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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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tauchte auf.
    »Die Security soll den Mann in Leder festsetzen. Unterwegs zur Kantine - vielleicht. Möglicherweise versucht er auch zu verschwinden.«
    »Aber…«
    »Warum soll denn jetzt Tendyke festgesetzt werden?« Morrow schüttelte den Kopf. »Haben Sie eigentlich noch alle Rinder auf der Weide, Zamorra? Sie wollten doch Seneca aus dem Verkehr ziehen, und der…«
    »Ist gerade abgehauen. Das hier ist Tendyke, der echte«, behauptete Zamorra. Er verzog das Gesicht, als er sich aufrichtete. Die Wunde schmerzte wieder. Dr. Berenga drängte. »Kommen Sie endlich, Zamorra!«
    »Noch nicht«, wehrte der ab.
    Ted schaltete gerade sein Mobilphone wieder ab. »Scheiße«, sagte er. »Die Aufnahmen, die die Jungs haben, sind zwar nicht sehr gut, wegen der Verglasung, und weil’s im Vorzimmer war. Aber die Tür stand offen, und unsere Superstars befanden sich direkt im Aufnahmebereich durch die Tür. Offenbar hat Seneca mit Tendyke die Kleidung getauscht und die Frau dann erschossen. Übrigens rollt unten gerade ein Cadillac vom Hof. Ich habe Borroughs gesagt, er soll den verfolgen.«
    »Das ist doch unglaublich!«, keuchte Morrow. Er stürzte zum Telefon. »Wie funktioniert die Anlage hier? Ich lasse eine Fahndung einleiten.«
    »Tun Sie das«, nickte Zamorra gönnerhaft.
    Es war zum Mäusemelken. Seneca war entkommen. Und um ein Haar hätte er noch die Chance gehabt, den Spiegelweltler an der Flucht zu hindern, wenn er mit ihm in die Kantine gefahren wäre. Ihm war zwar klar, dass Seneca versucht hätte, ihn in der Liftkabine umzubringen, um noch einen weiteren Triumph einzufahren, aber…
    Jetzt war Seneca draußen. Völlig klar, dass er in dem Cadillac saß, der jetzt vom Hubschrauber verfolgt wurde. Aber in einer Stadt wie El Paso gab es tausend Möglichkeiten, das Auto irgendwo stehen zu lassen und trotzdem zu verschwinden.
    Wenigstens war der Mord an der Sekretärin filmisch dokumentiert worden. Dieser Teil von Senecas Plan, den Mord Tendyke zuzuschieben, ging nicht auf.
    Er trat zu Berenga.
    »Ich glaube, jetzt habe ich ein paar Sekunden Zeit, mich von Ihnen heilen zu lassen, Doc.«
    Auf dem Weg zum Lift wandte er sich noch einmal um. »Wo zur Hölle ist Calderone?«
    Der Mann, den Nicole paralysiert hatte, war verschwunden.
    ***
    Die Peters-Zwillinge hatten sich aus der Schußlinie gehalten. Das Durcheinander war ihnen zu chaotisch und auch etwas zu riskant. Und nach dem »Einschleusen« der Gruppe ins Firmengebäude hatten sie eigentlich auch weiter nichts mehr zu tun. Sie hofften, dass alles klar ging und der Doppelgänger wieder in die Spiegelwelt zurückgeschickt werden konnte. Dann gab es endlich Ruhe, und sie waren wieder mit ihrem vertrauten Gefährten zusammen.
    Sie hatten sich auf die untersten Treppenstufen gehockt und warteten ab. Hin und wieder tasteten sie telepathisch wahllos nach oberflächlichen Gedanken der Menschen in der Etage über ihnen. Das verschaffte ihnen einen besseren Überblick, als den Stimmen und dem Geschrei zu lauschen.
    Als Zamorra angeschossen und wenig später eine Frau ermordet wurde, mussten sich gegen den schmerzhaften Sturm von Emotionen abschotten, von wütend peitschenden, zornigen Rachegedanken anderer. Fast gleichzeitig kam ein Mann langsam die Treppe herunter, stieg zwischen ihnen hindurch.
    Er bewegte sich etwas schwerfällig, als habe er seinen Körper nur teilweise unter Kontrolle.
    Monica Peters sah auf. Seltsamerweise konnte sie den Mann nicht richtig erkennen, obgleich er so dicht neben ihr war. Als er am Fuß der Treppe weiter abwärts ging, hatte sie ihn schon fast wieder vergessen…
    »Da stimmt doch etwas nicht!«, entfuhr es ihr.
    Ihre Schwester nickte. »Mit dem Typen, der gerade… Äh, ist da gerade einer an uns vorbei? Ich bin mir nicht mehr sicher…«
    »Verflixt - der versucht, sich unsichtbar zu machen!«, behauptete Monica. »Erinnerst du dich, was Zamorra mal erzählte? Was ihm ein Mönch in Tibet beibrachte?«
    »Aber das hier war doch nicht Zamorra!«, protestierte Uschi.
    »Eben…«
    Telepathisch konnten sie den seltsamen Mann nicht erfassen! Sein Gedankeninhalt entzog sich ihrem gemeinsamen Tastversuch. Irgendwie vernebelte er sein Bewusstsein!
    »Hinterher!«, schlug Uschi vor. »Schnell, ehe er ganz verschwindet!«
    Sie sprangen auf, eilten abwärts. Der Mann bewegte sich jetzt offenbar schneller. Er war auf der Treppe nicht mehr zu sehen. Die telepathischen Zwillinge konnten ihn zwar mit ihrer Para-Fähigkeit noch halbwegs wahrnehmen,

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