Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirklich passiert ist."
    „Jedenfalls habe ich nicht die geringste Lust, hierzubleiben!"
    stöhnte Janie. „Ich sage dir, wir schaffen es, Cass!"
    „Ich bin nicht davon überzeugt!"
    „Aber du tust es trotzdem?"
    „Ja! Ich tue es trotzdem!"
    Cass war Magazinwart. Seit zwei Stunden versuchte er, sich über zwei Dinge klar zu werden. Er war wild entschlossen, nicht mehr länger die Qual dieses Wartens zu ertragen. Er konnte es nicht mehr. Nicht mehr nach dieser langen Zeit.
    Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder versuchte er, zusammen mit Janie auf dem Planeten zu überleben - dann brauchten sie den Inhalt dieser beiden Taschen. Oder er versuchte, ebenfalls nur mit Janie, in zwei flugfähigen Raumanzügen den Orbit der SOL-Zelle 2 zu erreichen und sich von diesem noch frei beweglichen Schiff aufnehmen zu lassen. Die ganze Nacht hatten sie miteinander gesprochen und versucht, zu einem Schluß zu kommen.
    „Cass?"
    „Was ist los?"
    „Wir gehen hinaus! Mir ist das Risiko zu groß, das mit den Fluganzügen. Wir bleiben auf Last Stop."
    „Gut. Einverstanden. Wir bleiben hier. Und wie kommen wir aus dem Schiff hinaus?"
    „Das wird sich zeigen. Warten wir die nächste Aufregung ab.
    Inzwischen schleppe ich die Taschen hinunter in die Nähe der Rampe."
    „Gut. Wir treffen uns am Rand der Mineralgrube, die wir kontrolliert haben!"
    Cass zog Janie an sich, küßte sie und strich ihr über das Haar.
    Dann trennten sie sich. Janie verließ das Magazin, aus dessen Vorräten sie alles herausgenommen hatten, was sie zum Überleben brauchten - oder glaubten, ,damit überleben zu können. Cass packte die Taschen und schlich aus dem Magazin, das im oberen Teil der Kugel lag. Er trat seinen langen Weg nach unten an und betrat die Schleusenkammer, als wieder einmal der Alarm durch das Schiff gellte.
    Die Lautsprecher tobten: „Achtung! Drei Mannschaftsmitglieder versuchen, mit Fluganzügen zu flüchten. Wir versuchen sie aufzuhalten! Die Leute sind in Lebensgefahr!"
    Cass blieb verwirrt stehen. Dann, als an ihm die Wachen vorbeistürzten und sich um die Bildschirme drängten, hob er seine Taschen hoch und rannte aus der Schleuse. Er ließ die Taschen neben der Rampe ins dürre Gestrüpp fallen und rannte wieder zurück. Sein Herz hämmerte wie wahnsinnig. Er schwitzte, weil er daran dachte, daß noch vor ganz kurzer Zeit er einen gleichen Fluchtversuch geplant hatte.
    Auf dem Bildschirm sah er die Leute - es war nicht klar, um wen es sich handelte -, die mit wild arbeitenden Flugaggregaten und mit geschlossenen Helmen in einer steilen Aufwärtskurve vom stählernen Rund der Kugel davonstrebten und einen Kurs einschlugen, der nahezu senkrecht aufwärts führte.
    Ihr Ziel war die andere Zelle des Schiffes.
     
    *
     
    Noch bevor der Alarm ausgelöst wurde, stürmte Rhodan in die Ortungszentrale. „Versuchen Sie, die Männer aufzuhalten!" rief er. Eben erst waren die drei Gestalten geortet worden, weil niemand den Luftraum ununterbrochen in allen Richtungen absuchte. Es schien bisher nicht notwendig gewesen zu sein.
    „Das wird schwer sein. Sie fahren die Geräte der Anzüge mit Höchstleistung!" war die Auskunft.
    „Holt sie mit Narkosegeschützen herunter!"
    „Auch das ist sinnlos, Sir. Sie fliegen dann bewußtlos weiter!"
    Rhodan atmete schwer. Ein Schiff zuerst, dann einige Handvoll Flüchtige, nach denen die Pioniere suchten, jetzt diese Wahnsinnsaktion.
    „Funk?"
    „Sie stehen auf Empfang. Aber sie antworten nicht, Sir!"
    Rhodan winkte und nahm ein Mikrophon. Er hielt es an die Lippen und überlegte kurz, dann sagte er in beschwörendem Tonfall: „Hier spricht Rhodan. Ich rufe die drei Raumfahrer, die versuchen, sich mit Fluganzügen zu retten. Bitte, kehren Sie um.
    Ich habe von SENECA die Auskunft, daß sich die eingebrachten Materialien mit den bordeigenen Elementen vermischt haben.
    Ihre Anzüge sind mit dem SENECA-Donner verseucht! Wenn Sie die Atmosphäre verlassen, detonieren die Anzüge! Kommen Sie zurück, Sie haben nichts getan, das zu bestrafen wäre!
    Retten Sie sich, schalten Sie die Geräte um! Landen Sie, oder lassen Sie sich von einer Korvette abholen!"
    Die Antennen der SOL strahlten den Anruf aus. Es war unmöglich, ihn nicht zu hören. Aber die drei Raumfahrer waren entschlossen, ihre Flucht fortzusetzen.
    „Sollen wir eine Korvette starten, die sie an Bord nimmt?" wurde aus der Leitzentrale gefragt. Rhodan biß sich auf die Lippen.
    „Das wäre vermutlich das beste", sagte er. „Holen Sie die

Weitere Kostenlose Bücher