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0716 - Vyrna, die Grausame

0716 - Vyrna, die Grausame

Titel: 0716 - Vyrna, die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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einen Auftrag für mich?«
    Die Stimme der Kreatur war grollend und dunkel.
    Vyrna nickte mit dem Kopf. Sie winkte Woida mit einer Handbewegung zu sich heran. Ihr Finger deutete auf die magische Scherbe.
    »Siehst du diese Frau?«
    »Ja.«
    Woida konnte nicht mit dem Kopf nicken, da er keinen Hals hatte.
    »Töte sie!«, geiferte Vyrna.
    »Das darf ich nicht«, brachte Woida hervor. »Du musst dein Duell selber ausfechten. Das hat der Oberste Böse befohlen.«
    Vyrna seufzte. Woida war etwas dumm. Ziemlich dumm sogar.
    »Ich duelliere mich mit Zamorra, kapiert? Das ist der Mann da, der mit dem Amulett um den Hals.« Sie zeigte wieder auf ihre magische Scherbe.
    »Dann kann ich die Frau ja ruhig töten«, sagte Woida, als wäre er selbst auf diese Idee gekommen.
    »Warum nicht gleich so?«
    Vyrna die Grausame verdrehte genervt die Augen. Aber wenn Woida Nicole Duval erst einmal wirklich abgeschlachtet hatte, würde Zamorra hoffentlich die Nerven verlieren.
    Und dann würde Vyrna triumphieren…
    ***
    »Mann, ist das krass!«, motzte Lulu. »Wie lange müssen wir noch hier rumlatschen?«
    Der sprechende Wolf, der neben Zamorra an der Spitze der Gruppe lief, drehte seinen grauen Kopf.
    »Sie sind erst exakt 729 Schritte gegangen. Wenn Ihnen der Marsch zu anstrengend ist, können Sie ja hier warten, bis sich das Duell entschieden hat!«
    Der Homeboy kickte ein Steinchen vor sich her, rammte die Hände in die Hosentaschen und murmelte etwas. Es war gewiss keine Freundlichkeit.
    Dann trödelte er am Ende der Gruppe weiter. Vor ihm gingen Nicole und Babette nebeneinander. Die Dämonenjägerin sprach beruhigend auf das Bürogirl ein, während Mohammed Takar und Gustave Renard vor ihnen kein Wort miteinander wechselten.
    Und an der Spitze befanden sich Zamorra und Madhod.
    »Warum will sich diese Vyrna ausgerechnet mit mir duellieren?«, fragte der Parapsychologe.
    »Ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber ich nehme an, dass der Rasak die Aufgabe gestellt hat.«
    »Wer ist der Rasak?«
    »So wird in Koda der Großdämon unserer Welt genannt. Vielleicht vergleichbar mit dem, was sich bei euch Satan oder Luzifer nennt.«
    »Woher weißt du so viel über unsere Welt, Madhod?«
    »Oh, man hört das Eine oder Andere«, meinte der sprechende Wolf bescheiden. »Ich will nicht behaupten, alle Sphären und Dimensionen des Multiversums zu kennen. Aber ich bin schon herumgekommen in meinem Leben.«
    »Bleibt immer noch die Frage, warum dieser Rasak mich als Duellgegner ausgewählt hat.«
    »Oh, das ist ganz einfach, Professor Zamorra. Jedenfalls meiner Meinung nach. Sie sind kein unbeschriebenes Blatt, wie Sie selbst am Besten wissen. Der Rasak hofft darauf, dass Vyrna im Duell unterliegt. Daher hat er den stärksten Gegner ausgewählt, der ihm eingefallen ist - nämlich Sie.«
    Zamorra wusste nicht, ob er sich geschmeichelt fühlen sollte, weil dieser Dämon ihn für so fähig hielt. Doch ihm lag noch eine andere Frage am Herzen.
    »Und wieso bist du zu meinem Sekundanten ernannt worden, Madhod?«
    »Ich bin nicht ernannt worden«, berichtigte der sprechende Wolf, »ich habe mich freiwillig gemeldet, als ich von dem geplanten Duell erfuhr.«
    »Und wieso?«
    »Nun - wie ich schon sagte, bin ich eingeweihter Phagdor des Wappens von Arat. Meine Ehre gebietet es…«
    Ein überraschter Ruf von Nicole Duval unterbrach den Wolf. Zamorra und Madhod drehten sich wie auf Kommando um.
    Auch Mohammed Takar und der Finanzbeamte Gustave Renard hatte sich nach hinten gewandt. Lulu hingegen glotzte mal wieder mit halb offenem Mund Löcher in die Luft.
    »Leck mich am Arsch!«, keuchte er. »Die Tuss ist einfach verschwunden!«
    Es war klar, was er meinte.
    Babette de Fries, die neben Nicole marschiert war, schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Auf dem Geröllfeld konnte man kilometerweit in alle Richtungen sehen. Aber nirgendwo eine Spur der jungen, blonden Frau.
    ***
    Babette de Fries spürte einen stechenden Schmerz. Plötzlich schien die Welt um sie herum zu explodieren. Keuchend rang sie nach Atem. Dieser Zustand dauerte einen Moment, der ihr wie eine Ewigkeit vorkam.
    Als sie wieder zu sich kam, hoffte sie darauf, aus einem Albtraum zu erwachen.
    Babette sagte sich, dass sie schlecht geträumt haben musste. Vielleicht war sie ja in der Métro eingenickt. Denn es war doch völlig unmöglich, was sie in den vergangenen Stunden erlebt hatte.
    Oder?
    Diese unheimliche Métro-Station. Die Riesenraupe, die Monsterspinne und all die

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