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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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denn Bob hatte sich erhoben.
    „Ja, ich fahre nach Merstham Bassett, um diesen Mr. Bowley kennenzulernen."
    Bei Morgengrauen kam er in Merstham Bassett an. Er frühstückte in einem kleinen Gasthof, dessen Besitzer, wie gewöhnlich, sehr gesprächig war.
    „Wohnen sonst noch Fremde hier in der Stadt?" erkundigte sich Bob.
    Der Wirt nickte.
    „Ja, es sind zwei Herren hier, die kamen hierher, um zu fischen und zu angeln. Außerdem haben verschiedene Leute hier in der Nähe der Stadt einzelne Landhäuser und Villen gemietet." Er zählte die Besitzer auf, unter anderen auch eine gewisse Miss Kilroy.
    Bob sah auf.
    „Ist die auch hier? Mir kommt der Name so bekannt vor."
    „Das ist die junge Dame, mit der Mr. Bowley verlobt ist. Er ist der Leiter der hiesigen Bankfiliale. Es ist eine ziemlich romantische Angelegenheit, soweit ich gehört habe. Die beiden trafen sich vor drei Monaten in Torquay. Ihr Vater war Bankangestellter in Australien, und so heiratet Mr. Bowley schließlich jemanden, der mit Bankverhältnissen vertraut ist", fügte er vergnügt hinzu.
    Nach dem Frühstück ging Bob in die Stadt, und er wußte wohl, daß er beobachtet wurde.
    Merstham Bassett bestand aus einer Haupt- und zwei Nebenstraßen. In der Hauptstraße lagen die vornehmeren Geschäfte und auch die Niederlassung der London-, Devon- und Cornwall-Bank. Er betrat die Geschäftsräume, zeigte dem Vorsteher seine Ausweise und unterhielt sich dann mit ihm in dessen Privatbüro.
    „Ich habe auch noch einen Empfehlungsbrief von Direktor McKay, den ich Ihnen zeigen möchte."
    Der Bankvorsteher war ein hübscher junger Mann. Er sah sich die Papiere genau an und nickte.
    „Was kann ich für Sie tun, Mr. Brewer?"
    „Zunächst möchte ich wissen, ob Sie hier im Gebäude wohnen?"
    „Ja, im ersten Stock", erwiderte Bowley lächelnd. „Ich bin Junggeselle - wenigstens im Augenblick noch - und ich wohne hier sehr gut."
    „Wo essen Sie eigentlich?" fragte Bob zu Bowleys Erstaunen.
    „Gewöhnlich drüben im ,König Georg', aber an drei Abenden in der Woche lasse ich mir das Essen in die Wohnung bringen. Die Bank hat einen Nebeneingang, den Sie wahrscheinlich schon bemerkt haben."
    Bob fuhr nachdenklich mit der Hand über die Stirn.
    „Ich hätte noch eine andere Frage. Drei Abende in der Woche essen Sie also hier. Was machen Sie an den anderen vier Abenden?"
    Mr. Bowley richtete sich auf.
    „Ich hoffe doch nicht, daß die Bank von mir Rechenschaft darüber fordert, was ich mit meiner freien Zeit anfange?"
    „Ich nehme an, daß sich während Ihrer Abwesenheit jemand anders im Hause aufhält?"
    „Das stimmt. Mein erster Kassierer bleibt in den Geschäftsräumen, wenn ich fort bin. Einer von uns ist immer da."
    „Schön, bleibt nur noch eine letzte Frage. Laden Sie auch manchmal Leute in Ihre Wohnung ein?"
    Mr. Bowley zögerte.
    „Bis jetzt habe ich das noch nicht getan", erwiderte er etwas ärgerlich. „Wenn ich aber jemanden einlade, um eine Tasse Kaffee bei mir zu trinken, so geht das schließlich keinen was an."
    „Selbstverständlich. Diese Unterhaltung bleibt auch vollkommen unter uns. Ich möchte Sie bitten, mit niemandem darüber zu sprechen, so sehr Sie auch die betreffende Person schätzen mögen. Vielleicht sagen Sie mir noch, ob Sie in den nächsten Tagen abends jemand besuchen wird?".
    „Ja, meine Verlobte und ihre Tante kommen morgen abend nach dem Essen. Morgen ist Markttag, da gibt es viel zu tun, so daß ich es am Abend gern etwas gemütlich hätte. Sie glauben gar nicht, wie groß der Verkehr an Markttagen ist. Sie bleiben doch noch in der Stadt?"
    „Nein, ich fahre heute abend nach London zurück."
    „Schade. Ich hätte Sie sonst gern vorgestellt."
    „Vielleicht habe ich das Glück, die Dame später noch kennenzulernen. Gibt es übrigens außer dem Markt morgen nicht auch sonst noch etwas Besonderes hier?"
    Mr. Bowley sah ihn lächelnd an.
    „Ach, Sie haben auch etwas läuten hören?" fragte er. „Ja, ein großes amerikanisches Syndikat beabsichtigt, hier in der Gegend Ländereien aufzukaufen, und soviel ich weiß, wird der Agent morgen hier erwartet. Man sagt, daß er verschiedenen Gutsbesitzern Angebote machen wird. Es sind bereits sechzigtausend Pfund bei der Bank hinterlegt worden, eine ziemlich große Summe. Die Landleute hier nehmen nämlich keine Schecks von Fremden."
    „Aha." Bob verabschiedete sich von Mr. Bowley.
    Am nächsten Morgen wimmelte Merstham Bassett von den Wagen der Landleute. Der Markt war

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