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0715 - Der Kampf um die SOL

Titel: 0715 - Der Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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BRESCIA auch schon ein schweres Dimensionsbeben anzeigten. Dank des HÜ-Schirms vermochte es dem Kreuzer jedoch nichts anzuhaben, und auch die keloskischen Raumschiffe blieben unversehrt, obwohl Hellmut bei ihnen keine gleichartigen Abwehrschirme anmessen konnte.
    Er nahm an, daß die Kelosker, weil sie schon immer mit der Bedrohung durch die Große Schwarze Null gelebt hatten, längst andere Abwehrmaßnahmen gegen Strukturerschütterungen von den Ausmaßen eines Dimensionsbebens erfunden hatten.
    Nach insgesamt siebzehn Umkreisungen des Planeten gesellte sich der von Kudan angekündigte zweite Verband zu den fünfundzwanzig Raumschiffen. Es waren sechsunddreißig plumpe Schiffe, meist in Kegelform, so daß der Gesamtverband auf eine Stärke von einundsechzig Raumschiffen angewachsen war.
    „Warum haben wir auf den zweiten Verband gewartet?"
    erkundigte sich der Kybernetiker bei Kudan.
    „Weil wir die Aktionen auf Last Stop gleichzeitig durchführen wollen", antwortete der Kelosker. „Wir haben Geräte geladen.
    Das haben die meisten Schiffe des zweiten Verbandes auch, aber mehrere Schiffe sind ausschließlich mit Leuten meines Volkes belegt, die den Fernflug an Bord der SOL mitmachen werden."
    Kudan wandte sich an Romeo und Julia und befahl ihnen, dem Gesamtverband als Führungsschiff voranzufliegen und das erste Linearmanöver einzuleiten. Die Daten des Linearmanövers sollten vom Hauptcomputer der BRESCIA direkt auf alle Steuergehirne der keloskischen Raumschiffe überspielt werden, so daß der Gesamtverband auch im Zwischenraum seine derzeitige Formation beibehielt und sich nicht zerstreute.
    Als die BRESCIA aus dem Verband ausscherte und sich an die Spitze setzte, schlugen die Strukturtaster erneut aus. Diesmal war das Dimensionsbeben so stark, daß der Hochenergie-Überladungsschirm sich unter der Überlastung verfärbte und an einigen Stellen blasenartig aufwölbte.
    Joscan Hellmut warf einen Blick auf die Sonne Borghai, die vom rückwärtigen Schirm der Panoramagalerie wiedergegeben wurde. Für die Dauer von zirka drei Sekunden hatte er den Eindruck, als wackelte die grüne Sonne.
    Die Kelosker in der Hauptzentrale sprachen plötzlich wild durcheinander. Hellmut hatte Mühe, mit seinem Translator Fetzen der Unterhaltung zu übersetzen.
    Immerhin verstand er so viel, daß die Kelosker aus dem letzten Strukturschock und der Verzerrung der grünen Sonne schlossen, daß die Große Schwarze Null ihre Aktivität weiter verstärkte und daß sich eine kosmische Katastrophe gigantischen Ausmaßes anbahnte.
    Plötzlich bekam er Angst davor, daß die SOL sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, bevor die Große Schwarze Null alle Sonnen und Planeten der Galaxis Balayndagar verschlang.
     
    *
     
    Der Verband beschleunigte mit Maximalwerten, um so schnell wie möglich aus der Nähe der Sonne Borghai zu gelangen.
    „Linearraumeintritt in dreißig Sekunden!" meldete die Hauptpositronik über die Rundrufanlage.
    Joscan Hellmut blickte noch einmal zurück und sah, daß die Sonne Borghai abermals „wackelte". Aber diesmal schwankten auch einige der weiter entfernten Sterne. Der Kybernetiker konnte sich die letzte Beobachtung nicht erklären, denn sie schien nur dann möglich zu sein, wenn das normale, für menschliche Augen sichtbare Licht sich mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegte. Das aber erschien unmöglich. Im nächsten Augenblick hätte der Eintritt in den Linearraum erfolgen müssen. Statt dessen schien die Geschwindigkeit der BRESCIA und der anderen Raumschiffe schlagartig abzusinken.
    Zu seinem Erstaunen entdeckte der Kybernetiker, daß der Verband immer noch den Planeten Takrebotan umkreiste.
    Im nächsten Moment staunte er noch mehr, denn Romeo sagte: „Julia und ich werden dafür sorgen, daß unser Verband so schnell wie möglich auf Last Stop landen kann. Sind Sie einverstanden, Kudan?"
    Der Kelosker schien sich über das merkwürdige Verhalten der beiden Roboter nicht zu wundern, obwohl er doch selbst erkannt hatte, daß Romeo und Julia von Hellmut so stark beschädigt worden waren, daß sie nicht mehr dem Einfluß von SENECA unterlagen, sondern nur Joscan Hellmut gehorchten.
    „Einverstanden, Romeo", antwortete Kudan.
    Joscan Hellmut zwickte sich in den linken Unterarm, weil er zu träumen glaubte.
    Es war doch einfach unmöglich, daß der Verband, der soeben zum ersten Linearmanöver hatte ansetzen wollen, sich plötzlich wieder in einem Orbit um Takrebotan befand und daß die

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