0713 - Das Monster Suko?
Aura dieser Gestalt spürte.
Sie wehte ihm über das Feuer hinweg entgegen, sie war so einmalig, so furchtbar und böse, daß er sich davor fürchtete und diese Furcht überging in ein Zittern aller Knochen und Zähne, die mit klappernden Geräuschen zusammenschlugen.
Er war der Hüter des Bösen, er war der Schreckliche, der Herr der Hölle, der den Tod liebte, den Terror und das Grauen.
Vor Suko stand er allein und deutete sogar so etwas wie eine Vorbeugung an.
»Du gefällst mir«, sprach er über das Feuer hinweg, in das er sofort danach hineinblies und den Flammen eine andere Farbe gab. Das Rot verschwand, dafür leuchteten sie in einem dunklen Grün, das gleichzeitig noch einen Blaustich bekam. Und sie schwangen nicht mehr hin und her, sie brannten zwar weiter, standen aber jetzt zwischen den beiden so unterschiedlichen Personen wie Gitterstäbe.
»Du mir nicht!«
Asmodis amüsierte sich. »Das kann ich mir denken. Hast du eigentlich schon einmal in den Spiegel geschaut und dich angesehen? Weiß du, wie du aussiehst?«
»Ja.«
»Ich sage es dir trotzdem. Klein, hilflos und häßlich. Ja, mehr bist du nicht. Häßlich wie ein Wurm. Ein Kind, ein kleiner, böser Junge.« Bei den Worten verzerrte sich sein Maul noch mehr, so daß es eine nach rechts gekippte Schieflage bekam.
»Lieber ein Aussehen wie ich, als die Häßlichkeit und das Böse in einer Person vereint zu sehen, wie es bei dir der Fall ist«, erwiderte Suko und zeigte damit, daß er doch den Mut von früher noch besaß. Den hatte ihm die mächtige Magie nicht nehmen können.
Der Teufel freute sich. »Noch immer dieses große Maul. Das habe ich mir gedacht, das wußte ich auch. Aber ich weiß ferner, daß ich es dir stopfen werde, denn dein Zustand gefällt mir noch nicht. Äußerlich bist du für mich schon optimal, aber ich brauche dich noch anders, verstehst du?«
»Nein!«
»Ich will an deine Seele, an deine Psyche!«
Das war ein Satz, der Suko schockte. Er hatte ihn sehr genau begriffen, zudem wußte er, daß der Teufel die Macht besaß, dies zu können. Ja, er würde es schaffen, ihn zu beeinflussen und ihn so drehen, daß es ihm genehm war.
Suko schwieg.
»Hast du darüber nachgedacht?« fragte Asmodis.
»Schon…«
»Da du dich ja gern als einen Realisten ansiehst, ebenso wie dieser Sinclair, will ich dir sagen, daß du, wenn ich dich freilasse, nicht mehr derselbe sein wirst wie jetzt. Ich werde dich in die entsprechende Richtung gedreht haben. Du wirst dann auf meiner Seite stehen. Du wirst eine teuflische Zeitbombe auf zwei Beinen sein und zu denen gehören, die das tun, was ich von ihnen verlange.«
»Nein, niemals!«
»Das sollte ein Kind wie du nicht sagen!« flüsterte Asmodis. »Ich habe dich nicht einmal getötet, Suko, obwohl ich das hätte tun können. Ich wollte einen Keil in euer Team hineintreiben, und das ist mir tatsächlich gelungen. Wo ist denn dein großer Retter? Wo treibt sich Sinclair herum?«
»Er wird noch kommen«, erwiderte Suko entgegen seiner Überzeugung, was den Teufel nur zu einem schaurigen Lachen veranlaßte.
»Nein, du Kind. Niemand wird kommen. Erst recht nicht dein Freund Sinclair. Das ist vorbei. Er kann dir nicht helfen. Diesmal habe ich meinen Plan zu geschickt eingefädelt, und ich will dir auch sagen, daß ich mich daran weide, daß du noch lebst. Ja, du lebst oder existierst. Du mußt doch Qualen erleiden, wenn du nur daran denkst, in welch einer Gestalt du umherläufst. Ich habe dir deinen Stab großzügigerweise gelassen. Durch ihn wird dir deine Hilflosigkeit erst recht vor Augen geführt. Und das ist gut so, sehr gut sogar. Es hätte mir nichts gebracht, wenn du nur wie ein Kind gewesen wärst. Der Stab ist wichtig. Du hast das Wissen des alten Suko, solange er sich in deinem Besitz befindet. Wenn nicht, bist du ganz und gar ein kleiner Junge.«
Es waren demütigende Worte, die Suko zu verkraften hatte. Er fühlte sich wie am Boden zerstört.
Wenn er über die Flammen hinwegschaute und in das grinsende Gesicht des Teufels sah, dann wußte er genau, daß er noch am Beginn stand.
Der Fortgang seines Lebens stand auf einem anderen Blatt geschrieben, und es war vom Teufel persönlich unterzeichnet worden.
»Hast du mich verstanden?«
»Ja, schon.«
»Und du wehrst dich dagegen?«
»Wer will denn schon ein Diener des Teufels werden?« fragte Suko. »Kein vernünftiger, kein normaler Mensch. Der Teufel, das Böse ist etwas, das Menschen ablehnen müssen, einfach wegwerfen, und
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