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0715 - Der Kampf um die SOL

Titel: 0715 - Der Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Aber die Kinder befinden sich auch nicht mehr an Bord. Vorsichtshalber will ich draußen nach ihnen suchen lassen. Du sollst, wie üblich, die Suchtrupps zusammenstellen und den Plan erarbeiten, nach dem sie vorgehen müssen. Ist das klar?"
    „Verstanden, Sir - und Auftrag angenommen", antwortete SENECA. „Es ist zwar ein sinnloser Auftrag, aber meine Erfahrungen mit Menschen haben mich gelehrt, aus psychologischen Gründen auch sinnlose Aufträge anzunehmen und auszuführen, sofern dadurch keine Menschenleben in Gefahr geraten."
    „Nett von dir, alter Drahtkasten", meinte Mentro Kosum mit säuerlichem Lächeln. „Und jetzt die Namen und Beschreibungen der beiden Bengel..."
    Nachdem er alles durchgegeben hatte, unterbrach er die Verbindung mit SENECA und wandte sich wieder an den Kybernetiker.
    „Wir können gehen, Dr. Melussem."
     
    *
     
    Mentro Kosum fühlte sich unbehaglich, als er neben Melussem durch die sogenannten Todesgänge schritt, die jeder passieren mußte, der sich in die Alpha-Zentrale von SENECA begeben wollte.
    Allerdings war die Anzahl der dazu befugten Personen auf einen relativ kleinen Kreis von Menschen begrenzt. In erster Linie durften Perry Rhodan selbst und seine engsten Vertrauten die Alpha-Zentrale betreten.
    Mentro Kosum hatte von Anfang an zu diesem Kreis gezählt.
    Die Kybernetiker waren erst später, als SENECA offensichtlich nicht mehr gehorchte, von Perry Rhodan autorisiert worden, ebenfalls die Alpha-Zentrale zu betreten.
    Bevor die Hyperinpotronik ihrer irregulären Handlungen überführt worden war, hatte sie durchaus nicht alle autorisierten Personen in ihr ureigenstes Reich gelassen, sondern ihre eigene Auswahl getroffen.
    Seitdem gehorchte SENECA wieder. Doch Kosum fragte sich, wie lange dieser Zustand dauern mochte, da SENECA offenbar sein Versprechen, Kontakte mit den Keloskern und ihren kybernetischen Geräten zu meiden, gebrochen hatte.
    Im Grunde genommen betrachtete der Emotionaut es als unhaltbaren Zustand, daß SENECA eigenmächtig entschied, wer den Sperrgürtel und die beiden Todesgänge passieren durfte.
    Aber die Inpotronik verfügte über die Machtmittel, jeden, den sie nicht haben wollte, zurückzuweisen.
    Kosum erinnerte sich an die ersten Instruktionen, die man ihm über SENECA gegeben hatte. Darin hatte es geheißen, das Plasma allein wäre nicht fähig, die positronischen Anlagen so zu beherrschen, daß der Gesamtkomplex sich der Kontrolle durch die Menschen entzog und eventuell feindselig zu reagieren.
    Selbst bei einem wahnsinnig werdenden Plasmaanteil sollte die Integrität von SENECA voll erhalten bleiben.
    Die jüngste Vergangenheit hatte leider das Gegenteil bewiesen.
    SENECA hatte sich gegen die Interessen der Menschen gestellt, er hatte Anordnungen Perry Rhodans ignoriert und Maßnahmen sabotiert. Er hatte sogar zugelassen, daß Menschen, die nicht auf seine Warnungen hörten, starben.
    Aber es war undenkbar, SENECA einfach auszuschalten. Die Menschen an Bord der SOL waren in beinahe jeder Beziehung von der Hyperinpotronik abhängig. Sie würden ohne Hilfe von SENECA nur mit Mühe überleben, aber den Planeten Last Stop niemals verlassen können. SENECA regierte einfach alles - und indirekt sogar die biologischen Funktionen der Frauen und Männer an Bord der SOL.
    Folglich gab es nur einen Weg: sich mit SENECA, so gut es ging, zu arrangieren und nach einer Gelegenheit suchen, dieses Riesengebilde wieder zum Diener der Menschen zu machen.
    Es war still, beinahe unheimlich still im Innern der Hyperinpotronik. Der überlichtschnelle Datenfluß war für menschliche Sinne nicht wahrnehmbar, da er sich außerhalb des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums vollzog. Es gab auch keine klickenden Relais oder Schalter, denn Relais waren schon seit vielen Jahrhunderten überholt, und Schalter im Sinne von beweglichen mechanischen Vorrichtungen gab es in SENECA überhaupt nicht.
    Als Kosum und Melussem die Alpha-Zentrale betraten, fanden sie bereits drei Kybernetiker vor, die mit hochempfindlichen Meßgeräten arbeiteten beziehungsweise die Funktionskontrollen der Inpotronik beobachteten.
    Ein Kybernetiker drehte sich beim Eintritt der beiden Männer um, legte einen Zeigefinger auf seine Lippen und deutete auf ein tragbares Gerät, das der Emotionaut als Paratronfeldprojektor erkannte.
    Kosum nickte, dann trat er zusammen mit Melussem neben den Kybernetiker.
    Der Mann berührte mit dem Finger einen Sensorfleck des Projektors. Im nächsten Augenblick baute

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