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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zu spät.
    Seneca wusste, dass von dem schnellen, harten Kampf draußen nichts zu hören gewesen war.
    Er wies mit der freien Hand auf Tendyke.
    »Ziehen Sie ihn aus«, verlangte er.
    »Aber… Sir, Mister Seneca… ich…«
    »Ich habe nicht verlangt, dass Sie sich selbst ausziehen, sondern diesen Doppelgänger!«, fuhr Seneca sie an. »Nun machen Sie schon, schnell! Haben Sie noch nie einen Mann ausgezogen, verdammt?«
    Ihre Leichenblässe wich für ein paar Sekunden tiefster Röte. Seneca spannte den Hahn der Pistole wieder. Da endlich kam Bewegung in die Frau. Sie kam hinter dem Schreibtisch hervor und machte sich an die ungewohnte Arbeit.
    »Schneller!«, verlangte Seneca. Zugleich begann er, sich seines Anzugs zu entledigen.
    »Was - was haben Sie vor, Mister Tendyke?«, fragte die Sekretärin verstört.
    Seneca antwortete nicht. Er griff nach Tendykes Sachen, legte sie Stück für Stück an, wie die Sekretärin sie seinem Doppelgänger abstreifte. »Und jetzt ziehen Sie ihm meine Sachen an! Schnell!«
    »Aber warum, Sir?«
    »Nicht fragen, machen!«
    Schließlich war sie fertig. Tendyke sah zwar recht derangiert aus, aber das mochte auf den ersten Blick auf einen wilden Faustkampf zurück zu führen sein. Seneca grinste, dann schoss er seiner Sekretärin eine Kugel in den Kopf.
    Blitzschnell bückte er sich, legte die Pistole neben Tendyke auf den Teppich. »Wie angenehm, dass wir beide die gleichen Fingerabdrücke haben, du Bastard«, grinste er spöttisch, sprang zur Tür, um sie aufzureißen - und prallte mit Zamorra zusammen.
    ***
    »Er hat sie umgebracht, ehe ich ihn niederschlagen konnte«, stieß der Mann in Leder hervor und wies auf den Anzugträger. »Verdammt, Zamorra, er hat sie einfach umgebracht! Ich dachte schon, ich hätte ihn so weit, dass er aufgibt - und da hat er plötzlich auf sie geschossen! Einfach so! Ich konnte es nicht verhindern! Ich habs nicht geschafft, zum Teufel! Dieser Killer… Ich habe ihn unterschätzt.«
    »Er lebt aber noch?«, fragte Zamorra.
    »Ja. Ich hätte ihn töten sollen.«
    »Seien Sie froh, dass Sie es nicht getan haben«, presste Morrow hervor. »Sonst müsste ich Sie verhaften.«
    Der Mann in Leder starrte ihn ein paar Sekunden lang durchdringend an.
    »Spielen Sie sich bloß nicht auf, Mann«, sagte er dann gereizt. »Ich brauche jetzt auf jeden Fall etwas Ruhe. Zamorra, kommst du mit in die Kantine? Einen Kaffee trinken?«
    »Mir ist eher nach einem Schnaps zumute«, murmelte der Dämonenjäger. Erschüttert betrachtete er die Leiche der Sekretärin. Das war nicht geplant gewesen! Er fragte sich, ob er die Schuld am Tod der Frau trug. Wäre das Fiasko mit einer besseren Planung zu verhindern gewesen?
    Dr. Nome Berenga, der Chefarzt der hauseigenen Laborklinik, tauchte auf. »Erstmal kommt Zamorra mit mir. Noch jemand verletzt?«
    »Sie sind der Arzt?«, fragte Morrow.
    »Es gibt ein paar Leute in dieser offenen Psychiatrie, die das ernsthaft behaupten«, erwiderte der Massai-Abkömmling spöttisch. »Wer ein Problem hat, kommt zu mir.«
    »Für Sie arbeite ich sogar ohne Betäubung«, versprach Berenga. »Kommen Sie endlich mit.«
    »Na gut«, murmelte der Ledermann. »Dann gehe ich eben allein in die Kantine und trinke meinen Kaffee.« Er verschwand im Lift und fuhr abwärts.
    »Warten Sie, Nome«, bat Zamorra und befreite sich aus dem Griff des Arztes. »Ich muss mir noch etwas ansehen.«
    Er kehrte noch einmal in das Vorzimmer zurück. Trat zu Nicole, die sich neben den Mann in Senecas Anzug gekniet hatte. Gerade bückte sich auch Morrow, um dem Bewusstlosen Handschellen anzulegen.
    »Warten Sie«, sagte Zamorra. Er sah Nicole an. »Du hast es also auch gesehen.«
    »Natürlich«, sagte sie. »Das Hemd.«
    Es war falsch geknöpft…
    Ty Seneca ließ sich vom Lift nicht in die Freizeitetage bringen, in der die Firmenkantine lag. Er fuhr bis ins Parterre. Dort stand vorm Eingang des Gebäudes der Cadillac mit laufendem Motor, so wie er es hatte anordnen lassen.
    Er winkte dem Pförtner zu, der ein wenig stutzte, weil der Boss plötzlich wieder seine Lederklamotten trug, obgleich er doch das Gebäude im Anzug betreten hatte. Aber was gings ihn schließlich an? Der Boss konnte doch machen, was er wollte.
    Seneca stieg in den Cadillac und ließ ihn langsam zum Tor rollen.
    ***
    »Ted«, rief Zamorra. »Ruf den Hubschrauber an. Die sollen sich die Aufnahmen, die sie durchs Fenster gemacht haben, sofort anschauen. Sofort! Und - Riker…!«
    Der Geschäftsführer

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