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0718 - Geheimmission der Frauen

Titel: 0718 - Geheimmission der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heruntergerissen.
    Der Polizeigleiter schlingerte und krachte mit der rechten Seite des Hecks gegen eine Maschine. Er wurde herumgeschleudert, schlug links gegen die Mauer, ein langer Funkenschweif zog hinter ihm her. Dann schoß die Maschine bockend wieder nach links und raste in einen Stapel von würfelförmigen Behältern, die mit einer Flüssigkeit gefüllt waren.
    Ein donnerndes Geräusch. Dann das Krachen und Poltern der Teile; die wie die Klötze eines Baukastens übereinanderfielen, die Scheiben des Gleiters zersplittern ließen und die Maschine unter sich begruben.
    Nano raste den Weg zurück, den sie gekommen waren. Klick. Vier Scheinwerfer erloschen wieder. „Bist du wahnsinnig?" schrie Terfy und hob ihren Paralysator. „Wohin willst du, Nano?"
    Nano Balwore lachte spöttisch. „Dorthin, woher wir gekommen sind. Wir können keine Verfolger brauchen. Wenigstens nicht jetzt."
    Durch die aufgewirbelten Staubwolken, mit nachtwandlerischer Sicherheit vorbei an allen möglichen Maschinen, Gebäudeecken und Verladeeinrichtungen flog die Maschine auf den Platz zu. In wenigen Sekunden mußte sie die Männer im anderen Gleiter erreichen. „Marhola?" rief Nano kurz. „Ja?"
    „Du hast meine Waffe, schieße den Gleiter flugunfähig!"
    „Ich versuche es."
    Die Scheiben summten nach unte:n. Zwei Arme, zwei Hände und zwei Waffenläufe schoben sich nach draußen, als der Gleiter scharf abgebremst wurde und in einem vollen Kreis auf den Platz herausschwebte und die Scheinwerfer wieder aufblendete. Marhola und Terfy feuerten aus beiden Fenstern. Die Strahlerschüsse schlugen in die Verkleidung des Gleiters, die Treffer aus dem Paralysator warfen die Männer um, die vollständig überrascht worden waren. Das Ganze dauerte nur Sekunden, dann brummten die Maschinen wieder auf und zogen den Gleiter immer schneller in die Richtung der Stadt.
    Sie erreichten den Beginn der Gleiterpiste. Mit Höchstgeschwindigkeit jagte die Maschine zwischen den beiden Lichtbändern dahin. Hinter den Bäumen wurden die Lichter der Stadt heller und deutlicher. „Wir müssen daran denken, daß wir jetzt in eine merkwürdige Zivilisation kommen", erklärte Nano. „Das ist richtig. Was meinst du im speziellen?" fragte Terfy zurück, die mit zitternden Fingern den Paralysator wieder in die Schutztasche unter ihrer Jacke schob. „Sie meint, daß alles geschieht, weil entsprechende Befehle gegeben worden sind. Niemand tut etwas, um dem lieben Nächsten zu helfen. Es wird ein Leben wie unter Robotern sein. Denkst du noch an die Visiphonsendungen?"
    „Ja, natürlich. Wir werden es schwer haben. Eine solche Rolle ist schwer zu lernen."
    Nano drehte sich um und blickte Nayn, die den Einwand ausgesprochen hatte, in die Augen. „Wir müssen es lernen. Und zwar schnell. Die Alternativen sind Verhaftung und Tod."
    Nayn schüttelte.sich. Sie hatte sich die Mission ganz anders vorgestellt. Schwierig, aber nicht tödlich. Der Gleiter raste unverändert schnell weiter. Um diese Zeit, inzwischen ein Uhr dreißig und ein paar Minuten, schien auf der Erde jedes Leben erstorben zu sein. Alles lag im Schlaf.
    Lange Minuten vergingen. Zwei der Mädchen suchten in ihren Funkempfängern das Frequenzband ab und versuchten herauszufinden, ob man nach ihnen suchte. Aber bisher hatten sie nichts auffangen können, das darauf hinwies. Trotzdem wuchsen ihre Ängste. Kurz vor der Stadt zog Nano Balwore den Gleiter hoch und raste querfeldein auf eines der größten und hellsten Gebäude zu.
     
    *
     
    Der Mann mit den schmalen Hüften, dem raubvogelähnlichen Kopf und den kalten, berechnenden Augen lag entspannt in einem Sessel. Das Unterteil dieses schweren Mechanismus aus Chrom, Kunststoff und Leder war hochgeklappt, die übereinandergeschlagenen Beine ruhten darauf. Im Takt eines seichten Schlagers bewegten sich die Zehen. Der Mann trug eine ausgefranste, aber peinlich saubere weiße Hose. „Sekt!" sagte er leise. Seine Stimme war leise, aber sie klang gefährlich. Das Mädchen im knappen Bikini, das auf dem weißen, hochflorigen Teppich saß, stand auf und ging zu dem halbrobotischen Kühlschrank. „Du auch! Wir wollen in Stimmung kommen!" bemerkte der Mann. Neben ihm auf einer schweren, kostbaten Steinplatte stand ein kastenförmiges Element, das wie ein transportables Hochleistungsradio aussah.
    Mit leisem Zischen lief der Sekt in zwei Schalen. Das Mädchen, mit schulterlangem rostrotem Haar und einer aufregenden Figur, kam näher und hielt dem Mann das Glas

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