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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn er richtete sich plötzlich in seinem Gleiter auf und schrie: „Soldaten! Meine Ortung zeigt viele Mannschaftsgleiter mit Soldaten an, die sich dem Jassich-Viertel nähern. Rette sich wer kann!"
    Das half endlich.
    Schreiend stoben die Menschen auseinander, versuchten, noch nach Hause zu kommen oder krochen bei Freunden und Verwandten unter.
    „Danke, mein Freund", sagte ich zu Ettoman.
    Der Springer lachte nur und fuhr mich endgültig nach Hause.
    Vor der Haustür wartete bereits Maldya. Sie hielt meine Hand, während die Medoroboter mich auf der Antigravtrage in meine Wohnung transportierten.
    Als die Roboter mich auf mein Pneumobett gelegt hatten, schickte der Springer sie wieder hinaus. Dann blickte er lächelnd von Maldya zu mir und meinte: „Ich denke, ich werde hier nicht mehr gebraucht, Freunde.
    Aber, denke daran, Kalteen, daß ein Mann mit deinen Verletzungen sich eine gewisse Zeit schonen sollte."
    „Mit dir geht wohl die Phantasie durch, Freund!"schimpfte ich.
    Er blickte mich ernst an.
    „Soviel Phantasie, um dich ganz zu durchschauen, kann ich überhaupt nicht aufbringen", meinte er vielsagend. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder."
    „Vielen Dank und alles Gute, Ettoman", erwiderte ich, ohne auf seine letzten Bemerkungen einzugehen.
    Er winkte, dann verließ er die Wohnung.
     
    6.
     
    Anfangs war in der Gemeinschaftsbar des Hotels außer uns kein einziger Gast gewesen. Das änderte sich am späten Nachmittag schlagartig.
    Innerhalb von zwanzig Minuten hatte sich der verhältnismäßig große Raum gefüllt. Die meisten Gäste waren Überschwere, aber es waren auch Springer, Akonen und Arkoniden gekommen. Ich nahm an, daß nicht alle im Hotel wohnten.
    Kertan Tigentor, Ertyn Grammlond und ich waren beim Eintreffen der ersten Gäste weit genug auseinander gerückt, damit jeweils drei oder vier Fremde zwischen uns Platz bekamen.
    Es kam nur noch darauf an, daß jeder von uns andere Besucher ins Gespräch zog und soviel wie möglich in Erfahrung zu bringen trachtete.
    Nur Ertyn, so hatten wir ausgemacht, sollte keinen Gesprächskontakt aufnehmen. Ihm fiel die Aufgabe zu, mit Hilfe von Betty Toufrys Bewußtsein, das die vollen parapsychischen Fähigkeiten der Telepathin enthielt, die Gedanken unserer Gesprächspartner zu belauschen.
    Es war nämlich durchaus möglich, daß jemand, den wir beiden anderen etwas fragten, nicht ausführlich genug oder nicht ehrlich antwortete. Aber er würde die richtige Antwort denken. Und diese Gedanken galt es zu erfassen.
    Links von mir hatte sich ein Akone auf dem hohen Barsessel niedergelassen, ein hochgewachsener schlanker Mann um die sechzig, mit klugem Gesicht, hellgrauen Augen und kupferrotem Haar, das bis auf die Schultern fiel.
    Rechts von mir saß ein Überschwerer, ein wuchtiger Bursche, dessen Alter ich auf neunzig Jahre - Erdzeit - schätzte. Sein kahler Schädel glänzte wie eine Billardkugel, und in seinem Gesicht hatten sich unzählige Falten und Runzeln eingegraben.
    Er trug an einer Kette vor der Brust einen in Panzertroplon eingelassenen riesigen Howalgonium-Kristall. Da Howalgonium noch immer sündhaft teuer war, mußte der Überschwere ein sehr wohlhabender Mann sein.
    Er musterte mich kurz, dann sprach er mich an.
    „Sie sind wahrscheinlich erst heute auf dem Mars gelandet?"
    fragte er.
    Ich nippte an dem Drink, der vor mir stand.
    „Das ist richtig. Ich bin erst vor kurzer Zeit im Hotel eingezogen.
    Mein Name ist Vross Barratill."
    „Und ich heiße Hatkyn Tekkeron", erwiderte der Überschwere.
    „Befehlshaber und Eigentümer der 18. Kampfflotte des Ersten Hetrans - und Kunsthändler."
    Ich lachte so schallend, wie Überschwere das ohne Rücksicht auf andere Anwesende zu tun pflegten.
    „Verstehe", sagte ich. „Nach dem Sieg über jemanden und der Besetzung von anderen Planeten sind Kunstschätze meist preiswert zu haben."
    Da ich mich mit den Verhältnissen der Überschweren gut auskannte, wunderte ich mich nicht darüber, daß Hatkyn Tekkeron sich als Eigentümer einer Kampfflotte bezeichnete.
    Die Überschweren besaßen keine staatseigenen Raumschiffe.
    Alles befand sich im Besitz von Patriarchen und ihren Familien.
    Die Patriarchen lebten in Friedenszeiten vom Handel und manchmal auch von Überfällen auf unterentwickelte Planeten.
    Ihren Reichtum aber hatten sie dadurch erworben, daß sie sich von anderen Völkern als Söldner anheuern ließen.
    Allerdings nicht als gewöhnliche Söldner. Die Überschweren vermieteten nicht nur

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