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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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bisher keiner erkannt.« Calderone winkte ab. »Wir sollten jetzt endlich über die Spiegelwelt reden, oder es fällt noch ein Schuss, um den sich jetzt aber bestimmt niemand mehr kümmern wird.«
    »Weshalb interessieren Sie sich eigentlich so penetrant dafür? Wollen Sie dieser Welt etwa einen Besuch abstatten? Das dürfte problematisch werden, da es auch dort einen Rico Calderone gibt. Es wird ihm nicht gefallen, einen Doppelgänger zu haben, der ihm so ähnlich sieht.«
    »Es ist persönliches Interesse. Also, erzählen Sie. Vor allem, wie man in diese Welt gelangt, aber auch, in welcher Form sie sich von unserer unterscheidet.«
    Seneca lachte spöttisch auf.
    »Die zweite Frage lässt sich relativ rasch beantworten«, sagte er. »Was hier gut ist, ist dort böse. Und umgekehrt. Zwar nicht bei jedem Menschen, aber bei den meisten. Was die erste Frage angeht…« er schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.«
    Calderone hob die Waffe und zog den Hahn ein wenig zurück. »Und wie sind Sie dann hierher gekommen?«
    »Sie scheinen genau so schießwütig zu sein wie Ihr Original, Calderone«, sagte Seneca kopfschüttelnd.
    »Sie sollten besser meine Frage beantworten, oder das Ding hier geht los.«
    »Dann erhalten Sie erst recht keine Antwort mehr.«
    »Es gibt Möglichkeiten, auch einem Toten noch sein Wissen zu entreißen, wenn man weiß, wie es gemacht wird.«
    »Und Sie wissen das, wie? Mister Alleskönner.«
    »Ich kenne jemanden, der das kann. Also…«
    »Ich bin offenbar gegen Tendyke ausgetauscht worden.«
    »Ausgetauscht«, seufzte Calderone. »Das war die falsche Antwort. Sagen Sie, Boss, für wie dämlich halten Sie mich eigentlich? Dann müsste Tendyke sich doch in der Spiegelwelt aufhalten und nicht hier.«
    »Ich gehe davon aus, dass er bis vor kurzem tatsächlich dort war und nun hierher zurückgekehrt ist.«
    »Er kennt also den Weg. Aber da Sie beide gleich sind, kennen Sie ihn logischerweise auch. Ich gebe Ihnen zehn Sekunden, die richtige Antwort zu geben. Danach haben Sie eine künstliche Körperöffnung. Vielleicht töte ich Sie nicht, vielleicht schieße ich Ihnen nur was Wichtiges ab.«
    Seneca lächelte.
    »Sie werden mich schon töten müssen«, sagte er.
    Und griff an!
    ***
    Nicole starrte Gryf fassungslos an. Meinte er, was er da gerade gesagt hatte, ernst? Aber dann sah sie das Aufblitzen in seinen Augen, sah, wie sie schockgrün aufleuchteten.
    Der Druide griff an!
    Instinktiv schlug und trat sie zu, aber damit konnte sie seine Attacke nicht abwehren. Sie warf ihn zwar zurück, ließ ihn sich auf dem Boden krümmen, aber der magische Angriff gegen Nicole wurde dadurch nicht gestoppt. Nicole spürte, wie etwas an ihrem Kopf zerrte und ihn zu drehen begann. Sie kämpfte dagegen an, spannte die Halsmuskeln, aber der Druck wurde immer stärker.
    Nur noch ein paar Augenblicke, und sie konnte sich nicht mehr dagegen wehren. Dann brach ihr Gryf mit seiner Magie das Genick!
    »Warum tust du das?«, keuchte sie.
    Er antwortete nicht.
    Während sie gegen den immer stärker werdenden Druck ankämpfte, packte sie das Kamerastativ mit beiden Händen. Sie kippte es so, dass es gegen den Druiden fallen musste, und gab diesem Fall noch mehr Schwung.
    Gryfs Reaktion war zu langsam, da er durch seine Magie ein wenig abgelenkt war. Die Kamera traf seinen Kopf, ließ ihn erneut zusammenbrechen. Dabei rutschte die Kamera aus dem Schnellverschluß des Stativs und fiel zu Boden. Nicole packte das dreibeinige Stativ erneut, wirbelte es herum, benutzte eines der Beine wie eine Lanze. Das Ende war zugespitzt, um auch in lockerem Boden festen Halt finden zu können.
    Sie wollte Gryf nicht töten…
    Aber verletzen!
    Sie konnte sich doch nicht einfach umbringen lassen! Sie musste sich wehren, schließlich kämpfte sie um ihr Leben.
    Das Stativ wie eine Lanze benutzend ließ sie sich förmlich auf Gryf fallen.
    Der wich der Gefahr aus, indem er sich zur Séite rollte, dabei die entscheidende Bewegung vollzog, die den zeitlosen Sprung erst möglich werden ließ, und teleportierte sich davon.
    Dort, wo Nicole hinstürzte, war nichts mehr.
    Gryf war geflohen. Gerade noch im letzten Moment, ehe ihn das Stativbein durchbohren konnte.
    Schlagartig hörte auch das Drücken und Zerren an Nicoles Kopf auf.
    Erleichtert sank Nicole zu Boden.
    Ihr Hals schmerzte teuflisch, und sie war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn Gryf in diesem Moment zurückgekommen wäre, hätte er leichtes Spiel mit ihr

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