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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechten Winkel zueinander bildeten. Es sah aus, als wäre es früher einmal größer gewesen, die langen Jahre jedoch dafür gesorgt hatten, dass nur die Hälfte übrig geblieben war.
    Es gab auch eine Klingel. Ich drückte den Knopf. Dann mussten wir ziemlich lange warten, als die Tür geöffnet wurde. Ein Mann in blauer Arbeitskleidung, über die er eine grüne Schürze gebunden hatte, schaute uns mürrisch an.
    Der Verwalter war er bestimmt nicht. Der sah mir eher aus wie ein Gärtner.
    »Was wollen Sie?«
    »Mit dem Verwalter sprechen.«
    »Sind Sie angemeldet?«
    »Nein.«
    »Dann hat es keinen Sinn.«
    Er wollte die Tür zuschmettern, aber Suko winkte bereits mit einer Banknote.
    Der Gärtner bekam große Augen, schnappte nach der Note und ließ sich dazu herab, mal nachzuschauen.
    »Ja, tun Sie das«, sagte Suko. »Aber wiederkommen, sonst werde ich sehr böse.«
    Der Knabe rammte die Tür zu.
    Ich ging weiter und schaute an der Fassade hoch. Zu entdecken war nichts Ungewöhnliches. Zahlreiche Fenster lockerten die Mauern auf, das Dach war ziemlich flach, besaß aber kleine Vorbauten und Giebel. Insgesamt machte das Haus einen sehr leeren Eindruck.
    Ich fragte mich, wem es gehörte und nahm mir vor, dem Verwalter entsprechende Fragen zu stellen.
    Der Gärtner kehrte zurück.
    Mit einem heftigen Ruck öffnete er die Tür und hielt sie so weit offen, dass wir an ihm vorbeigehen konnten.
    »Alles klar?« fragte ich.
    »Ja, Monsieur van Ims erwartet Sie.«
    »Danke. Und wo?«
    »Kommen Sie mit.«
    Er führte uns in eine Halle, deren Parkett bereits die Spuren zahlreicher Besucher zeigte. An den Laufwegen war es ziemlich abgetreten.
    Genau dort, wo an den Wänden Bilder hingen und kleine Möbelstücke davor standen, war die Strecke durch ein Seil abgesperrt worden, damit niemand an die wertvollen Dinge herankam.
    Der Verwalter hockte in einem kleinen Büro, das nichts Schlossähnliches an sich hatte. Er sortierte Ansichtskarten und Prospekte, war ein älterer Mann im kurzärmeligen Hemd, schwarzen, dünnen Haaren und einem verschwitzten Gesicht.
    Als er mir die Hand reichte, hatte ich das Gefühl, einen feuchten Schwamm zu drücken.
    Suko erging es ähnlich, denn er verzog das Gesicht.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich sprach. »Monsieur van Ims, wir hätten gern einen Blick in das Museum geworfen, das diesem Haus ja angegliedert ist. Wir befinden uns auf der Durchreise und haben von Ihren kleinen Schätzen gehört.«
    Er schaute uns an, als würde er uns kein Wort glauben. Möglicherweise war er gewarnt worden. »Sie sind nur zu zweit, nicht? Eigentlich führe ich nur Gruppen.«
    »Das wissen wir. Kommt denn heute eine?«
    »Nein, es hat sich niemand angemeldet.«
    Ich war es diesmal, der ihm einen Schein entgegenhielt. »Reicht das aus für eine Besichtigung?«
    Van Ims starrte den Schein an und hatte Mühe, seine Gier zu unterdrücken. »Ja, ich glaube schon.«
    Ich legte ihn zwischen die Ansichtskarten und steckte mir eine als Erinnerung ein. »Dann sehe ich keine Probleme mehr.«
    »Ich auch nicht.«
    Er zog noch eine dünne Popelinejacke über und ging vor. Sein Gang war schleppend. Er sah aus wie ein Mann, der keine Lust hatte. Mit müden Bewegungen öffnete er eine Tür, und wir gelangten in einen langen Gang, in dem wir nichts sahen, nur hin und wieder Fenster, die den Blick nach draußen gestatteten.
    Vor einer zweiten Tür am Ende des Ganges blieb van Ims stehen und drehte sich um. »Wir betreten jetzt den anderen Trakt des Hauses, wo auch die Gemälde an den Wänden hängen. Sie werden am meisten bewundert, denn es sind einige Kostbarkeiten darunter.«
    »Alte Meister?«
    »Ja.«
    Er schloss die Tür auf, ging vor, und wir waren froh, als uns die kühle Ausstellungshalle umfing. Das Tageslicht reichte aus. Es fiel in langen Streifen in das Museum und erreicht auch die Gemälde an der gegenüberliegenden Wand.
    Van Ims hatte Geld von uns bekommen und sah sich genötigt, Vorträge zu halten.
    Über jedes Bild wusste er Bescheid. Er berichtete sogar von den Gedanken des Malers, und Suko unterbrach ihn deshalb mit einer Frage. »Sind die Künstler nicht längst verstorben?«
    »Sicher.«
    »Sie wissen über sie aber sehr gut Bescheid.«
    »Das habe ich mir angelesen.«
    »So ist das.«
    Mir ging das zu langsam. Ich wurde einfach das Gefühl nicht los, dass ich in diesem Herrenhaus den Grund für die Entführung meines Vaters geliefert bekam.
    Die Bilder sagten mir nichts. Sie zeigten die üblichen

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