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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drehte sie so behutsam in den Händen, als bestünde sie aus Glas. Das blanke Metall reflektierte das Deckenlicht.
    Skarthom schnalzte mit der Zunge.
    „Sind sie nicht wunderbar?"
    Maylpancer hatte auf der oberen Ablage eine goldene Lanze erblickt. Sie war etwas kürzer als die anderen, aber eleganter geformt. Sie erinnerte an eine langgestreckt daliegende Schlange.
    Skarthom hatte Maylpancers Blick gesehen.
    „Sie gehört Leticron", erklärte er. „Ich kann sie Ihnen nicht geben."
    „Suchen Sie eine andere aus!" sagte Maylpancer schroff. „Eine gute."
    Skarthom deutete auf die obere Ablage.
    „Es gibt keine bessere", sagte er verklärt. „Jedesmal, wenn Leticron mit dieser Lanze antrat, verließ er den Turnierplatz als Sieger."
    „Er wird gegen mich kämpfen!" eröffnete der Obskoner dem Waffenmeister.
    „Es ist keine Schande, gegen Leticron zu verlieren",meinte Skarthom.
    „Diesmal geht es um Leben und Tod!" sagte Maylpancer.
     
    4.
     
    Die Roboter, die die Operation durchführen sollten, hatten Ertyn Grammlond getötet. Leticron konnte Tako Kakutas Gedanken entnehmen, daß der Bewußtseinsinhalt von Betty Toufry unmittelbar vor Eintritt des Todes in den Körper von Kertan Tigentor geflohen war, der damit zwei Mutanten in sich aufgenommen hatte. Kakutas Verbitterung über Grammlonds Ende war deutlich zu spüren, aber Leticron ignorierte diese Gefühle. Der Erste Hetran spürte keinerlei Skrupel. Er hätte genauso kaltblütig gehandelt, wenn es sich bei dem Opfer um keinen Cyborg, sondern um einen Menschen gehandelt hätte.
    Während die Roboter Grammlonds Körper öffneten, wandte Leticron sich an die anderen Gefangenen.
    „Das gesamte Labor ist mit doppelten Energieschirmen abgesichert", sagte er. „Die Bewußtseinsinhalte können nicht fliehen."
    „Warum tun Sie das?" fragte Vross Barratill. „Was nutzt es Ihnen, wenn Sie das PEW-Metall aus Grammlonds Körper holen?"
    Leticron lächelte. Er verspürte Lust, den Gefangenen von seinen Plänen zu berichten. Aber dazu war es noch zu früh.
    Bevor er in die nächste Phase seiner Entwicklung eintreten würde, wollte er den Laren noch einmal beweisen, daß er als Erster Hetran von keinem Mitglied seines eigenen Volkes besiegt werden konnte - auch von Maylpancer nicht.
    Der Gedanke an den bevorstehenden Kampf mit dem jungen Überschweren lenkte Leticron ab.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Vorgänge im Labor.
    Inzwischen hatten die Roboter mit ihren Peilgeräten jene Körperpartien des Multi-Cyborgs lokalisiert, in denen sich das synthetische PEW-Metall befand. Leticron wußte genau, warum man die Cyborg-Körper damit angereichert hatte. Auf diese Weise konnten sich die Bewußtseinsinhalte für fast unbegrenzte Zeit in diesen Körpern aufhalten. Das Problem, PEW-Metall in einem menschlichen Körper unterzubringen, hatten die Terraner offenbar noch nicht gelöst. Wahrscheinlich schreckten sie davor zurück, solche lebensgefährlichen Experimente mit ihren eigenen Artgenossen zu machen.
    Nachdem das PEW-Metall sichergestellt war, ließ Leticron Grammlonds Leiche in einen Konverter werfen. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte.
    Der erste Schritt zur Verwirklichung seiner Pläne war getan.
     
    *
     
    Tekener, der vorübergehend eingeschlafen war, erwachte von dem Gefühl zunehmender Hitze. Er fuhr von seinem Lager hoch und blickte sich um. Zu seiner Überraschung sah er an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand einen hellen Fleck, der sich schnell vergrößerte. Die stählerne Wand begann an dieser Stelle zu schmelzen.
    Tekener kam auf die Beine und wich von dieser Stelle zurück.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander.
    Kam jemand, um ihn zu befreien?
    Er konnte sich das nicht vorstellen.
    Geschmolzenes Metall tropfte auf den Boden. Dann entstand eine Öffnung.
    War es nicht denkbar, daß Leticron sich eines besonders schmutzigen Tricks bediente, um Tekener zu töten?
    Das Loch wurde größer.
    Tekener sah einen Laren auf der anderen Seite stehen.
    Ungläubig starrte der USO-Spezialist dieses Wesen an.
    Warum wählte der Lare diesen Weg?
    Er hätte jederzeit durch den Eingang hereinkommen und mit Tekener sprechen können.
    Nachdem die Wand einmal auf geschmolzen war, vergrößerte sich das Loch zusehends.
    Der Lare streckte den Kopf in den Gefängnisraum und sah Tekener an.
    „Kalteen Marquanteur?"
    „Ja", brachte Tekener hervor. Er glaubte dieser Frage entnehmen zu können, daß Leticron die Laren nicht über das unterrichtet hatte, was für

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