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0718 - Geheimmission der Frauen

Titel: 0718 - Geheimmission der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand vor dem Spiegel und schaute sich an. Sie fuhr immer wieder mit der Bürste durch ihr Haar. Es war eine mechanische Bewegung, die nichts zu besagen hatte. Nano wußte, daß sie keine Schönheit war, trotz des schmalen, scharfgeschnittenen Gesichts, in dessen Zügen sich der Einfluß einiger Urgroßeltern und Großeltern aus dem ägyptischen Teil des Nils zeigte. Sie war schlank und sehnig, und sicher hatte sie es von den Mädchen hier am schwersten, einen normalen Mann der Erde zu überzeugen, daß das Leben an ihrer Seite und auf Ovarons Planet mehr als lebenswert sein würde. „Naja", sagte sie, zuckte mit den schmalen Schultern und warf die Bürste in die offene Tasche. Sie blickte durch die große Scheibe und sah, wie Marhola aus dem Swimmingpool kletterte und sich abzutrocknen begann.
    Sie setzt sich der Gefahr aus, dachte Nano. Aber es war eigentlich gleichgültig, ob sie sich in den Zimmern befanden, innerhalb des Bungalows also, den sie gemietet hatten, oder ob sie draußen waren.
    Die Verbindungstür rollte auf, Nayn-Taibary kam herein. Sie trug einen dünnen Morgenmantel. „Das Frühstück ist fertig", sagte Nayn. „Kommst du?"
    „Ich erwarte eigentlich die Polizei. Nicht, daß sie uns suchen - mehr eine Routinekontrolle."
    „Das ist möglich. Marhola und Terfy kommen auch gleich."
    Sie hatten in den ersten Morgenstunden am Stadtrand dieses Bungalowhotel gefunden und ohne Schwierigkeiten vier einzelne Zimmer mieten können. Der Gleiter stand zwei Kilometer abseits geparkt unter einer Masse anderer Fahrzeuge.
    Nano und Nayn setzten sich an den Tisch. Das Hotel war nicht gerade verwahrlost, aber deutlich war zu erkennen, daß die Roboter und die Geschäftsleitung nur das Notwendigste unternahmen. Jedenfalls war das Essen reichhaltig, und der Kaffee roch gut. Ununterbrochen lief der Visiphonapparat. „Inzwischen, nach einigen Stunden Schlaf", sagte Marhola, die hereinkam und sich in den dritten Sessel fallen ließ, „sollten wir wissen, was wir zu tun beabsichtigen."
    Nayn kicherte nervös und sagte dann leise: „Wir laufen durch die Straßen und fragen so lange, bis wir jemanden finden, der uns den Weg zu Roi Danton zeigt."
    Marhola el Fataro, die Chefin dieses waghalsigen Unternehmens, setzte sich als letzte an den Tisch und goß sich Kaffee ein. „Wir trennen uns!" sagte sie nach dem ersten langen Schluck. „Bisher haben wir gemeinsam Glück gehabt, aber man soll das nicht zu sehr herausfordern."
    „Einverstanden", sagte Nayn. „Aber noch immer wissen wir nicht, wie wir es anfangen sollen."
    Sie frühstückten mit einigermaßen gutem Appetit. Das Geld, mit dem sie bezahlt hatten, war vierzig Jahre alt. Es galt offensichtlich noch immer. Natürlich hatten sie viele einzelne Überlegungen, was ihre Mission betraf. Aber nichts war gewiß, es zeigte sich keine offene Möglichkeit des Handelns. „Ich halte viel von demokratischer Abstimmung", sagte Marhola. „Aber jetzt muß ich eine klare Anordnung geben. Wir trennen uns bis heute abend acht Uhr.
    Jede von uns geht einen anderen Weg. Wir sehen uns um. Wir versuchen, die Rolle von Aphilikerinnen zu spielen. Wir wissen, daß es viele Menschen gibt, die mit Erfolg geflüchtet sind. Wir sammeln Informationen aller Art. Und abends treffen wir uns wieder hier, um unsere Erfahrungen auszutauschen.
    Mehr können wir im Augenblick nicht tun. Wir wußten, daß es kein Job für vierundzwanzig Stunden ist."
    Nayn verdrehte sarkastisch die Augen und hauchte affektiert: „Und der ganze Planet ist voller gutaussehender Männer. Sie sind so charmant wie Robots. Puh!"
    Natürlich hatten sie jeden Mann, den sie bisher getroffen hatten, genau angesehen. Aber sie sahen sich außerstande, den Unterschied zwischen einem „normalen Mann" und einem Aphiliker festzustellen. „Vergeßt die Männer! Alle, die ihr hier seht, sind krank und unsere Feinde. Wenn sie wüßten, woher wir sind, würden sie uns verfolgen und einsperren."
    Nano lachte und warf ein :„Ich war noch nie mit einem Mann zusammen eingesperrt."
    „Vielleicht hast du dieses zweifelhafte Vergnügen eher, als dir lieb ist!" murmelte Marhola und stand auf. „Eines ist sicher: Wir sind nicht falsch angezogen."
    Sie fielen nicht auf, wenn sie nicht gerade mit Paralysatoren schössen oder Gleiter zu Schrott fuhren.
    Marhola lehnte sich an den Türrahmen und deutete in die Richtung auf den ungepflegten Park rund um den Pool. „Fangen wir an. Eine der Damen nach der anderen. Habt ihr die Waffen

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