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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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außergewöhnlich gut besucht. Das Hauptgespräch drehte sich vor allem um das geheimnisvolle amerikanische Syndikat und den Agenten, der den Ort besuchen wollte. Der Tag ging langsam zur Neige, aber es erschien niemand. Einige Leute behaupteten schon, die ganze Sache wäre nur ein Scherz, aber andere, die den Leiter der Bankfiliale selbst gefragt hatten, widersprachen ihnen. Auf jeden Fall kam der Agent nicht. Mr. Bowley war ziemlich müde, als er die Bankräume schloß und die Angestellten nach Hause gingen. Er traf noch einige Vorbereitungen für den Empfang seiner Gäste. Er aß schnell und hastig zu Abend. Der Kellner aus dem Gasthaus ,König Georg' holte später die leeren Schüsseln und das Geschirr ab. Mr. Bowley begleitete ihn die Treppe hinunter, um die Tür hinter ihm abzuschließen. In der Beziehung war er sehr gewissenhaft. Dann deckte er den Teetisch und machte es in der Wohnung so gemütlich und anheimelnd wie möglich. Bald darauf klingelte es unten.
    Bowley eilte die Treppe hinunter, öffnete den beiden Damen, und nachdem er wieder abgeschlossen hatte, führte er sie in seine Wohnung hinauf.
    „Ach, ist das aber eine hübsche Wohnung", rief das junge Mädchen. Sie trug ein modernes Kleid in rötlichem Ton, der ihr gut stand. „Gehören die Möbel alle dir, George?"
    „Selbstverständlich. Aber wir werden natürlich nicht hier wohnen. Ich habe schon ein Haus am Rand der Stadt gemietet, und ich übergebe die Dienstwohnung dann meinem ersten Kassierer."
    „Soll ich den Tee machen?"
    „Nein, das besorge ich schon", erklärte er schnell.
    Ein paar Minuten später war der Tee fertig, und Bowley schenkte ein.
    Inzwischen hatte das junge Mädchen ein wenig Puder aufgelegt und die Lippen nachgezogen. Dabei entglitt ihr der Lippenstift und fiel zur Erde.
    „Das werden wir gleich haben", sagte Bowley, kniete nieder und schaute unter die Couch.
    Die ältere Dame nahm ein Fläschchen mit Butylchloral aus ihrer Handtasche und goß den Inhalt in Bowleys Tasse.
    Er hatte den Lippenstift bald gefunden und gab ihn seiner Verlobten mit einem Lächeln zurück.
    „Nun wollen wir einmal den Tee versuchen."
    Die beiden Damen nahmen ihre Tassen.
    „Wundervoll", sagte die Braut, nachdem sie vorsichtig getrunken hatte.
    Mr. Bowley lächelte stolz und trank mit großen Schlucken.
    „Das ist nicht so -"
    Die Tasse entglitt seiner Hand. Dann fiel er rückwärts und riß dabei den Stuhl um.
    Die junge Dame erhob sich schnell, trat ans Fenster, hob den dunkeln Vorhang ein wenig und ließ ihn dann wieder herunter.
    „Geh nach unten und laß die anderen herein", sagte sie hastig zu der älteren. „Ich bleibe hier bei dem Kerl."
    Die beiden Männer, die sich im Ort aufhielten, um zu angeln und zu fischen, warteten schon unten auf der Treppe, als ihnen die Tür aufgemacht wurde. Der eine von ihnen war der gefürchtete Cris Wall, der jetzt die Stufen hinaufstieg und befriedigt den bewußtlosen Bankbeamten betrachtete.
    Rosa hatte gerade die Taschen des Bewußtlosen durchsucht und zwei Schlüssel in der Weste gefunden.
    „Dies ist der Schlüssel zum Kassenschrank, der größere ist für die Tür zum Büro. Also, nun mach schnell, Cris. Ist übrigens der Wagen angekommen?"
    „Der steht am Ende der Straße", erwiderte Wall und nahm die Schlüssel an sich. „Du wirst die Werkzeuge nicht brauchen, Buck", wandte er sich an den zweiten Mann, der eine kleine, schwarze Ledertasche trug.
    Sie verließen das Zimmer, und das Mädchen setzte sich in einen Sessel, während sie Bowley beobachtete. Sie nahm eine Zigarette aus ihrem goldenen Etui, zündete sie an und rauchte nachdenklich. Es dauerte ziemlich lange, bis die beiden den Geldschrank aufgeschlossen hatten. Schließlich öffnete sich die Tür hinter ihr. Sie sah sich nicht um, sondern warf ihre Zigarette in den Kamin und erhob sich.
    „Nun, seid ihr fertig?" fragte sie.
    „Ja, wir sind fertig."
    Sie fuhr herum und starrte entsetzt den Mann an, der ihr gegenüberstand. Es war Bob Brewer.
    „Ja, wir sind unten fertig, Rosa", erklärte er. „Wir haben im Keller gesessen und auf Wall gewartet."
    Sie lief an Bob vorbei zur Tür und die Treppe hinunter, aber das nützte ihr nichts mehr, denn das ganze Haus und alle Ausgänge waren von Polizei besetzt.
    „Das amerikanische Syndikat, das das Geld eingezahlt hatte, war der Klub der Vier. Sie hatten es nur zur Bank gebracht, um es wieder von dort zu stehlen", erklärte Bob später Direktor Campbell. „Den Vorschriften gemäß kann

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