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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gut treffen.
    Ich erreichte die Bustür vor Fystanat, sprang ins Wageninnere, aber ich konnte nicht schießen, weil der Fahrer und das Monster ständig in Bewegung waren und sich drehten.
    »Fystanat!« schrie ich zu Mason Marchand hinaus. »Versuch die beiden zu trennen!«
    Er sprintete zur vorderen Tür. Im nächsten Moment ergab sich für mich eine Gelegenheit, zu schießen. Ich drückte auch sofort ab, und die Bestie stieß ein wütendes Gebrüll aus.
    Die geweihte Silberkugel hatte ihren Nacken gestreift. Sie ließ von ihrem Opfer ab, und ich hoffte, nun einen tödlichen Treffer anbringen zu können. Aber der Fahrer torkelte mir in die Schußbahn.
    »Lassen Sie sich fallen!« schrie ich. »Werfen Sie sich auf den Boden! Schnell!«
    Aber er war nicht fähig, zu reagieren. Der erlittene Schock lähmte seinen Geist. Er stierte mich nur an, schien nichts mehr wahrzunehmen, was um ihn herum passierte.
    Der Wertiger sah den Mann aus der Welt des Guten auf die vordere Tür zurennen. Fystanat hätte noch einen Moment warten sollen. Er ließ das Monster zu früh erkennen, daß er kein gewöhnlicher Sterblicher war.
    Während er rannte, entstand Elmsfeuer auf seinem Körper. Hellblau leuchtete es, und es hätte ihn nicht nur vor dem Wertiger geschützt, sondern diesen auch zur Strecke gebracht.
    Als das Ungeheuer das Leuchten sah, stellte es sich nicht, sondern katapultierte sich brüllend aus dem Autobus und ergriff mit langen Sätzen die Flucht.
    Ich eilte zum Busfahrer, während Fystanat hinter dem Wertiger her jagte.
    Der Mann schien durch mich hindurchzusehen. »Sind Sie verletzt?« fragte ich ihn. Es war sehr wichtig für mich, das zu erfahren, denn eine Verletzung hätte für den Mann schlimme Folgen gehabt: Er wäre ebenfalls zum Wertiger geworden.
    Er starrte mich an, sagte nichts.
    Ich packte ihn kurzerhand und drehte ihn herum. Er ließ es geschehen. Man konnte im Moment alles mit ihm anstellen. Ich entdeckte zwar einige blutige Abschürfungen, aber die hatte ihm nicht die Bestie zugefügt.
    Erleichtert atmete ich auf. Der Mann hatte großes Glück gehabt.
    Ich drückte ihn auf eine Bank. »Setzen Sie sich.«
    Sobald er saß, verließ ich den Autobus. Aus einer schmalen Gasse kam mir der Mann aus der Welt des Guten entgegen. Ohne Elmsfeuer. Enttäuscht.
    »Ich habe seine Spur verloren, Tony«, sagte Mason niedergeschlagen.
    Wir versuchten die Spur wiederzufinden, hatten aber kein Glück.
    »Er war ungemein schnell«, sagte Fystanat.
    »Vielleicht habe ich ihm mit meiner Kugel für heute die Lust am Jagen verdorben«, sagte ich. »Dann begibt er sich jetzt möglicherweise nach Hause.«
    »Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Ist der Busfahrer verletzt?«
    »Nein.«
    »Wenigstens ein Lichtblick.«
    »Du hättest das Elmsfeuer noch einige Augenblicke zurückhalten sollen«, sagte ich.
    Fystanat nickte zerknirscht. »Ich weiß, daß ich die Sache verdorben habe, Tony. Ich könnte mich deswegen ohrfeigen.«
    »Wir machen alle mal einen Fehler«, tröstete ich den Mann aus der Welt des Guten. »Wir haben ja noch zwei Eisen im Feuer, von denen der Wertiger nichts weiß: Roxane und Mr. Silver.«
    ***
    Die Leitung war tot. Talia Lambert ließ den Hörer zitternd sinken. Dieser Mann mußte dafür gesorgt haben, daß sie nicht telefonieren und Hilfe herbeirufen konnte.
    Ich bin ihm ausgeliefert, dachte Talia bebend.
    Sie legte den Hörer auf die Gabel und begab sich in die Küche. War es richtig gewesen, Billy nach oben zu schicken? Wäre es nicht vernünftiger gewesen, ihn zu schnappen und aus dem Haus zu laufen? Aber hätte in diesem Fall nicht die Gefahr bestanden, daß sie dem Mann direkt in die Arme gerannt wäre?
    Talia lauschte fröstelnd. Sie bildete sich eine Menge unheimlicher Geräusche ein, glaubte, den Mann um das Haus schleichen zu hören.
    Da! Rüttelte er nicht soeben an einem der Fenster? Wenn er wirklich ins Haus wollte, konnte ihn Talia nicht davon abhalten. Er brauchte nur eine Scheibe einzuschlagen…
    Talia legte die schweißfeuchten Hände auf ihre heißen Wangen.
    Geh weg! flehte sie im Geist. Ich bitte dich, mach, daß du fortkommst!
    Ganz deutlich vernahm sie das Rütteln an der Gartentür, und ihre furchtbare Angst erstickte den Schrei, den sie ausstoßen wollte. Sollte sie nach oben laufen und Billy bitten, sie einzulassen?
    Über eines der Fenster wischte ein Schatten. Groß, schwarz, unheimlich. Talia traf vor Schreck fast der Schlag. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf.
    »Nein«, preßte

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