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0718 - Geheimmission der Frauen

Titel: 0718 - Geheimmission der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren.
    Marhola stöberte im Haus herum und kam später mit einem Arm voller Kleidungsstücke zurück. Sie warf alles auf einen Sessel und sagte laut, um die Stimme aus dem Gerät zu übertönen: „Das hier ist moderner. Außerdem können wir die Fetzen etwas ändern. Und wir bekommen sicher auch in einer Stadt neue Kleidung." Überleben und nicht auffallen. Und die Insel verlassen. Das waren die Forderungen, die sich an sie stellten. Sie hatten es erkannt, als die Nachrichten und die Werbung vorbei waren. Die Werbung war übrigens zielgerichtet und schien direkt von der Regierung der Erde gestartet zu sein. Es wurden nur solche Produkte angepriesen, die der einschlägigen Wirtschaft dienten. Die wenigsten Produkte konnten als Luxus bezeichnet werden. Der Zweck bestimmte alle Dinge. Die Eindringlinge hatten einen hervorragenden Überblick bekommen.
    Marhola faßte zusammen, was sie dachte. „Wir haben unsere Mission Old Lady Emotion genannt. Zweifellos kennen wir jetzt die sarkastische Bedeutung dieses Begriffs. Wir sind vorgesehen gelandet und wissen, da wir einige derjenigen Personen sind, die unerkannt unter der Masse der Aphiliker leben. Wenn sie uns entdecken, hetzen und töten sie uns."
    Sie machte eine Pause und blickte in die Gesichter ihrer Freundinnen. Sie hatten begriffen. Sie waren in Lebensgefahr. „Den Einfall, Männer unter der Erdbevölkerung zu finden, die mit uns fliegen", murmelte Terfy pessimistisch, „können wir gleich vergessen. Wir werden nur Aphiliker entdecken."
    Selbst wenn sie durch Zufall einen Mann trafen, der wie sie war, würde er ihnen gegenüber die Maske nicht fallen lassen. Es war zum Wahnsinnigwerden - aber sie hatten diese Möglichkeit schon vor dem Start erkannt. Trotzdem waren Theorie und die Wahrheit verschiedene Dinge. „So ist es. Wir rüsten uns am besten hier aus, denn fliegen wir in die Nähe einer Stadt. Unser Ziel wird geändert. Vielmehr erreichen wir alle Ziele dadurch, daß wir mit Roi Danton in Verbindung treten."
    Nayn schüttelte lächelnd den Kopf. Ungläubig fragte sie: „Wie können wir das erreichen? Doch nur dadurch, daß wir uns von den Aphilikern erwischen lassen und dabei ein solch gewaltiges Feuerwerk veranstalten, daß Roi Danton auf uns aufmerksam wird."
    „Genau das wird nicht passieren!" sagte Nano. „Reden wir nicht lange, handeln wir!"
    „Wo und wie?"
    „Fangen wir hier an!" sagte sie entschlossen. „Wir müssen uns umziehen, damit man uns nicht gleich erkennt. Außerdem gibt es auf Terra nicht nur Aphiliker, sondern auch Polizisten."
    „Aphilische Polizisten!" lachte Marhola. „Du hast recht. Wir ziehen uns zurück und starten in der Nacht.
    Aber wir brauchen ein klares Ziel. Es ist sinnlos, halb blind herumzutasten."
    Marhola hatte ausgesprochen, was sie dachten.
    Die Insel war ein gutes Versteck für kurze Zeit und für die ersten Schritte. Die vier jungen Frauen wußten zwar, daß ihr Vorhaben zum Teil fehlgeschlagen war, daß sie aber viel mehr Chancen hatten, ihre Mission zu beenden, dazu aber ihr Konzept ändern mußten.
    Sie ließen stundenlang das Visiphon angeschaltet, suchten sich passende Kleidung und beratschlagten, was zu tun war. Schließlich benutzten sie die Auskunftsleitung des Hauses und orientierten sich über eine Auswahl an Plätzen, an denen sie mehr Chancen zu haben glaubten.
    Dann verließen sie das Haus und starteten ihre Jet.
     
    *
     
    In dem kleinen Raum saßen nur ein Dutzend Menschen, aber jedem von ihnen war bewußt, daß eine betretene, lastende Stimmung herrschte. Mißtrauen und schwelende Ängste herrschten. Es lag nicht daran, daß dieser Sitzungssaal ein Teil des riesigen Verstecks war. Es lag auch nicht daran, daß sich die Versammelten als die Gehetzten Terras fühlen mußten.
    Es lag nur an der Anwesenheit eines Mannes. Er war ein Symbol für die merkwürdige Form der Sklaverei, die über Terra lag wie ein Leichentuch.
    Roi Danton lehnte sich nach vorn, stützte die Unterarme auf die Tischplatte und blickte von der Seite Reginald Bull an. Er traute ihm, denn er wußte, was passiert war. „Freunde", sagte Roi. „Wenn ich so in eure Gesichter sehe, wenn ich die Stimmung in Porta Pato überhaupt richtig interpretiere, dann muß ich mich, gelinde ausgedrückt, sehr wundern."
    Hier hatten sich die führenden Mitglieder der OGN versammelt, um die Entwicklung zu diskutieren, die mit der Flucht und Rettung Reginald Bulls eingeleitet worden war. Aber gerade dieser Gegenstand der Diskussion rief mehr als

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