreichen Stützpunkten Männer und Schiffe verstreut waren. Die Vernichtung eines einzelnen Asteroiden-Stützpunkts konnte die Organisation nicht ernstlich in Schwierigkeiten bringen.
    Ettoman lachte.
    „Ich wußte doch, daß ihr Terraner niemals aufgebt", erklärte er.
    „Am liebsten würde ich zu den Asteroiden-Partisanen gehen.
    Dort wären meine Kampferfahrungen jedenfalls sinnvoller verwertet als in den verschiedenen Arenen."
    „Vielleicht findest du eines Tages den Weg zu ihnen", sagte Mynra Buccuon.
    Da wurde mir klar, daß der Kamashite Verbindung zu den Asteroiden-Partisanen oder zumindest zu ihren Verbindungsleuten auf dem Mars hatte. Anders ließen sich seine letzten Worte nicht deuten.
    Ettoman erteilte den Medorobotern einen Befehl. Die Maschinen hoben mich daraufhin mitsamt der Antigravtrage in den Gleiter und setzten sich neben mich.
    Der Springer kletterte in den Pilotensitz, winkte Buccuon zum Abschied und startete das Fahrzeug.
    Eine Dreiviertelstunde später fuhren wir ins Jassich-Viertel ein.
    Ettoman bremste den Gleiter scharf ab. Ich wußte zuerst nicht, warum er das tat, bis ich das Geschrei einer großen Menschenmenge hörte.
    Sekunden später war der Gleiter von Marsterranern umringt, die mir zujubelten und wahre Freudentänze aufführten. Ich fürchtete schon, daß sie sich in Verkennung der Sachlage an dem Springer vergreifen würden. Doch keiner beschimpfte ihn, und keiner rührte ihn an.
    „Macht Platz!" sagte ich zu den Umstehenden. „Mein Freund Ettoman wird mich nach Hause bringen. Jemand soll Maldya benachrichtigen. Und zerstreut euch wieder, sonst gibt es Unannehmlichkeiten!"
    Die Menschen machten zwar dem Gleiter Platz, aber sie dachten nicht daran, sich zu zerstreuen. Ich hielt das für unvernünftig. Die riesige Menschenansammlung mußte, wenn sie sich nicht in wenigen Minuten auflöste, unweigerlich von einer Fluggleiterpatrouille der Überschweren entdeckt werden.
    Natürlich würden die Überschweren annehmen, daß es sich bei der Menschenansammlung um Zusammenrottung und Aufruhr handelte. Sie würden ein paar Hundertschaften Soldaten schicken, die die Menge kurzerhand mit Schockwaffen paralysierten, sich wahllos einige Menschen herausgriffen, als Aufwiegler bezeichneten und erschossen.
    Ettoman stellte offenbar die gleichen Überlegungen an,

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