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0712 - Am Rand der 7. Dimension

Titel: 0712 - Am Rand der 7. Dimension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebildes erreicht. May Ennis und Alahou gingen schneller, um zu ihnen aufzuschließen. Als sie auch in das monströse Bauwerk hineinsehen konnten, blieben sie schweigend stehen.
    Diogenes Faß war an der Seite offen, doch der Blick reichte nicht weit. Schwarze Energiefelder, die sich kaum merklich voneinander abhoben, bildeten ein undurchdringliches Mosaik, das alles Licht in sich zu verschlucken schien.
    „Als ob darin ein Schwarzes Loch wäre" sagte Hirishnan.
    „Es ist unheimlich" bemerkte May Ennis. „Man hat das Gefühl, von ihm aufgesogen zu werden."
    Bevor jemand ihn daran hindern konnte, bückte Doc Alahou sich, nahm einen faustgroßen Stein auf und schleuderte ihn in die Schwärze hinein. Er verschwand darin, und gleichzeitig raste ein bläulicher Funkenschwarm vor der Gruppe in die Höhe.
    „Sind Sie wahnsinnig geworden, Doc?" schrie Major Jegontmarten. Er packte den Astronomen an der Schulter und riß ihn zurück. „Sie hätten uns glatt umbringen können."
    Alahou löste sich vom Kommandanten.
    „Ich gebe zu, daß ich unüberlegt gehandelt habe" sagte er mürrisch. „Das ist aber kein Grund, mich zu erwürgen."
    „Ich erwarte von Ihnen, daß Sie sich von nun an vernünftig benehmen" sagte der Major zornig. Er wandte ihm den Rücken zu und blickte den Physiker an. „Hirishnan, was glauben Sie?
    Was ist das?"
    Er wies auf das schwarze Energiegitter.
    Der Epyreter hob die Hände und schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß es nicht, Sir. Ich würde empfehlen, daß Sie die CINDERELLA hier in der Nähe landen lassen, damit ich meine Instrumente nicht so weit schleppen muß. Dann kann ich mit Untersuchungen und Messungen beginnen und Ihnen später mehr sagen."
    „Das Schiff bleibt, wo es ist" entschied der Kommandant.
    „Wenn Sie irgend etwas benötigen, dann rufen Sie es per Funk ab."
    Der Physiker preßte die Lippen zusammen und blickte Jegontmarten schweigend an.
    „Was ist mit Ihnen?" fragte der Major. „Wollen Sie sich nicht mit der CINDERELLA in Verbindung setzen?"
    „Ich nahm an, Sie haben mich mitgenommen, weil Sie die Gelegenheit nutzen wollen, mir einen Ausgleich für Ihr unehrenhaftes Verhalten zu bieten."
    Jegontmarten blinzelte überrascht.
    „Was haben Sie da gesagt, Hirishnan? Meinen Sie nicht, daß Sie sich mit Ihren überholten Ehrbegriffen an uns anpassen müssen und nicht umgekehrt?"
    „Das mag im großen und ganzen zutreffen, aber nicht auf diesen speziellen Fall. Sie haben mich einen Feigling genannt."
    „Ach, lassen Sie mich in Ruhe und fangen Sie endlich mit Ihrer Arbeit an."
    Jegontmarten wandte sich ab und folgte Peta Alahou, der an der schwarzen Wand entlanggegangen war. Dabei blickte er in die runde Öffnung von Diogenes' Faß, die einen Durchmesser von etwa dreihundert Metern hatte.
    „Das Ding scheint von Leben erfüllt zu sein" bemerkte der Astronom, als der Kommandant zu ihm aufgeschlossen hatte.
    „Wenn man die Energiefelder aus anderer Richtung sieht, dann scheinen sie sich verändert zu haben."
    „Ich frage mich, ob es in dem ganzen Faß so aussieht wie hier am Rand, oder ob es in der Mitte Maschinen oder andere technische Einrichtungen gibt."
    Von der CINDERELLA kamen mehrere Gleiter. Sie landeten bei Hirishnan. Einige Männer luden die Geräte aus, die er für seine Arbeit benötigte.
    „Sie sollen den Epyreter ernst nehmen" sagte Alahou.
    „Das tue ich" entgegnete Jegontmarten abweisend, „aber nicht mehr als unbedingt notwendig."
    „Er denkt und fühlt ganz anders als wir, Sir. Es könnte sein, daß er Sie vor die Alternative stellt, sich entweder bei ihm in aller Form zu entschuldigen oder sich mit ihm zu duellieren."
    Jegontmarten fuhr überrascht herum.
    „Das glauben Sie doch wohl selbst nicht?"
    „Ich bin einige Monate lang in der Epyreter-Enklave auf Terra gewesen und habe dort wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt.
    Daher glaube ich, ein wenig über die Epyreter zu wissen. Sie haben einen ganz anderen Ehrenkodex als wir. Hirishnan wird beispielsweise lieber sterben, als sich als Feigling ansehen zu lassen."
    Der Major schüttelte den Kopf. Er hatte kein Verständnis für ein derartiges Verhalten, das für ihn einer nahezu vergessenen Vergangenheit angehörte.
    „Es war doch nur so dahergesagt" erklärte er betroffen. „Ich habe es nicht wirklich ernst gemeint."
    „Sie sollten sich mit Hirishnan aussprechen, Sir."
    „Später. Jetzt nicht."
    Er setzte sich ins Gras, stützte die Ellenbogen auf die Knie und blickte in die undurchdringliche

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