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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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das Geld jederzeit wieder abgeholt werden, aber es sind momentan sechs Beamte von Scotland Yard in Merstham Bassett, die aufpassen. Wenn jemand einen Scheck auf das Geld des amerikanischen Syndikats präsentieren sollte, verhaften sie ihn sofort."
    „Wie geht es denn Bowley? Wird er sich wieder erholen?"
    Bob nickte.
    „Wenn sein liebebedürftiges Herz diese furchtbare Enttäuschung erträgt, schadet ihm der kräftige Schluck Butylchloral nichts.

7
    „Du kannst von Reddy sagen, was du willst", erklärte Joe Crane mit Nachdruck, „aber das muß ihm jeder lassen, daß er einen scharfen Verstand besitzt."
    Tyke Sullivan brummte. Er war ein großer Mann mit dunklen Haaren, braunen Augen und einem kurzgeschnittenen Bart. Seinen kleineren Gefährten behandelte er mit offenkundiger Verachtung.
    „Ich sage dir geradeheraus", erwiderte er, „daß ich Reddy überhaupt nicht unter meinen Leuten haben wollte, selbst wenn er mir tausend Dollar die Woche zahlte."
    „Das würde er wahrscheinlich nicht einmal tun", sagte Joe Crane. „Ich behaupte gerade nicht, daß er sehr zuverlässig ist, und ich sage auch nicht, daß ich ihn persönlich leiden kann. Seine Art und Weise ist mir unsympathisch."
    Die beiden saßen am Strand von Brighton und benahmen sich wie zwei harmlose Leute des Mittelstandes. Halb Brighton ging auf der Kurpromenade spazieren, sowohl die Badegäste als auch die Einwohner, denn es war ein herrlicher Morgen, und die Sonne spiegelte sich im Meer, „Dort kommt Reddy, du kannst ihm das alles selbst sagen", meinte Tyke.
    Tatsächlich kam Reddy auf die beiden zu. Er sah blendend aus und war nach der neuesten Mode gekleidet. Sie rückten beiseite, damit er auch auf der Bank Platz nehmen konnte.
    „Wir haben gerade über dich gesprochen, Reddy", sagte Joe.
    Reddy warf Tyke einen wohlwollenden Blick zu.
    „Kalte Füße bekommen?" fragte er freundlich.
    „Ja, so ungefähr", gab Tyke zu. „Dieser Polizeiinspektor macht mir Sorge. Ich bin mehr für ein ruhiges Leben, nachdem ich in Devonshire gesessen habe."
    „Wirklich?" fragte Reddy. „Nun, ich denke auch ernstlich daran, mich zur Ruhe zu setzen."
    „Rede doch keinen Unsinn", brummte Tyke.
    „Tatsache", erklärte Reddy und blies ein paar Rauchringe in die Luft. „Ich fange nächstens ein Geschäft an - garantiert saubere Sache - und wenn ihr beide euch an der neuen Gesellschaft beteiligen wollt, habe ich nichts dagegen."
    „Was soll denn das für eine Gesellschaft sein?" fragte Joe Crane neugierig.
    „Schiffsreederei, eine neue Linie nach Südamerika. Natürlich nicht unter meinem Namen. Ich habe alle Anteile einer Gesellschaft aufgekauft, die ein kleines, schnelles Schiff besitzt. Es macht mit Leichtigkeit fünfzehn Knoten und fährt am siebenten nächsten Monats mit Stückgut von London nach Buenos Aires."
    „Das ist eine gute Idee", meinte Tyke.
    „Wir fahren aber nicht mit dem Dampfer von London ab", erklärte Reddy. „Ich habe außerdem ein großes Motorboot gekauft, das im Hafen von Seaford liegt."
    „Was soll denn das bedeuten?" fragte Tyke. „Warum willst du nicht direkt von London abfahren?"
    „Weil ich was ganz Besonderes vorhabe. Und ich sage euch, dadurch fliegt auch dieser Brewer auf."
    „Dafür interessiere ich mich", entgegnete Tyke. „Große Pläne sind immer etwas für mich gewesen. Kann man dabei auch Geld verdienen?"
    „Ja, wenigstens etwas. Sagen wir einmal fünf Millionen Dollar."
    Sullivan holte tief Atem.
    „Ich weiß, daß du keinen Unsinn redest, und ich muß zugeben, Reddy, daß mir die Idee, einmal mit Bob Brewer abzurechnen, äußerst sympathisch ist."
    „Sie wissen ja, wie ich über die Gesellschaft denke", begann Mr. Douglas Campbell.
    „Ja, das weiß ich zur Genüge", erwiderte Bob schnell. „Schütten Sie nur ohne lange Einleitung Ihr Herz aus." „Ich mache mir Sorgen wegen des großen Wohltätigkeitsballs. Das Fest ist der Höhepunkt der Londoner Saison, und ich weiß zufällig, daß die Spitzen der Gesellschaft und all die Leute, die gern dazu gehören möchten, schon Eintrittskarten gekauft haben. Hauptsächlich ist es der Glückstopf, der sie anzieht."
    „Glückstopf?" Bob sah den Direktor fragend an.
    „Der gehört nun einmal dazu. Es ist ein großes Gefäß, und jede Dame, die eine besondere Karte löst, kann einmal hineingreifen."
    „Schrecklich kindisch!" meinte Bob.
    „Es ist nicht so kindisch, wie es klingt."
    „Kann man denn wenigstens etwas Anständiges herausfischen?"
    „Ja, unter anderem

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