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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Takrebotan landen sollten.
    Galbraith Deighton reagierte nicht, aber Hellmut wußte, daß der Kommandant alles gehört und verstanden hatte.
    Einmal glaubte er, in den Augen des Gefühlsmechaniker etwas aufblitzen zu sehen, so, als ob Deighton seine ganze Willenskraft zusammengenommen hätte, um ihm, Joscan Hellmut, etwas mitzuteilen.
    Doch er wußte nicht, ob es sich nicht nur um eine optische Täuschung gehandelt hatte. Außerdem war es einem Paralysierten unmöglich, sich seiner Umwelt mitzuteilen, so daß es sinnlos gewesen wäre, eventuelle weitere Versuche Deightons abzuwarten.
    Unterdessen hatten Romeo und Julia die Aktivierung der Impulstriebwerke des Kreuzers veranlaßt. Mit ohrenbetäubendem Donnern und Tosen hob der Kreuzer ab und stieg senkrecht empor.
    Joscan Hellmut runzelte die Stirn und beobachtete die Bildschirme der Panoramagalerie, auf denen die Wolkenschichten zu sehen waren, durch die die BRESCIA hindurchstieß.
    Als das Schiff die Atmosphäre verließ, wurde der Kybernetiker unruhig.
    „Romeo und Julia!" rief er. „Warum bringt ihr das Schiff in den Weltraum? Ich denke, ihr sollt es irgendwo auf Takrebotan verstecken, oder?"
    Die beiden Roboter antworteten nicht.
    Dafür schaltete sich plötzlich die Hauptpositronik in die Rundrufanlage ein und sagte mit ihrem Sprechsektor: „Die Erde ist ein ferner Stern, unser Opa hat sie gern. Dort sollen tausend Bäume blüh'n, SENECA, bring' uns einmal hin!"
    Langsam ließ Joscan Hellmut sich in seinen Kontursessel sinken. Er hatte das Gefühl, in einer Trainings-Zentrifuge zu sitzen, die sich immer schneller und schneller drehte.
    Nicht, daß das kleine Gedicht ihn sentimental gestimmt hätte.
    Dagegen war er immun - oder glaubte wenigstens, es zu sein.
    Was ihn völlig durcheinanderbrachte, war die Erinnerung daran, daß er dieses Gedicht schon einmal gehört hatte - und zwar auf der SOL. Dort hatte eine Gruppe von Kindern es anläßlich einer Feierstunde aufgesagt.
    Und nun plapperte die Hauptpositronik des Kreuzers BRESCIA das Gedicht nach.
    In Joscan Hellmut keimte ein Verdacht auf.
    Es war nicht das erstemal während dieser Mission, daß die Hauptpositronik Kinderreime vortrug - und der Kybernetiker hätte gewettet, daß sie sich auch diesmal hinterher nicht daran erinnern würde.
    Folglich hatten die Unbekannten, die den hochwertigen Computer schon einmal beeinflußt hatten, erneut zugeschlagen.
    Hellmut fragte sich, ob diese Unbekannten nicht viel mehr veranlaßt haben könnten, als nur die Hauptpositronik der BRESCIA zu beeinflussen.
    Wenn sie eine Positronik beeinflußten, konnten sie schließlich auch andere Positroniken beeinflussen.
    Beispielsweise die Hauptpositroniken der vierundzwanzig Schiffe, die gegen den Willen der Kelosker gestartet und im Weltraum verschwunden waren.
    Vielleicht hatten die Unbekannten den irregulären Start veranlaßt und nicht die Laren.
    Doch warum?
    Wollten die Unbekannten den Terranern helfen?
    Joscan Hellmut dachte intensiv darüber nach und kam zu dem Schluß, daß das eine voreilige Folgerung gewesen wäre.
    Niemand kannte die Pläne der Unbekannten, die wie mutierte terranische Kinder aussahen und den Hauptcomputer des Kreuzers zur Wiedergabe von Kinderreimen veranlaßten.
    Möglicherweise waren sie dafür verantwortlich, daß die BRESCIA nicht, wie die Kelosker es gefordert hatten, ein Versteck auf Takrebotan aufsuchte, sondern in den Weltraum raste.
    Doch ob das bedeutete, daß die Fremden damit der BRESCIA zur Flucht und zur Rückkehr nach Last Stop verhelfen wollten, erschien dem Kybernetiker fraglich.
    Ebensogut konnte es ihre Arbeit sein, den Kreuzer für ihre eigenen Zwecke zu entführen und vielleicht zu einem geheimen Stützpunkt ihres Volkes zu bringen.
    Hellmut überlegte, ob er versuchen sollte, mit den Fremden Kontakt aufzunehmen. Er entschied, daß ein Versuch nicht schaden könnte. Vielleicht erfuhr er dabei etwas über die Pläne der Unbekannten.
    Er schaltete die Rundrufanlage auf das Mikrophon an seinem Kontursessel und sagte: „Hier spricht Joscan Hellmut, Kybernetiker an Bord der SOL und zur Zeit als Betreuer von Romeo und Julia auf dem Kreuzer BRESCIA. Ich wende mich an die Fremden, die die Hauptpositronik des Schiffes veranlaßten, ein Kindergedicht aufzusagen. Bitte, melden Sie sich! Ich möchte mit Ihnen verhandeln. Vielleicht kommen wir zu einem Übereinkommen."
    Er wartete, doch nichts rührte sich.
    Als er es schon aufgeben wollte, schaltete sich die Hauptpositronik erneut in die

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