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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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versperrt - aus Gründen, die weder ihm noch anderen einsichtig waren, gegen die er aber nichts unternehmen konnte. Deshalb wollte er vielleicht zu oft erwachsen erscheinen.
    Und das ging manchmal schief.
    Weil er zwar über die Drachenmagie verfügte, aber vieles davon ihm noch rätselhaft oder gar unbekannt war, weil ihm die Erfahrung fehlte.
    So war er jetzt prompt in die Falle gelaufen.
    Und gleich so schwungvoll wie nie zuvor.
    Er vereiste, war in einem Eiskokon gefangen.
    Fooly versuchte, sich zu befreien, spie Feuer, probierte es mit Drachenmagie.
    Aber nichts funktionierte.
    Und die Kälte fraß sich in sein Inneres.
    Sie lähmte ihn mehr und mehr.
    Er fror, und er war müde.
    Und er konnte schon nicht mehr feststellen, wo er sich befand.
    Sicher nicht mehr im Château Montagne…
    ***
    William hielt sich zurück.
    Er sah, wie der zum Eisblock erstarrte Drache einfach verschwand. Von einem Moment zum anderen war er fort. So, als hätte es ihn niemals gegeben.
    William sah auch, dass der Professor und Mademoiselle Nicole nichts dagegen hatten tun können. Er sah die beiden Fremden, er fragte sich, wie sie das Château hatten betreten können. Denn sie waren für Fooly's Verschwinden verantwortlich, es war also ein feindseliger Akt ihrerseits. Aber sie konnten keine Schwarzmagier oder dämonischen Wesen sein, sonst hätten sie die M-Abwehr, die magische Abschirmung, nicht durchdringen können.
    Aber wenn sie nicht dämonisch waren, warum verhielten sie sich dann so feindlich?
    William selbst war nicht in der Lage, diese Frage beantworten zu können. Aber vielleicht konnte er etwas anderes tun.
    Er machte sich auf den Weg zu Zamorras Arbeitszimmer.
    ***
    Zamorra und Nicole starrten den Hexenmeister verblüfft an.
    Fooly war verschwunden - einfach so!
    Wohin?
    »Offenbar ist das mit dem Heimspiel doch nicht so toll, wie?«, grinste Jack na Tschang.
    Zamorra runzelte die Stirn. Nur schwer konnte er noch seinen Zorn zügeln. »Darüber unterhalten wir uns noch«, kündigte er an. »Wohin hast du Fooly gehext?«
    »Fooly - ist das sein Name?«
    »Wohin?«, fragte Zamorra wesentlich schärfer.
    »Pass auf!«, warnte Nicole im gleichen Moment. Sie sah, wie Mawra sich auf Jack zu bewegte und eine Hand ausstreckte. »Die wollen verschwinden!«
    Jack machte eine Handbewegung und flüsterte etwas. Mawras Degen schwebte durch die Luft auf die Amazone zu. Im gleichen Moment blockierte Zamorra diese Magie mit seinem Amulett, das er mit einem Gedankenbefehl wieder zu sich gerufen hatte.
    Der Degen fiel zu Boden.
    Jack hob eine Augenbraue.
    »Wir wollen doch nicht als Feinde scheiden«, tadelte er. »Was soll das?«
    Erst jetzt fiel Zamorra auf, dass Jack ebenso spitze Ohren besaß wie Mawra. »Ich bin niemandes Feind«, sagte er. »Aber ich bin des Drachen Freund. Und du wirst ihn nicht entführen.«
    »Entführen… Ein garstiges Wort«, warf Mawra ein.
    »Ich habe den Drachen nicht entführt«, sagte Jack. »Ich habe nur genommen, was mein ist.« Mawra berührte seine Hand. Erneut wob Jack seinen Zauber, und der Degen schwebte wieder. Erneut blockierte Zamorra den Vorgang mit seinem Amulett.
    Aber nur einen Augenblick später waren Jack und Mawra verschwunden!
    Verschwunden wie der Drache!
    Nur Mawras Degen blieb zurück.
    »Verdammt!«, fauchte Nicole. »Habe ich nicht gesagt, du sollst aufpassen?« Sie bückte sich und hob den Degen auf. »Jetzt können wir…«
    »Nachdenken«, unterbrach Zamorra sie düster.
    ***
    Jack und Mawra fanden sich bei den Regenbogenblumen am Fluss wieder. »Mein Degen!«, entfuhr es Mawra. »Er ist weg!«
    Jack seufzte. »Aber wir haben den Drachen«, sagte er und deutete auf den Eisblock, der nur wenige Meter von ihnen entfernt in der Dunkelheit aufragte und ungefähr die Silhouette des Jungdrachen wiedergab.
    »Nicht wir haben den Drachen«, korrigierte Mawra, »sondern du hast ihn. Was ist nun mit meinem Degen?«
    »Warte doch erst mal«, versuchte Jack sie zu beschwichtigen. »Das regeln wir schon noch.«
    »Wenn wir schon dabei sind, etwas zu regeln, sollten wir uns auch darum kümmern, wieder nach Hause zu kommen. Ich fühle mich hier unwohl«, gestand Mawra. »Wo überhaupt sind wir hier?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Jack. Und genau genommen wollte er es auch nicht wirklich wissen. Er hatte Mawra wiedergefunden, und er hatte seinen Familiaris bekommen. Was wollte er mehr? Diese Umgebung, sicher eine andere Welt, war ihm ebenso fremd, wie sie es Mawra war. Es wurde Zeit, von hier

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