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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Fooly zu und zerbarst mit einem klirrenden Krachen. Eiskristalle begannen, um Fooly zu tanzen, hüllten ihn ein.
    »Nein!«, schrien Zamorra und Nicole gleichzeitig, die durch Jacks blitzartige Reaktion vollkommen überrumpelt worden waren. Aber es war schon zu spät.
    Auch Fooly wurde vollkommen überrascht. Er kam nicht dazu, sich zu wehren. Die Eiskristalle betäubten seinen Körper, hüllten ihn nun vollkommen ein und ließen ihn zu einem Eisklumpen erstarren. Selbst seine Gedanken wurden langsam und träge.
    Da endlich reagierte Zamorra. Er warf das Amulett gegen Jack. Doch wieder zeigte
    Merlins Stern keine Reaktion. Wie ein normales Wurfgeschoss prallte es gegen Jacks Rücken und polterte dann zu Boden.
    Der Hexer taumelte, wurde in seiner Konzentration gestört, doch es war zu spät. Der Zauber war vollendet, Fooly in einem glitzernden Eiskäfig eingesperrt.
    »Was soll das?«, rief Nicole und trat einen Schritt auf Jack zu.
    Jack hatte sich wieder gefangen, drehte sich um.
    »Der Drache ist mein!«, sagte er nur.
    »Der Drache gehört niemandem«, widersprach Zamorra. »Er ist ein Freund. Niemand kann behaupten, dass er ihm gehört. Fooly gehört nur sich selbst.«
    »Jetzt nicht mehr. Jetzt gehört er Jack na Tschang. Er wird mein Familiaris.«
    »Fooly? Fooly ein Familiaris! Das kann doch nicht dein Ernst sein. Hexer haben als Vertraute Katzen, oder Uhus, vielleicht auch Ratten, aber doch keine Drachen.«
    »Ich schon. Mein Familiaris muß ein Drache sein.«
    »Das werde ich nicht zulassen.«
    »Du wirst es nicht verhindern können.«
    Vielleicht hatte Jack noch eine verbale Erwiderung erwartet, vielleicht auch resignierendes Aufgeben, aber Zamorra tat weder das eine noch das andere, sondern warf sich nach vorne auf Jack zu und schlug ihm den Stab aus der Hand. Gleichzeitig vollführte Nicole eine Rolle seitwärts und hieb mit einem Scherenschlag gegen Mawras Beine. Nicole konnte Mawra aber nicht überraschen. Die Amazone sprang hoch, bog ihren Körper zu einem halben Kreis, kam mit den Händen auf und rollte sich elegant ab.
    Zamorra wollte Jack gerade an seiner Kleidung packen, da erhielt er von hinten einen Schlag, der ihn zur Seite taumeln ließ. Der Magierstab hatte ihn getroffen. Trotzdem gelang es dem Meister des Übersinnlichen noch, einen Fuß um Jacks Bein zu haken, und mit einem Ruck stürzten beide zu Boden.
    Nicole und Mawra umlauerten sich gegenseitig. Langsam zog die Kriegerin ihren Degen aus der Scheide. Nicoles Augen zuckten hin und her. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie machte einen weiteren Schritt auf die Seite, dann griff sie blitzschnell nach einer Hantel und schleuderte sie Mawra entgegen.
    Die Kriegerin wich nicht aus, sondern parierte den Wurf mit dem Degen. Die schmale Klinge lenkte die schwere Hantel ab, die irgendwo zu Boden fiel.
    Aber der Moment der Ablenkung reichte aus. Nicole wirbelte heran, trieb Mawra mit einem Kung Fu-Angriff zurück, den die Kriegerin nur mit Mühe abwehren konnte.
    Nicole führte ein paar blitzschnelle Griffe und Schläge aus, sah Mawras Degen durch die Luft fliegen und fing ihn blitzschnell am Griff auf. Die Amazone fauchte in zorniger Überraschung. Nicole schleuderte den Degen weit hinter sich, unerreichbar für beide Kämpferinnen.
    Unterdessen waren Zamorra und Jack wieder auf die Beine gekommen und belauerten sich gegenseitig.
    »Gib auf«, warnte Zamorra. »Du kannst nicht gewinnen. Du bist auf fremdem Territorium, Zauberer. Hier haben wir Heimspiel.«
    »Ich gewinne, weil es so bestimmt ist«, stieß Jack na Tschang hervor.
    Zamorra lachte heiser. »Bestimmt von wem?«
    Jack antwortete nicht. Stattdessen versuchte er einen neuen Zauber. Zamorra erkannte die Magie im gleichen Moment, als Jack sie initiierte, und vollzog einen Gegenzauber. »Es ist lächerlich«, sagte er dann. »Wir bekämpfen uns hier gegenseitig, ohne dass einer den anderen besiegen kann. Lass uns reden. Über…«
    »Du redest zu viel«, sagte Jack na Tschang. Wieder zeichnete er magische Linien in die Luft.
    Und von einem Moment zum anderen war Fooly verschwunden…
    ***
    Fooly wusste, dass er einen verhängnisvollen Fehler gemacht hatte. Er war wieder einmal zu ungestüm gewesen. Es war seine Art, sich ständig in der Rolle eines
    erwachsenen Drachen zu sehen, obgleich er doch immer noch nur ein Jungdrache war. Aber sein Elter war tot, ermordet von den insektenäugigen Unsichtbaren, und solange er nicht erwachsen war, war ihm die Heimkehr ins Drachenland, seine Heimat,

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