Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich, sondern gleich ihre jeweiligen Kampfschiffe oder ihre kleinen Raumflotten mit. War der Brocken zu groß für die Familie eines einzigen Patriarchen, so beteiligten sich mehrere Patriarchen an dem Geschäft. Sie setzten dann einen Ältesten ein, der die vorübergehend vereinigten Schiffsverbände kommandierte - jedenfalls im Kampfeinsatz.
    Alles andere wurde gemeinsam besprochen.
    Auch Leticron hatte dieses System nicht grundlegend ändern können. Zwar gehörte ihm die größte Flotte der Überschweren, sozusagen als Familienbesitz und Hausmacht, aber die übrigen Verbände gehörten weiterhin ihren Patriarchen. Sie hatten sich Leticron unterstellt, weil die Versklavung der Menschheit und die Beherrschung der gesamten Galaxis unter dem Patronat der Laren für sie das bisher beste Geschäft ihres Lebens war.
    Hatkyn Tekkeron lachte ebenfalls. „Sie haben es genau erfaßt, Barratill", meinte er. „Sind Sie ebenfalls zum Mars gekommen, um Geschäfte zu machen?"
    Er blickte mich lauernd an. Vielleicht fürchtete er, in mir einen Konkurrenten zu bekommen. Indem Fall hätte er mich mit allen Mitteln bekämpft, mir ansonsten aber freundlich ins Gesicht gelacht.
    „Nein", antwortete ich. „Ich bin Historiker und habe mich von meiner Sippe getrennt, um eine Studie über die Verhältnisse auf den Planeten des Solsystems zu erarbeiten."
    Er atmete verstohlen auf. Es mußte ihn einerseits erleichtern, daß ich kein Konkurrent war, denn das ersparte ihm viele Kosten, die er zu meiner Bekämpfung hätte aufbringen müssen.
    Andererseits bedauerte er es sicherlich, denn für Überschwere haben Konkurrenzkämpfe, die mit allen Tricks ausgeführt werden, einen besonderen Reiz.
    „Sie sind Historiker", warf der Akone zu meiner Linken ein.
    „Entschuldigen Sie, wenn ich mich in Ihr Gespräch dränge. Mein Name ist Kelnar von Ursil. Ich bin Hochenergieingenieur, aber ich interessiere mich nebenberuflich sehr für Galaktische Geschichte. Worauf werden Sie in Ihrer Studie den Schwerpunkt legen, Barratill?"
    „Vermutlich auf die Wechselwirkung zwischen unserem patriarchalischen System und der auf den solaren Planeten etablierten Sklavenhaltergesellschaft", antwortete ich. „Das ist jedenfalls meine ursprüngliche Absicht. Sollten sich aber beim Studium der hiesigen Verhältnisse reizvollere Gesichtspunkte ergeben, überlege ich es mir eventuell anders."
    „Danke, Barratill", sagte der Akone höflich. „Ich fände es interessant, einmal mit Ihnen darüber zu plaudern, wie die Tatsache, daß Sie im Solsystem und anderswo Sklavenhaltergesellschaften etabliert haben, sich auf die patriarchalische Struktur Ihrer Gesamtgesellschaft auswirkt.
    „Jetzt reicht es mir aber!" brüllte Hatkyn Tekkeron los und schlug mit der Faust auf die Bartheke. „Erst mischen Sie sich in unser Gespräch ein, und dann machen Sie zersetzende Bemerkungen."
    „Ich bitte vielmals um Entschuldigung!" sagte Kelnar von Ursil.
    „Aber meine Bemerkungen waren durchaus nicht zersetzend gemeint. Ich finde es nur wichtig, daß eine Gesellschaft immer wieder Ihr Gesamtverhalten daraufhin untersucht, welche Rückwirkungen es auf diese Gesellschaft ausübt."
    „Wir brauchen Ihre Belehrungen nicht, Akone!" erwiderte der Überschwere. „Wenn Sie sich noch einmal einmischen, müßte ich Sie zum Duell fordern."
    Für einen Moment hatte ich den Eindruck, als wäre dem Akonen nichts lieber als das. Bei einem Duell mit modernen Waffen spielte die körperliche Überlegenheit des Überschweren nämlich keine Rolle.
    Doch dann wurde sein Gesicht verschlossen. Er erhob sich und ging wortlos davon.
    Hatkyn Tekkeron starrte ihm nach.
    „Akone!" grollte er.
    „Sind die Akonen gegen uns eingestellt?" fragte ich ihn, um wieder zu dem Thema überzuleiten, das mir am Herzen lag.
    „Nicht offiziell", antwortete Tekkeron, der sich schnell beruhigte.
    „Aber es gibt viele Akonen, die behaupten, es wäre besser, die terranischen Barbaren voll in eine gemeinsame Gesellschaft zu integrieren."
    „Was sagte denn der Erste Hetran zu diesen Stimmen?"
    erkundigte ich mich - in der Hoffnung, etwas über Leticron zu erfahren.
    „Ich weiß es nicht", antwortete der Überschwere.
    Ich runzelte die Stirn und sagte vorsichtig: „Eigentlich müßte ich, um meiner Studie wirklichen Wert zu verleihen, in absehbarer Zelt mit dem Ersten Hetran sprechen.
    Wie hält er es denn mit Audienzen?"
    Tekkerons Gesicht verfinsterte sich.
    „Er gibt seit langem überhaupt keine Audienzen mehr",

Weitere Kostenlose Bücher