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0716 - Vyrna, die Grausame

0716 - Vyrna, die Grausame

Titel: 0716 - Vyrna, die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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musste Babette mit ansehen, wie Zamorra schrumpfte und in die Breite ging. Der Körper des hoch gewachsenen Mannes war nur ein Trugbild gewesen.
    Stattdessen stand sie einem grauenvollen Monster gegenüber!
    Die Bestie war von gedrungener Gestalt, hatte grässliche Krallen an den vier Gliedmaßen. Und der Kopf des halslosen Ungetüms schien nur aus einem breiten Maul voller Zähne zu bestehen.
    »Neeeiiiinnnn!«, schrie Babette und schlug die Hände vor das Gesicht. Sie war vor Schrecken wie gelähmt.
    Die Schreckensgestalt hatte ihr Maul weit geöffnet. Nun ertönte ein abgehacktes Geräusch.
    Das Monster lachte.
    »Woida hat sich verstellt!«, verkündete die Bestie mit grollender Stimme. »Woida mag solche Spiele…«
    Während die dämonische Kreatur noch sprach, überwand Babette ihre tödliche Erstarrung. Sie konnte jetzt nicht mehr klar denken. Ihre Urinstinkte übernahmen die Kontrolle über ihr Bewusstsein.
    Kampf oder Flucht.
    Andere Möglichkeiten gab es nicht. Ein Kampf gegen das Monstrum wäre reiner Selbstmord gewesen. Schließlich hatte Babette keine Waffe. Und schon gar keine, mit der man ein solches Untier überwältigen konnte.
    Also setzte sie zur Flucht an.
    Ihre Beine bewegten sich wie von selbst durch das dornige Dickicht. Als Babette erst einmal zu laufen begonnen hatten, ging es immer besser.
    Die junge Frau verlor nach einigen Schritten ihre Pumps. Aber das war ihr nur recht. Mit den hochhackigen Schuhen konnte sie ohnehin nicht so gut rennen.
    Die Dornen zerrissen ihre Strumpfhosen, fetzten Stoffstücke aus ihrem Rock und ihrer Kostümjacke. Es war ihr egal.
    Babette wagte es nicht, sich umzudrehen. Sie hätte schwören können, dass das Monster ihr nacheilte. Schon glaubte sie, seinen heißen Atem auf ihren Waden spüren zu können…
    Babette rannte an einem mächtigen Baum vorbei. Entsetzt stoppte sie plötzlich ab.
    Die Bestie befand sich nun vor ihr!
    Wieder ertönte dieses grässliche, abgehackte Geräusch. Die Kreatur hatte ihr zahnstrotzendes Maul weit geöffnet. Nun erhob es auch seine vorderen Extremitäten mit den großen Krallenhänden.
    Babette schrie und weinte vor Angst. Mit von Tränen verschleiertem Blick wandte sie sich nach links, um weiter zu flüchten.
    Da wurde sie aufgehalten.
    Das Monster war auf sie zugesprungen. Es krallte eine seiner Klauenhände in ihren Rock.
    Babette glaubte, auf der Stelle wahnsinnig zu werden. Sie versuchte, unter Auferbietung aller Kräfte freizukommen.
    Der Rock zerriss.
    Aber sie hatte sich dem Griff der Bestie entzogen. Jedenfalls für den Augenblick.
    Babette rang nach Atem und hetzte weiter. Etwas Anderes blieb ihr auch nicht übrig. Die unteren Krallentatzen des Monsters tappten hinter ihr auf den Boden.
    In einem klaren Moment ihres Bewusstseins wurde ihr klar, dass dieses Ungeheuer mit ihr spielte! Wie die Katze mit der Maus.
    Doch es war ein tödliches Spiel. Vor allem ein Spiel, bei dem es nur einen Sieger geben konnte. Und der stand von vornherein fest. Dieser Sieger würde nicht Babette de Fries heißen.
    Die Ausweglosigkeit ihrer Lage ließ die Kräfte der jungen Frau erlahmen.
    Und dann spürte sie auch schon die Krallenhände, die sich in ihren Rücken hackten. Blut lief an ihrer Wirbelsäule herunter, tränkte ihre Bluse und die Kostümjacke.
    Das Monster schien Tonnen zu wiegen. Es war auf Babettes Rücken gesprungen. Sein Gewicht zwang die junge Frau zu Boden.
    »Jetzt gehörst du Woida!«, stieß die Bestie hervor.
    Babette kniff die Augen zusammen. Sie fiel in ein Meer von Schmerzen. Zum Glück wurde sie bald durch eine gnädige Ohnmacht von der Qual erlöst.
    Sie war nicht mehr bei Bewusstsein, als sie den letzten Atemzug tat.
    ***
    »Vyrna.«
    Madhod spie den Namen der Dämonin aus wie einen Fluch. Man konnte deutlich die Abscheu heraushören, die der sprechende Wolf vor der Schwarz -blüterin empfand.
    »Ich wette mein Ehrenwappen gegen einen abgenagten Knochen, dass Vyrna Mademoiselle Babette hat verschwinden lassen«, fuhr der Wolf fort. »Oder einer ihrer Schergen«, fügte er gallig hinzu.
    »Ich will dieser Vyrna endlich gegenübertreten«, knurrte Zamorra. »Damit dieser ganze Spuk ein Ende hat!«
    »Das werden Sie auch, Professor Zamorra«, versicherte sein Sekundant. »Aber erst müssen wir zu Cedio!«
    »Was soll ich bei einem Schuster?«, erwiderte Zamorra. Er war jetzt wirklich sauer. »Ich habe doch Schuhe an den Füßen!«
    »Das sind aber nicht die Richtigen«, erwiderte der Wolf geheimnisvoll. »Glauben

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