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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm die Steuerungsmöglichkeit SENECAS aus dem System der Anlage. Dies war ein kritischer Moment, denn der Rechner konnte sofort diese Unregelmäßigkeit feststellen und Alarm geben. Dies lag in seiner einprogrammierten Entscheidungsfreiheit.
    Die Männer arbeiteten mit den Handschaltungen wie rasend.
    Mit dumpfem Rumpeln öffneten sich die Außentore. Nur der Umstand, daß das Schiff sich nicht in seine Schutzschirme hüllte, machte diese Flucht erst möglich. Draußen war Nacht; der sternenübersäte Himmel mit den geringen Abständen zwischen den einzelnen Sonnen überdeckte die idyllische Hochfläche.
    „Schneller!"
    Klirrend lösten sich die Krallen, mit denen die Landestützen gehalten wurden. Die Strahlen der Fesselfelder erloschen. Die letzten Männer rannten ins Schiff und schlossen hinter sich die Polschleuse. Summend schob sich die Rampe in den kugeligen Körper hinein.
    Dann erwachten die Triebwerke.
    Die Antigravprojektoren sprangen an und hoben das Schiff hoch. Steuereinheiten dröhnten auf und schoben die Kugel in der Waagrechten vorwärts. Obwohl die Männer nicht im Dauertraining standen, beherrschten sie ihre Schaltungen und die des kleineren Autopiloten, die Korvette vollkommen. Jetzt war die CINDERELLA aus dem Schiff herausgeschwebt, sackte einige Meter durch und wurde schneller.
    In einer flachen Kurve näherte sie sich dem Erdboden, dann schlug sie eine steile Flugbahn ein und kletterte höher. Sämtliche Maschinen und Aggregate arbeiteten weit in den roten Bereichen. Das Dröhnen und Röhren der Antriebseinheiten donnerte über die Landschaft und löste endlich den Alarm aus.
    Die Pioniere wurden von diesem Vorfall überrascht.
    Augenblicklich verständigten Kishins Leute die Zentrale, und wieder verfolgten Kameras und Linsen das Schiff. Jedem, der davon wußte, war klar, was vorgefallen war.
    Die erste, deutliche Reaktion einer Gruppe von Leuten auf den Schock der planetaren Gefangenschaft.
     
    *
     
    Der vorletzte Gleiter der Pioniere, mit drei Mann besetzt, schoß aus der kleinen Gleiterschleuse und raste in weit ausschwingendem Zickzack auf den silberfarbenen Kommandogleiter zu. Der Apparat blinkte die Scheinwerfer auf, während hinter ihm sich die Schleuse wieder schloß.
    Alle fünfundzwanzig Pionierkommandos waren im Freien.
    Kishin mußte sich auf seine Teams verlassen können. Er drückte die Kommunikationstaste und sagte: „Kishin an alle! Unsere Mission ist exakt definiert. Verteilt euch also und tut, was wir abgesprochen haben. Wir werden vergebens darauf warten, daß die CINDERELLA explodiert. Sie wird flüchten und nicht vom SENECA-Donner vernichtet werden."
    Leise fragte Parsena, die hinter dem Kopiloten des Kommandogleiters saß: „Welchen Posten beziehen wir, Kish?"
    „Wir gehen an unseren alten Platz. Von dort aus haben wir einen hervorragenden Überblick. Rhodan wird mit Sicherheit die CINDERELLA nicht verfolgen lassen oder aufhalten. Vielleicht beginnen die Leute eine neue Kultur - erfahrungsgemäß ist aber die Gruppe zu klein und die kleine Galaxis zu fremd. Vermutlich kommen sie früher oder später wieder zurück."
    „Möglich!"
    Der silberfarbene Gleiter drehte auf der Stelle, schwebte fünfzig Meter hoch und glitt fast geräuschlos im Licht der vielen, strahlenden Sterne der Kugelgalaxis auf den Felsen zu. Das letzte Donnern der Triebwerke verklang und rollte als Echo über die Landschaft. Schweigend stand das gefangene Riesenschiff auf der Hochebene.
     
    *
     
    Parsena öffnete die Tür des Gleiters und deutete schräg nach oben.
    „Die CINDERELLA ist weg. Ich bin sicher, daß das nicht der letzte Versuch ist, der Situation zu entkommen."
    „Wir sind hier", erwiderte Kishin, „um es zu verhindern."
    „Wenn es möglich ist", knurrte Ronn, der dritte Mann, „aber ich denke, es wird uns nicht gelingen. Nicht immer jedenfalls."
    „Abwarten!" knurrte Kishin wütend. „Abwarten!"
    Die anderen Gleiter der Pioniere waren verschwunden. Sie verteilten sich über ein großes Gebiet rund um das Schiff. Noch war es dunkel, die Sterne begannen zu verblassen. Kishin bereitete sich auf einen langen und harten Tag vor.
     
    6.
     
    Zeit: 9. Juli 3578 - elf Uhr Ort: Magazin IV, Drittes Deck Mission: unbekannt Janie klappte die schwere Tasche zu und sah sich um.
    „Die Wissenschaftler arbeiten in Schichten Tag und Nacht, aber sie haben nichts herausgefunden."
    „Sie werden auch nichts herausfinden!" antwortete Cass hart.
    „Nicht einmal SENECA konnte bisher sagen, was

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