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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eintreten würde.
    Wieder verstrich Zeit.
    In der großen Höhle war es still geworden. Der Anwalt empfand die Ruhe als bedrückend. Sie kam ihm vor wie ein Tuch, das ihn zusammenpressen wollte.
    Dann geschah es abermals Wieder knirschte es im Stein. Aber nichts brach ab. Keine Splitter, keine Staubwolke, aber den linken Arm hob die Steinfigur an. Sie streckte ihn, bewegte ihn im Schultergelenk, und es hörte sich an, als würden dort Knochen und Sehnen knacken, als sie dabei waren, sie zu dehnen, um eine gewisse Geschmeidigkeit zu erreichen. Dann lebte das Haar!
    Es war so unwahrscheinlich, dass Sinclair anfing, leise zu lachen.
    Bisher war es ebenfalls aus Stein gewesen, nun aber schien ein Windstoß in die dunkle Pracht hinaufzufahren und sie in die Höhe zu wehen.
    Wie eine Fahne schwang es von einer Seite auf die andere, als die Frau den Kopf bewegte und abermals das Knacken erklang, als wollten sich die Halswirbel richten.
    Es war für Sinclair noch immer ein unheimlicher und auch nicht erklärbarer Vorgang. Was er hier erlebte, war Magie pur, da kam es einfach nicht raus. Noch stand sie.
    Namenlos war sie für ihn. Er rechnete jetzt sogar damit, dass diese Person mit ihm sprechen konnte. Sie würde Fragen stellen oder Befehle geben.
    Alles war möglich.
    Und auch die Bewegung des Beins. Es war das rechte, das sie nach vorn drückte und dann streckte.
    Wieder hörte er das Knacken, als würden kleine Nüsse zwischen einem Nussknacker zermalmt.
    Diese Bewegung des Beines glich bereits einem ersten Schritt. Die namenlose Steinfrau hatte den Fuß bereits vom Boden abgehoben, jetzt streckte sie das Bein vor.
    Abermals das Knacken Dann hob die ihre Schultern, drehte den Kopf nach rechts, anschließend nach links und ging den ersten Schritt vor, als hätte sie dies schon immer getan.
    So geriet sie sehr nahe an die grüne Säule mit dem darauf liegenden Totenschädel heran.
    Ihre freie Hand war zur Kralle geöffnet und schwebte wie ein Greifer für einen Moment über dem Schädel.
    Dann fasste sie zu.
    Mit einer spielerisch leicht anmutenden Bewegung hob sie ihn an, drehte ihn sogar in der Hand, so dass er auf dem Handteller zu liegen kam. Jetzt hielt sie in der Rechten den Kelch, in der Linken den Schädel. Das wiederum änderte sich auch, denn sie brachte den Totenkopf in eine bestimmte Richtung.
    Horace F. Sinclair dachte bei diesem Vorgang an den echten Dunklen Gral, der sich, im Besitz seines Sohnes befand.
    Nur lag in seinem Kelch die rote Kugel der Tanith. Dieser hier wurde durch den Totenschädel bestückt. Und er besaß haargenau die richtige Größe, so dass er dicht hinter der Öffnung an den Seiten festklemmte.
    Er passte!
    Die Steinfrau musste zufrieden sein, und Sinclair schätzte noch einmal ihre Größe ab.
    Mehr als doppelt so groß wie er war sie. Man konnte schon von einer Riesin sprechen.
    Sie war zufrieden, sie ging weiter.
    Noch knackte es innerhalb des Gesteins, aber es brach auch nichts ab wie eine Hülle, unter der ein Körper verborgen lag. Nein, der Stein war auch der Körper.
    Und er hatte die Funktionen eines normalen Bewegungsablaufes eingenommen.
    »Verdammt!« flüsterte Horace F. Sinclair, der endlich seine Sprache zurückgefunden hatte. »Das packe ich nicht. Das ist einfach zuviel. Darüber komme ich nicht hinweg.« Er hätte am liebsten gelacht, aber das wollte einfach nicht raus. Er konnte nur starren.
    Wie weit sie von ihm entfernt war, ließ sich kaum schätzen. Nur konnte er sich ausrechnen, wann sie bei ihm am Gitter erscheinen würde. Wenn sie so weiterging, blieben ihm nicht einmal zehn Sekunden.
    Auch jetzt strahlten ihre Augen in einem intensiven Farbton, als hätte sie darin die Himmelsbläue eingefangen. Sie besaß Kraft, das erkannte er trotz der hölzern wirkenden Bewegungen, und er wollte wissen, was sie vorhatte.
    Die Namenlose näherte sich dem Gitter.
    Sinclairs Blicke huschten über die Stahlstäbe. Für ihn waren sie hart genug. Er hätte schon Herkules sein müssen, um sie auseinander biegen zu können.
    Das war er nicht, aber er traute der Steinfrau soviel Kraft zu, dass sie es schaffte.
    Was war das nur?
    Vor Aufregung hatte er eine trockene Kehle bekommen. Aber auf seinem Gesicht lag die Feuchtigkeit als dicker Schweißfilm. Er rechnete damit, dass sich alles verändern würde, vielleicht müßte man nur über den Dunklen Gral und seine Geheimnisse nachdenken.
    Wie dem auch war, er stand hier als unfreiwilliger Beobachter und konnte nur hoffen, dass die

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