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0716 - Vyrna, die Grausame

0716 - Vyrna, die Grausame

Titel: 0716 - Vyrna, die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Sie mir bitte. Ich kenne mich damit aus. Obwohl ich selbst natürlich noch nie Schuhe getragen habe.«
    Er deutete mit seiner Schnauze auf seine Vorderpfoten.
    »Was soll das blöde Gequatsche!«, motzte Lulu. »Die Tuss ist weg, was wollt ihr dagegen tun?«
    Zamorra öffnete den Mund, um den Homeboy zum Schweigen zu bringen. Aber Madhod kam ihm zuvor.
    »Ich fürchte, Professor Zamorras Duellgegnerin trägt die Verantwortung. Wahrscheinlich hat sie Mademoiselle Babette mit magischen Mitteln entführt, um den Professor zu verwirren und zu ängstigen. Ich werde jetzt einen Schutzzauber aussprechen.«
    »Schutzzauber?«, fragte Monsieur Renard ungläubig nach.
    »Ja, als Barriere gegen solche Teleportationen. Damit verhindere ich, dass jemand von Ihnen auf dem gleichen Weg verschwindet wie die junge Dame.« Der sprechende Wolf richtete seinen Blick auf Lulu. »Wenn Sie, junger Mann, sich allerdings nicht zusammenreißen, muss ich sie von dem Schutzzauber ausnehmen. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sie vor unseren Augen verschwinden!«
    Lulu schob wieder die Hände in die Taschen und nuschelte vor sich hin. Aber wenigstens hielt er die Klappe.
    Madhod hob seinen schmalen Schädel. Langsam und feierlich sprach er einige Sätze in einer seltsamen Sprache.
    Die Menschen spürten, wie ein leichtes, angenehmes Kribbeln durch ihre Körper fuhr. Dieses Gefühl dauerte nur einen Augenblick.
    »So«, sagte der Wolf zufrieden, »nun kann Vyrna keinen von euch mehr teleportieren. Falls sie nicht«, fügte er düster hinzu, »inzwischen weitere magische Kräfte erlangt hat. Aber um in die Tieferen Künste eingeweiht zu werden, muss sie schließlich erst einmal Professor Zamorra besiegen.«
    »Das haben schon ganz andere versucht«, sagte Nicole Duval. Sie vertraute voll und ganz auf die Fähigkeiten ihres Gefährten.
    »Wir sollten Babette de Fries suchen«, sagte der Dämonenjäger. »Wir können sie doch nicht ihrem Schicksal überlassen, in einer für sie völlig fremden Welt.«
    Der Wolf legte seinen Kopf schief.
    »Das ist ein Problem, fürchte ich. Koda ist ungefähr zehnmal so groß wie der Planet Erde, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und sie kann buchstäblich übérall sein.«
    »Kannst du sie nicht mit magischen Mitteln suchen?«, fragte Zamorra. Er selbst fühlte sich dazu momentan nicht in der Lage. Und weder seine noch die telepathischen Fähigkeiten von Nicole reichten aus, um den Aufenthaltsort der jungen Frau herauszufinden.
    Auch die Zeitschaudes Amuletts war in diesem Fall keine Hilfe. Babette war ja innerhalb eines Sekundenbruchteils verschwunden.
    »Wenn Vyrna erst einmal besiegt ist«, zeigte sich Madhod optimistisch, »dann wird Babette wieder auftauchen. Da bin ich mir ganz sicher.«
    Schweren Herzens marschierten sie weiter. Ihr Ziel war nach wie vor die Werkstatt des geheimnisvollen Schusters Cedio.
    Doch sie mussten nicht lange gehen, bis sie Babette de Fries wiederfanden.
    Der nackte Körper der toten jungen Frau hing an einem Baum am Rand eines dichten Waldes. Oder vielmehr das, was von ihr noch übrig war.
    Zamorra biss die Zähne aufeinander beim Anblick des blutigen Leichnams, der einmal ein Mensch mit Gefühlen und Gedanken gewesen war.
    Nicole Duval war totenbleich geworden. Sie kämpfte mit den Tränen.
    »Diese verdammten feigen Schwarzblüter! Sie hatte doch gar nichts mit diesem verfluchten Duell zu tun…«
    Doch danach fragten Dämonen nicht, wie sie selbst wusste. Die Dämonenjägerin ballte in ohnmächtigem Zorn die Fäuste.
    Mohammed, Monsieur Renard und Lulu waren vor Schreck verstummt.
    »Vyrna trägt ihren Beinamen wirklich zu Recht«, seufzte Madhod. »Sie steht in Grausamkeit dem Rasak in nichts nach…«
    »Jedenfalls wird sie für diese Bluttat bezahlen!«, knurrte Zamorra. »Wann stellt sie sich mir endlich zum Duell?«
    »Oh, schon sehr bald!«, versicherte Madhod. »Cedio muss die Stiefel für dich anfertigen. Danach werde ich dich zum Duellplatz führen.«
    ***
    Vyrna die Grausame schäumte vor Wut. Sie packte einen sandfarbenen Felsbrocken und warf ihn gegen Woidas breiten Schädel.
    »Du Dummkopf! Das war die falsche Frau!«
    Vorwurfsvoll deutete sie auf ihre magische Scherbe. Das Artefakt zeigte die Leiche von Babette de Fries. Außerdem Zamorra, Nicole Duval und diese anderen Menschen, die vor dem toten Körper herumstanden.
    »Diese andere Frau da ist Zamorras Lebensgefährtin! Das ist Nicole Duval! Und die lebt noch! Oder bist du zu dämlich, um das zu

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