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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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gehabt.
    Aber er kam nicht.
    Dafür kam die Dunkelheit, die Nicoles Bewusstsein verschlang.
    ***
    Vorher:
    Seneca hatte schon vorher die Unterarme auf die Lehnen seines Sessels gelegt. Jetzt stützte er sich daran ab, seine Füße kamen hoch und schleuderten den leichten Tisch empor, direkt gegen Calderone.
    Der schoss instinktiv. Die Kugel stanzte durch das Holz der Tischplatte, verfehlte aber das eigentliche Ziel. Dann wurde Calderone unter dem Tisch begraben.
    Ty Seneca sprang vor und landete genau auf Tisch und Mann. Calderone feuerte erneut, aber dieses Risiko ging Seneca bewusst ein. Die Kugel würde durch den Tisch gebremst werden und ihn nur leicht verletzen können.
    Doch Calderone traf wieder nicht.
    Seneca sprang zurück, bekam den leichten Tisch an zwei Seiten zu fassen. Calderone stieß das Möbelstück von sich zur Seite weg, und Seneca nutze den Schwung, wirbelte um die eigene Achse - und drosch Calderone den Tisch um die Ohren.
    Der flog quer aus seinem Sessel.
    Seneca war mit einem Sprung an der Tür, flitzte in den Vorraum. Auf seine PPK verzichtete er - er wollte sich keinen längeren Kampf mit Calderone liefern. Besser war es, zu verschwinden. Auch wenn Calderone jetzt zu seinem Gegner geworden war, war es sicher besser, ihn nicht töten zu müssen. Sollte er ruhig noch jede Menge Unheil unter den Menschen anrichten. Schließlich war auch er ja Zamorras Feind.
    Und der ist dann damit beschäftigt, Calderone zu bekämpfen!, kam es ihm in den Sinn. Also raus auf den Korridor!
    Zwei, drei Türen wurden geöffnet. Erneut hatten die Schüsse andere Hotelgäste gestört. Einer fuchtelte gleich mit einem Trommelrevolver aus der Pionierzeit herum. »Gibts jetzt endlich Ruhe, oder muss ich erst selbst…?«
    Seneca fegte ihn zur Seite.
    Dabei löste sich ein Schuss, und das Monstrum von Revolver explodierte! Der Schütze brüllte auf, als die Explosion fast die Hand abriss. Sein Blut troff zu Boden.
    In der Zimmertür tauchte jetzt Calderone auf.
    Er hielt seine und Senecas Pistole in den Händen und schoss sofort.
    Seneca hechtete seitwärts in die Liftkabine, hieb auf den Schalter. Fast zu langsam schloss sich die Tür, und der Lift ruckte an - nach oben. Seneca grinste. Er stellte sich vor, wie Calderone jetzt die Treppe hinaufrannte.
    Er drückte den Notstop-Schalter. Genau zwischen den beiden Etagen blieb der Lift hängen. Seneca schob einen Dietrich in das Schloss der Innensteuerung, drehte ihn vorsichtig herum - und die Kabine glitt wieder abwärts.
    Seneca stoppte den Lift gleich wieder, steckte das Werkzeug ein und hetzte aus der Kabine, die Treppe hinunter. Von oben kam eine lautstarke Verwünschung. Calderone hatte erst in diesem Moment entdeckt, dass Seneca ihn hereingelegt hatte.
    »Von mir ausgetrickst zu werden, ist keine Schande«, murmelte Seneca und hatte bereits zwei Etagen Vorsprung, als nun auch Calderone die Treppe wieder nach unten polterte. Seneca, mit der Architektur des Hotels vertraut, weil er schon seit über einer Woche hier wohnte, wechselte von der Treppe wieder in den Gang, verschwand hinter einem Vorsprung und hielt, dicht an die Wand gepreßt, den Atem an.
    Calderone achtete nicht darauf, ob er Senecas eilige Schritte auf der Treppe hörte, dafür trampelte er selbst zu laut. Er stürmte immer weiter nach unten, war schon beinahe im Parterre.
    Seneca grinste.
    Im nächsten Moment grinste er nicht mehr.
    Calderone hatte doch einen Moment innegehalten und gelauscht, hörte keine fremden Schritte mehr auf der Treppe und wusste, dass Seneca ihn schon wieder geleimt hatte. Er kam zurück!
    Aber langsam, schleichend.
    Seneca wartete in seiner Nische.
    Calderone war vorsichtig. Er checkte die Korridore. Aber da er an der Treppe blieb, entdeckte er Seneca nicht, sondern suchte die nächsthöhere Etage auf. Als zwei Etagen zwischen ihnen waren, verließ Seneca sein Versteck und huschte auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Er verließ das Hotel, ehe Calderone es bemerkte.
    Inzwischen war auch Polizei aufgetaucht. Aber um Seneca, der seinem Fahndungsfoto nur noch entfernt glich, weil er sich in den letzten Wochen Backen- und Kinnbart hatte wachsen lassen, zusätzlich noch die Schultern hängen ließ und etwas gebückt ging, wurde von niemandem aufgehalten.
    Er ging auch nicht schnell, nickte sogar zwei Polizisten freundlich grüßend zu und schritt langsam auf der Straße davon.
    Mochten die Cops sich nun mit Calderone amüsieren. Irgendwie würde der sich schon aus der Sache wieder

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